Cover-Bild Lotta Schultüte
20,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Kiepenheuer & Witsch
  • Themenbereich: Gesellschaft und Sozialwissenschaften - Soziale und ethische Themen
  • Genre: Sachbücher / Politik, Gesellschaft & Wirtschaft
  • Seitenzahl: 336
  • Ersterscheinung: 04.10.2018
  • ISBN: 9783462050721
Sandra Roth

Lotta Schultüte

Mit dem Rollstuhl ins Klassenzimmer
»Ich weiß, Lotta ist bereit für die Welt. Ich weiß nur nicht, ob die Welt auch bereit ist für Lotta.«

Lotta sechs Jahre alt, kann nicht laufen, sehen oder sprechen. Sie kann hören, verstehen – und auch ohne greifen zu können, hat sie ihre Familie fest im Griff. Was ist eine gute Schule für ein Kind wie Lotta? »Gewickelt wird hier nicht«, sagt der Rektor einer inklusiven Schule. »Für solche Fälle haben wir ein wunderbares Internat«, sagt jemand von der Stadt. »Du wirst mal eine gute Schülerin«, sagt Lottas großer Bruder Ben. »Du kannst so gut zuhören.«

Lotta freut sich schon sehr auf die Schule. Doch während Lottas Kita ihren Eltern täglich zeigt, wie gut das Zusammensein von Kindern mit und ohne Behinderung gelingen kann, stößt Sandra Roth bei der Schulsuche für ihre Tochter auf Ablehnung. »Ich mag Lotta, doch ich hätte Angst, sie bei mir im Klassenzimmer zu haben«, sagt eine befreundete Lehrerin und steht mit dieser Meinung nicht alleine da. Zu volle Klassenzimmer, nicht genügend Sonderpädagogen, fehlende Mittel – Sandra Roth trifft auf Rektoren, die beim Tag der offenen Tür die Arme verschränken.Nicht nur bei der Schulsuche, auch in vielen Alltagssituationen merken Lottas Eltern, wie viel noch fehlt zu einer wirklich inklusiven Gesellschaft. Wie müsste eine Welt aussehen, die Lotta mehr sein lässt als nur behindert? Die sie sehen könnte, wie sie ist – schön, unbekümmert, behindert, fröhlich und charmant?

Nach ihrem Bestseller »Lotta Wundertüte« erzählt Sandra Roth in »Lotta Schultüte« erneut zutiefst berührend und humorvoll von dem Leben mit ihrer schwer mehrfachbehinderten Tochter – und leistet einen wichtigen Beitrag zu der aufgeheizten Debatte um die Inklusion.

Weitere Formate

Dieses Produkt bei deinem lokalen Buchhändler bestellen

Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 17.10.2018

Ein ganz ganz tolles Werk mit hochbrisantem Thema!

0

Inhalt
"»Ich weiß, Lotta ist bereit für die Welt. Ich weiß nur nicht, ob die Welt auch bereit ist für Lotta.«

Lotta sechs Jahre alt, kann nicht laufen, sehen oder sprechen. Sie kann hören, verstehen – ...

Inhalt
"»Ich weiß, Lotta ist bereit für die Welt. Ich weiß nur nicht, ob die Welt auch bereit ist für Lotta.«

Lotta sechs Jahre alt, kann nicht laufen, sehen oder sprechen. Sie kann hören, verstehen – und auch ohne greifen zu können, hat sie ihre Familie fest im Griff. Was ist eine gute Schule für ein Kind wie Lotta? »Gewickelt wird hier nicht«, sagt der Rektor einer inklusiven Schule. »Für solche Fälle haben wir ein wunderbares Internat«, sagt jemand von der Stadt. »Du wirst mal eine gute Schülerin«, sagt Lottas großer Bruder Ben. »Du kannst so gut zuhören.«

Lotta freut sich schon sehr auf die Schule. Doch während Lottas Kita ihren Eltern
täglich zeigt, wie gut das Zusammensein von Kindern mit und ohne Behinderung gelingen kann, stößt Sandra Roth bei der Schulsuche für ihre Tochter auf Ablehnung. »Ich mag Lotta, doch ich hätte Angst, sie bei mir im Klassenzimmer zu haben«, sagt eine befreundete Lehrerin und steht mit dieser Meinung nicht alleine da. Zu volle Klassenzimmer, nicht genügend Sonderpädagogen, fehlende Mittel – Sandra Roth trifft auf Rektoren, die beim Tag der offenen Tür die Arme verschränken.

