konnte mich leider nicht wirklich begeistern
Zunächst beschreiben die Autorinnen, welche Vorzüge das Kochen in Päckchen für sie hat: es geht schneller, gesünder, variabler, man braucht weniger Fett und muß viel weniger spülen – und, die Autorinnen ...
Zunächst beschreiben die Autorinnen, welche Vorzüge das Kochen in Päckchen für sie hat: es geht schneller, gesünder, variabler, man braucht weniger Fett und muß viel weniger spülen – und, die Autorinnen sind der Überzeugung die Vitamine optimal erhalten bleiben.
Danach wird erklärt, wie und womit man Päckchen packt, beispielsweise mit Backpapier, Mangold-, Bananenblättern oder Reispapier; und es wird genau und bildreich erklärt, welche Falttechniken zur Verfügung stehen ( Bonbon oder Säckchen). Danach folgen die 50 Rezepte, kapitelweise sortiert nach Jahreszeiten, beispielsweise verschiedene Fisch, Muscheln oder Gemüse und mehr in den eben vorgestellten Hüllen und auch in anderen.
Die Rezepte fallen recht einfach aus, wurden gut erklärt, durch ein Foto ergänzt und lassen sich gut nacharbeiten. Bei manchen frage ich mich allerdings nach dem Sinn oder Vorzug, dieses Gericht in Päckchen zuzubereiten, denn manchesmal sind die Portionen so klein, dass man für jeden Esser direkt einige Päckchen zubereiten muss und da zeitlich wohl nicht die angesprochene Ersparnis erzielen wird. Auch viele der anderen von den Autorinnen im Vorfeld angegebenen Vorzüge muss ich leider energisch bestreiten, ganz besonders die Behauptung, dass bei gut gewickelten Päckchen die Vitamine optimal erhalten blieben. Die Päckchen werden bei 200° C im Backofen gebacken; wie sollen da Vitamine erhalten bleiben, sogar noch besser als beim Kochen im Topf bei 80 – 180° C. (Das würde wohl eher bei einem Rohkostsalat der Fall sein.) Solche unreflektierten Behauptungen geben mir schon im Vorfeld einen Hinweis darauf, wie glaubhaft andere Behauptungen sein könnten…
Ob man nun tatsächlich weniger spülen muß, nur weil man keinen Kochtopf verwendet hat, dafür aber das Backblech reinigen muß, da sowohl Papier als auch Blätter durchnässen und Pfützen oder Verkrustungen auf diesem zurücklassen, kann ich genauso wenig bestätigen wie den Ansatz, dass hier stets besonders gesund zubereitet wurde. Da gibt es beispielsweise das Rezept „Zitronen-Dorade in Zeitungspapier vom Grill“. Nach dem Skandal des erdölhaltigen Müslis und anderen Lebensmitteln, die in Pappkartons aus recyceltem Papier verpackt wurden, das die enthaltene Druckerchwärze samt Schadstoffen an die Lebensmittel abgegeben hat, sollte meiner Meinung nach niemand dieses Rezept nachkochen, der etwas Gesundes zu sich nehmen möchte. Ich kann überhaupt nicht verstehen, wie es möglich sein kann, ein solches Rezept in diesem Buch zu finden.
Es gibt sehrwohl ansprechende Rezepte, beispielsweise einen festeren Linseneintopf mit Würstchen, der in Backpapier gebacken wurde. Gerade hierbei finde ich die altbackene Version im Topf viel praktischer. Das Päckchen mit Muscheln ist originell, als Mahlzeit aber leider viel zu klein. Ich muss gestehen, ich habe kein Rezept gefunden, das mich begeistert hätte, schon alleine, weil die versprochenen Vorzüge überhaupt nicht greifen, bestenfalls als Hingucker, wenn man für Besuch serviert, für den Alltag jedoch eher unpraktisch.
Ich weiß, es ist schwierig, einen neuen Trend zu setzen und die Autorinnen haben sich sehr viel Mühe gegeben. Das Buch wurde schön gestaltet, die Fotos sehen toll aus. Dennoch konnte der Funke leider nicht bis zu mir überspringen.