Wer konnte so unmenschlich sein?
Die Autorin Sara J. Henry versetzt den Leser in ihrem Debütroman „Ein Herzschlag bis zum Tod“ sofort ins Geschehen hinein.
War es eine Mülltüte, eine Puppe oder ein menschliches Wesen, welches von der ...
Die Autorin Sara J. Henry versetzt den Leser in ihrem Debütroman „Ein Herzschlag bis zum Tod“ sofort ins Geschehen hinein.
War es eine Mülltüte, eine Puppe oder ein menschliches Wesen, welches von der Reling der Gegenfähre ins Wasser fiel? Ohne zu überlegen, sprang die Sportreporterin Troy ins Wasser. Sie hatte sich nicht getäuscht und bekam den Jungen unter Wasser zu fassen. Ein Kampf um Leben und Tod beginnt. Troy muss das weit entfernte Ufer erreichen, um ihr Leben und das des kleinen Jungen zu retten. Am Ufer angekommen, ist der Fähranleger verwaist, keine Eltern und keine Polizei hält Ausschau nach einem Jungen. Dann muss Troy der Wahrheit ins Auge sehen, dass jemand ein Sweatshirt um das Kind geknotet und es ins Wasser geworfen hat, damit es ertrank. Wer konnte so unmenschlich sein?
Troy fühlt sich für den Jungen, der Paul heißt, verantwortlich. Er ist sehr wortkarg und Troy vermutet, dass er aus dem französischsprachigen Teil des Nachbarlandes Kanada stammt. Ohne die notwendigen Schritte zu unternehmen und die Polizei zu informieren, fährt sie mit Paul nach Hause und versucht selbst zu recherchieren.
Schon nach wenigen Seiten hat mich die Geschichte gefangen genommen. Sie ist anrührend und spannend zu gleich, eine ungewöhnliche Mischung in einem Thriller bzw. Kriminalroman. Nach dem Lesen würde ich dieses Buch eher in den Bereich Kriminalroman einordnen als unter die Rubrik Thriller. Aber im Grunde genommen spielt das für mich keine große Rolle.
Der Schreibstil ist flüssig und man kann sich das Geschehen sehr bildhaft vorstellen. Es läuft ein Film vor dem inneren Auge ab. Die Protagonisten sind alle sehr nachvollziehbar gezeichnet und besonders Troy und Paul waren mir sehr sympathisch. Obwohl es keine wilden Verbrecherjagden und Polizeiaktionen gab, war unterschwellig immer die Gefahr zu spüren, in die Troy und Paul schwebte bis die Täter gefasst werden. Bis zum eindrucksvollen Finale konnte ich mich nur auf meine Vermutungen verlassen, die sich nur teilweise als richtig erwiesen.
Mir hat das Buch ausgesprochen gut gefallen und ich kann es jedem empfehlen, der gern spannende Bücher ohne viel Blutvergießen und reißerische Schockelemente lesen möchte.