Nicht nur bei der Schulsuche, auch in vielen Alltagssituationen merken Lottas Eltern, wie viel noch fehlt zu einer wirklich inklusiven Gesellschaft. Wie müsste eine Welt aussehen, die Lotta mehr sein lässt als nur behindert? Die sie sehen könnte, wie sie ist – schön, unbekümmert, behindert, fröhlich und charmant?

Nach ihrem Bestseller »Lotta Wundertüte« erzählt Sandra Roth in »Lotta Schultüte« erneut zutiefst berührend und humorvoll von dem Leben mit ihrer schwer mehrfachbehinderten Tochter – und leistet einen wichtigen Beitrag zu der aufgeheizten Debatte um die Inklusion." (Quelle: Verlagshomepage)

Erster Satz des Buches
"Was steckt man einem Kind in die Schultüte, das nicht kauen, greifen oder sehen kann?"

Infos zum Buch
Seitenzahl: 336 Seiten
Verlag: Kiepenheuer&Witsch Verlag
ISBN: 978-3-462-05072-1
Preis: 20,00 € (Gebunden) / 20,00 € (Ebook)

Infos zur Autorin
"Sandra Roth, geboren 1977, studierte Politikwissenschaften und Medienberatung in Bonn, Berlin und den USA. Nach ihrem Diplom absolvierte sie die Henri-Nannen-Journalistenschule in Hamburg und arbeitet seitdem als freie Autorin, u.a. für Die Zeit, die Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung und Brigitte. 2013 erschien ihr erstes Buch »Lotta Wundertüte« bei Kiepenheuer & Witsch. Sie lebt mit ihrem Mann und ihren zwei Kindern in Köln." (Quelle: Verlagshomepage)

Fazit
-> Wieso wollte ich dieses Buch lesen?
Bereits der erste Teil von Lottas Geschichte "Lotta Wundertüte" gefiel mir ziemlich gut, weswegen ich unbedingt wissen wollte, wie es weitergeht!

-> Cover
Das Cover passt perfekt zum Buch und das Playmobil Männchen gefällt mir - die Idee ist einfach toll! 

-> Story + Charaktere
Lotta ist 6 Jahre alt und nun wird es Zeit für sie, in die Schule zu gehen - doch das ist nicht ganz so einfach, denn Lotta ist schwerbehindert. Sie kann weder sehen, noch laufen, noch sprechen - und doch kann sie kommunizieren. Doch welche Schule eignet sich für solch ein Kind? Diese und noch viel mehr Fragen stellt sich Lottas Mutter Sandra im Buch und lässt den Leser daran teilhaben. 

Dabei bleibt es natürlich nicht aus, dass die Emotionen hochkochen, gerade weil sie bei dieser Thematik auch viel auf Ablehnung und Unverständnis stößt. Inklusion, also das Einbeziehen von "behinderten" Menschen in die Gesellschaft, ist ein hochbrisantes Thema und leider wird es in Deutschland nicht so offen behandelt und dafür gekämpft, wie es der Fall sein sollte. Das merkt man vor allem an dem Mühen, die die Autorin hat, die richtige Schulform für ihr Kind zu finden, den Rückmeldungen und den Problemen vor denen sie steht. Und als Leser sitzt man mit einer Verzweiflung vor der Lektüre, die einem deutlich zeigt: das ist nicht nur pure Fantasie, sondern die bittere Realität. 

