Grandioser Lesegenuss!
!ein Lesehighlight 2024!
Klappentext:
„Von Kibogo erzählt man sich in der Nacht am Feuer hinter vorgehaltener Hand. Leise lauscht man dem Geschichtenerzähler, der die Legenden der alten Hügel webt ...
!ein Lesehighlight 2024!
Klappentext:
„Von Kibogo erzählt man sich in der Nacht am Feuer hinter vorgehaltener Hand. Leise lauscht man dem Geschichtenerzähler, der die Legenden der alten Hügel webt und der die verbotenen Geschichten noch zu erzählen weiß. Die, die Kirchenmissionare mit allen Mitteln auslöschen wollten.
Dann aber verliert ein forscher Priester sein Amt, weil er die Evangelien mit dem Märtyrertod des Ruanders Kibogo aufmischt. Und in der kleinen ruandischen Gemeinschaft am Fuß eines himmelshohen Felsen kommt es zu einem Kampf um die Deutungshoheit über Kult, Mythos und Legende.
In vier kunstvoll verwobenen Teilen erzählt die ruandisch-französische Autorin Scholastique Mukasonga feinsinnig, üppig und zugleich faszinierend bodenständig von den Wechselbeziehungen des alten ruandischen Glaubens mit dem Christentum sowie seinen Sendboten, den europäischen Missionaren.
Scholastique Mukasonga erweckt die alten Mythologien mit dem berauschenden Duft von feuchter Erde und einem Hauch subtilen Humors zum Leben. Dabei liefert sie uns eine Geschichte von entwaffnender Einfachheit und tiefgreifender universeller Wahrheit.“
Es gibt Sagen, Märchen, Mythen, Riten und vieles mehr was für Viele eher Hokuspokus oder unnützes Zeug scheint aber wenn man dort generell etwas tiefer gräbt, doch stets irgendwie ein Fünkchen Wahrheit trotzdem inne steckt und genau aus dem Grund genau diese Sagen, Märchen, Mythen usw. einen so langen Bestand in unserer Gesellschaft haben. Jedes Land, jede Region, jeder Ort hat seine ganz eigenen Geschichten und eine davon erzählt uns Scholastique Mukasonga. Die Autorin vermag mit einer Art gewisser Erzähler-Magie uns die Geschichte von einem Königssohn aus Ruanda zu erzählen, Kibogo mit Namen, welcher ganz besondere Kräfte besaß. Mukasongas Ton gleicht einer Märchenerzählerin der man an den Lippen hängt bzw. an den Buchseiten klebt. Ihre begeisternde Erzählweise ist sehr einnehmend, Humor fehlt auch nicht aber auch der Tiefgang bleibt keineswegs verborgen. Wir erlesen die Geschichte in vier Teilen und erleben viele Situationen. Mukasonga schmückt ihre Geschichte dem Stil entsprechend aus, was aber dem roten Faden keinen Abbruch tut. Sie scheint wahrlich eine Gabe dafür zu haben, genau so erzählen zu können! Man taucht in eine andere Zeit ein als Leser, taucht in eine andere Religion ein und sieht die Dinge direkt vor Augen. Durch die vielen Schilderungen Mukasongas geht man als Leser eine gewisse Verbindung mit dem „Märchen“ ein, wird fast zu einem Bestandteil dessen. Wir erleben Missionierung mit viel Humor und reichlich schrägen Szenen aber auch den Respekt vor einer anderen Kultur. Beide Parts auf so eine Art und Weise zu beleuchten war ein reines Lesevergnügen welches noch sehr lange nachhallt. Alle Figuren in diesem Buch waren einmalig und ein fabelhaftes (wortwörtlich) Zusammenspiel rund um die Auffahrt ins Himmelreich - egal an wen wir schlussendlich glauben! „Unbedingt lesen“ lautet hier meine Empfehlung! Dieses Buch ist ein echter Schatz der viele Lacher bereit hält! 5 Sterne hierfür!