Endlich etwas Neues von der englischen Autorin Sarah Alderson! “Die Bucht” ist ihr neustes Werk. Ein in sich abgeschlossener Roman über einen Sommer in der High Society, dunklen Geheimnissen, einen Serienmörder und die Liebe. Sehr unterhaltsam und romantisch! Ein richtig schöner Schmöker für Jugendliche ab 14 Jahren.
Ren ist 17 und wurde gerade erst von ihrem Freund verlassen. Er hat sich in eine andere verliebt und per Facebook mit ihr Schluss gemacht. Das junge Mädchen hat die Nase gestrichen voll von der Männerwelt. Für die nächsten sechs Wochen verlässt Ren ihr Londoner Vorortleben um auf Nantucket Island — der Insel der Reichen und Schönen — einen Babysitterjob in einer Familie anzunehmen. Sie passt auf das vorlaute, vierjährige Mädchen Brodie auf und ihren noch jüngeren Bruder Braiden (ein Baby), mit dessen sich spontan entleerendem Mageninhalt sie zu Beginn unfreiwillig Bekanntschaft macht. Eine andere Bekanntschaft sind auch der charmante Jeremy und seine Zwillingsgeschwister Matt und Eliza. Wobei sich Letztere äußerst zickig gegenüber Ren verhält. Sie wird zu Partys eingeladen, trifft sich mit ihnen und ihrer Clique am Strand und kommt Jeremy allmählich näher. Bis sie den unnahbaren, aber äußerst attraktiven Jesse kennenlernt. Er leiht ihr in dem Geschäft seines Vaters ein Fahrrad aus. Das gefällt der Clique überhaupt nicht und Ren erfährt, dass Tyler, ein Freund von Jeremy einige Zeit im Krankenhaus verbringen musste, weil er scheinbar grundlos von Jesse angegriffen wurde. Was ist damals wirklich geschehen? Je näher Ren Jesse kommt, desto mehr fühlt sie sich von ihm angezogen. Doch von mehreren Seiten wird sie vor ihm gewarnt. Dann wird auch noch ein bewusstloses Mädchen am Strand gefunden. Ein Kindermädchen, so wie Ren. Und sie erfährt, dass vor einem Jahr sogar eines ermordet wurde, am selben Strand…
Der Prolog beginnt furios: Ren wird von einem Unbekannten verfolgt: “Ich werfe mich auf den Boden, kauere mich zusammen und lausche. Verfolgt er mich? Aber das Einzige, was ich höre, ist mein Atem. Mein Pulsschlag. Mein flatterndes Herz. Ein Schwarm Fledermäuse, gefangen in meiner Brust.” (Zitat aus “Die Bucht”, Seite 7). Sarah Alderson schreibt äußerst atmosphärisch und es gelingt einem als Leser sich sofort in die Geschichte einzufinden. Man hat das Gefühl hier ist jedes Wort am richtigen Platz. Im Hauptteil, der durchgehend aus Rens Sicht in der Ich-Perspektive geschildert wird, beginnt ihre Zeit auf Nantucket Island. Sie taucht ein in die Welt der Reichen und Schönen, welche zunächst ein wenig klischeebehaftet zu sein scheint. Was mir jedoch sehr gut gefallen hat, ist der teils sarkastische Unterton der Protagonistin, ihre Betrachtungsweise und Selbstironie. Allerdings fand ich “Ein Herzschlag danach” noch einen Tick spannender als “Die Bucht”, welches sich zunächst noch sehr auf das gesellschaftliche Inselleben und die entstehenden Beziehungen konzentriert.
Trotz allem gute Unterhaltung: romantisch & witzig, mit einer Hauptfigur, deren Gefühlsleben sehr authentisch geschildert wird, ihre widersprüchlichen Gefühle für Jesse und Jeremy. Das Ende wird sehr dramatisch und lässt einen das Buch kaum aus den Händen legen!