Doch neben einer Menge Frustration und Wut im Bauch gelingt es der Autorin auch auf sehr humorvolle Art und Weise das Leben mit ihren beiden Kindern zu beschreiben: Lotta, ihrer schwertbetroffenen Tochter und Ben, ihrem gesunden Sohn. Ben und Lotta sind ein ganz wundervolles Geschwisterpärchen bei dem es nicht nur ein Nehmen, sondern auch ein Geben gibt - von beiden Seiten. Ben ist davon überzeugt, dass Lotta eine gute Schülerin wird - weil sie so gut zuhören kann. Dieser und noch viele weitere Sätze lassen einem das Herz warm werden und sorgen dafür, dass man die beiden ins Herz schließt. 

-> Schreibstil
Sandra Roth schreibt gefühlvoll, humorvoll und authentisch und berichtet offen aus ihrem Leben. Sie bringt Emotionen zu Papier und sorgt dafür, dass sich der Leser fühlt, als ob er in die Familie integriert wäre...und mit Rat und Tat zur Seite stehen möchte. 

-> Gesamt: 
Ein ganz fantastisches Werk, das nicht nur das Leben von Lotta und ihrer Familie beschreibt, sondern dem Leser auch einen Einblick in die verschiedenen Schulformen - sowie das brisante Thema "Inklusion" bietet. Gerade letzteres bietet jede Menge Stoff zum nachdenken und dem Leser wird so erst einmal richtig bewusst, vor was für Problemen Menschen stehen, für die Inklusion so wichtig und vor allem notwendig ist!

Wertung: 5 von 5 Sterne!

Veröffentlicht am 15.10.2018

Lotta soll zur Schule gehen

0

„Ich weiß, Lotta ist bereit für die Welt. Ich weiß nur nicht, ob die Welt auch bereit ist für Lotta.“

Lotta ist sechs Jahre alt und soll – wie alle Kinder – zur Schule gehen. Doch in Lottas Fall ist das ...

„Ich weiß, Lotta ist bereit für die Welt. Ich weiß nur nicht, ob die Welt auch bereit ist für Lotta.“

Lotta ist sechs Jahre alt und soll – wie alle Kinder – zur Schule gehen. Doch in Lottas Fall ist das nicht so einfach, denn sie kann nicht laufen, sehen und sprechen. Doch Lotta kann hören und verstehen, was ihren Bruder Ben zu der Aussage veranlasst, dass Lotta mal eine gute Schülerin wird, weil sie gut zuhören kann. In „Lotta Schultüte“ erzählt ihre Mutter Sandra Roth jedoch über die Schwierigkeiten eine geeignete Schule für ihre Tochter zu finden. Sie erzählt von Ablehnung, Ängsten und Rückschlägen.

Schon in „Lotta Wundertüte“ erzählte ihre Mutter zutiefst berührend und auch humorvoll über das Leben mit ihrer mehrfachbehinderten Tochter Lotta. Und sie zeigt auf, wie viel noch getan werden muss, damit Inklusion wirklich funktioniert. Während Lotta in ihrer Kita täglich zu spüren bekommt, wie gut das Zusammensein von Kindern mit und ohne Behinderung funktionieren kann, stößt ihre Mutter bei der Suche nach einer geeigneten Schule auf Ablehnung. Ich war hier wieder fasziniert von der unermüdlichen Arbeit der Mutter, die alles tut, um ihrer Tochter ein relativ normales Leben zu ermöglichen. Und ich war auch wütend über die Reaktion vieler Menschen, die ihr bei diesen Bemühungen begegneten.

Lottas Geschichte ist wichtig, weil klar wird, wie viel Arbeit noch vor allen liegt, bis die vieldiskutierte Inklusion wirklich funktionieren kann. Hierbei ist das Buch toll geschrieben und auch amüsant, während es einen aber auch oft genug mit dem Kopf schütteln lässt.

Gut erzählt und sehr wichtig!