Buch enttäuschend, Film hervorragend
Inhalt (laut Klappentext):
Ein palästinensischer Israeli, wird in ein jüdisches Internat gesteckt. Als hochbegabter Schüler hat er den begehrten Platz erhalten und sitzt nun als einziger Araber in einer ...
Inhalt (laut Klappentext):
Ein palästinensischer Israeli, wird in ein jüdisches Internat gesteckt. Als hochbegabter Schüler hat er den begehrten Platz erhalten und sitzt nun als einziger Araber in einer Klasse mit jüdischen Kindern. Er flüchtet sich hinter eine Vielzahl von Masken und muss doch verzweifeln an dem unauflösbaren Konflikt der Identitätsfindung – weder in der arabischen noch in der jüdischen Welt findet er eine innere Heimat.
Meine Meinung:
Ich habe dieses Buch im Rahmen einer Lese- und Kinorunde gelesen, bei der ich mir allerdings den Film „Mein Herz tanzt“ zuerst angeschaut habe. Dies war vielleicht ein Fehler, denn nach dem berauschenden und wirklich guten Film konnte mich das Buch eher weniger überzeugen.
Der Protagonist des Buches ist namenslos, was mich zwar zunächst ein wenig irritiert hat, aber eigentlich sehr sinnvoll ist: Denn so kann seine Geschichte auf jeden arabischen Jungen aus dieser Gegend bezogen werden.
Zunächst beginnt das Buch noch relativ interessant. Der Protagonist erzählt von seinen Großeltern, seinem Vater und den Konflikten, die zu seiner Zeit zwischen Juden und Arabern herrschen, sodass man sein Umfeld gut kennenlernt, was auch nötig ist, um zu verstehen, was in ihm vorgeht.
Es scheint ein Lichtblick in seinem Leben zu sein, dass er als einziger Araber an ein jüdisches Internat darf – eine einmalige Chance. Dort lernt er auch seine erste große Liebe, eine Jüdin, kennen und erlebt wie schwierig es eigentlich ist, diese Liebe in seiner Situation aufrecht zu erhalten.
Der Junge bemüht sich immer, nicht als Araber aufzufallen und will sich möglichst weit dem jüdischen Leben anpassen.
Doch schon früh fällt er in Depressionen. Von da an hat das Buch einen deprimierenden Grundton.
Alles geht schief, er lässt sich hängen und fasst auch keinen Mut mehr, etwas an seiner Situation zu ändern.
Der Schluss des Buches spannt zwar einen Bogen zum Anfang, aber hat mir dennoch überhaupt nicht gefallen.
Buch und Film haben bis auf wenige Szenen nicht viel gemeinsam. Im Film kommt noch eine Freundschaft zwischen dem arabischen Protagonisten und einem jüdischen Jungen hinzu, von der der Film sehr geprägt ist. Hier sind die Konflikte und Unterschiede zwischen Arabern und Juden witzig und zum Teil sarkastisch verpackt. Man kann viel besser mit dem Jungen mitfühlen und es ist nicht so deprimierend wie das Buch. „Mein Herz tanzt“ ist ein wirklich schöner, witziger, aber zugleich auch trauriger Film voller Gefühle, der zum Nachdenken anregt.
Fazit:
Das Buch „Tanzende Araber“ würde ich eher nicht empfehlen, dagegen kann ich den Film dazu „Mein Herz tanzt“ jedem ans Herz legen. Das Buch allein bekommt von mir nur 2-3 Sterne, der Film hingegen würde 5 bekommen.