Jürgen Dünnebier (Übersetzer)
Der Erleuchtung ist es egal, wo man sie erlangt, und wenn es in einem Hochsicherheitsgefängnis in den USA ist. Aus seiner Gefängniszelle - in der dieses Buch entstand - schickt Satyam Nadeen einen lauten, forschen Weckruf, der wie eine Trompete klingt und manchmal sogar wie ein Ghettoblaster: 'Wacht auf in die Freiheit!' Sehnen wir uns nicht alle nach ihr? Nadeen ist ihr an dem vielleicht unwahrscheinlichsten Ort begegnet. Sie hat ihn ergriffen und seitdem nicht mehr verlassen. Seine Geschichte klingt wie eine typische New Age Erfolgsstory, wie die Geschichte einer umfassenden Suche, Selbsterfahrung, und Selbsterkenntnis. Hier nur ein paar Stichworte: Examen in Philosophie, Theologiestudium, Psychotherapie, Hatha Yoga, Zen, Meditation, Workshops, Gurus, Esalen, Rajneeshpuram, Retreats, Drogen - eine wilde bunte Reise, die nach vierzig Jahren abrupt vor einer Gefängnismauer endete. Von Innen. Stop! 'Und damit,' sagt Nadeen, 'kommen wir zur Phase des Erwachens.' Er liest die Advaita-Meister, besonders Ramana Maharshi und Ramesh Balsekar und lässt sich nur noch von der Frage "Wer bin ich?" leiten - an einem Ort, wo alles, was er je für sich gehalten hatte, abrupt nicht mehr gültig ist. Er erkennt sich als ‚reine Perle des Bewusstseins‘, die mit den Zwiebel-Schichten der Konditionierung überdeckt war. Aus dem Blickpunkt der Quelle, wie er es nennt, oder des Tao schaut er nun mit Perlensicht auf seine Zelle und sieht nur noch Freiheit.