Sehr bewegend
Ich habe eine Vorliebe für Romane mit gesellschaftskritischen Themen. Daher würde ich behaupten hier auch einiges auszuhalten. Dieser Roman hat es geschafft mich doch recht sprachlos zurückzulassen.
Tilda ...
Ich habe eine Vorliebe für Romane mit gesellschaftskritischen Themen. Daher würde ich behaupten hier auch einiges auszuhalten. Dieser Roman hat es geschafft mich doch recht sprachlos zurückzulassen.
Tilda und Willem lernen sich in der Mitte der 1930er Jahre in Spanien kennen und werden ein Paar. Nach dem Krieg wird ihre Tochter Hannah geboren. Leider entwickelt die sich nicht so wie andere Babys und schnell wird klar, dass Hannah anders ist. Sie lässt sich weder erziehen noch lieben wie es bei den anderen Kindern so einfach zu sein scheint. Der Vater zieht sich immer öfter in seine eigene Welt zurück, die Mutter fühlt sich alleingelassen. Die Eltern sind immer mehr überfordert und beschließen Hannah in ein Heim zu geben.
Die Autorin schafft hier eine unheimlich beklemmende Atmosphäre. Im Mittelpunkt steht die Sprachlosigkeit dieser Generation und das Verdrängen der eigenen Gefühle. Auch ist noch in den Köpfen, dass jegliche Art von Anderssein nicht akzeptiert wird. Hannah entspricht nicht den gesellschaftlichen Normen und auch die Eltern wissen nicht mit ihr umzugehen. Dann lieber weg und aufs nächste Kind konzentrieren.
Die Abschnitte im Heim haben mir Gänsehaut beschert. Wie furchtbar für ein Mädchen sich nicht verständigen und anderen Menschen völlig hilflos ausgeliefert zu sein.
Unbedingt lesen!