Blick in die französische Gesellschaft
Es ist eine typisch französische Familiengeschichte, die alle Facetten des Lebens mit einbezieht. Die Autorin erschafft auf nur wenigen Seiten ein Bild von einer Familie, die am Rande des Existenzminimum ...
Es ist eine typisch französische Familiengeschichte, die alle Facetten des Lebens mit einbezieht. Die Autorin erschafft auf nur wenigen Seiten ein Bild von einer Familie, die am Rande des Existenzminimum lebt. Saphia Azzeddine erzählt von einem weißen Jungen, der in einer Familie lebt, deren Bildungsgrad und das Einkommen niedrig sind. Trotzdem kämpft sein Vater jeden Tag dafür, dass Polo es einmal besser haben wird. Er nimmt ihn mit auf seine Putztouren durch die Firmen und die Bibliothek. Polo putzt mit und liest ganz nebenbei in den Büchern, die er abstauben muss. Er versteht vieles nicht, aber versucht sich stets ein Fremdwort einzuprägen.
Der Lesende läuft mit Paul (Polo) durch sein Leben und erfährt so von seinen Nöten und Ängsten. Die Autorin packt die harten Fakten, die bedrückenden Situationen in eine Geschichte mit bittersüßem Humor. Jedoch werden die Charaktere nie ausgelacht oder lächerlich dargestellt. Das Ende hat mich ein wenig überrascht, aber auch schmunzeln lassen.