Witzige und tiefgründige Suche nach dem eigenen Weg
Vinzenz Bachmaier lebt in den 1980ern in der niederbayerischen Provinz nahe Landshut. Gerade 18 Jahre ist er alt, Ministrant und im Herzen Revoluzzer - aber ohne die bewußte Intention ein Revoluzzer zu ...
Vinzenz Bachmaier lebt in den 1980ern in der niederbayerischen Provinz nahe Landshut. Gerade 18 Jahre ist er alt, Ministrant und im Herzen Revoluzzer - aber ohne die bewußte Intention ein Revoluzzer zu sein. Er rutscht einfach von einer merkwürdigen Situation in die nächste, kommt dabei dem zu dieser Zeit in der Provinz noch nahezu allmächtigen und unfehlbaren Pfarrer, und damit auch den anderen Gemeindemitgliedern in seinem Heimatort in die Querre. Dabei möchte er doch eigentlich nur cool sein und bei seiner großen Liebe Ricarda landen (die aber dummerweise mit dem viel cooleren Rainer zusammen ist). Außerdem möchte Vinzenz ein tolles Auto fahren und mit seinem latent vorhandenen Talent an der Gitarre ein Musikstar werden. Vinz läßt sich nicht verbiegen und nimmt sich vor, seinen Weg zu gehen. Aber der ist alles andere als geradlinig - und ist das überhaupt sein Weg...?
Der Autor Sebastian Beck erzählt in "Vinz Solo" die witzige und aufwühlende Geschichte eines Jungen in den 1980er Jahren, der zwischen kreuz-konservativem Alltag, durch die Kirche und die CSU geprägtem Umfeld, den links-politischen Atomprotesten unter anderem durch die aufkommenden Grünen rund um die Wiederaufbereitungsanlage Wackersdorf, Drogenexperimenten und den vielen, vielen eigenen Problemen seinen persönlichen Weg sucht. Dabei wandelt Vinzenz Bachmaier oft auf merkwürdigen Pfaden, wechselt die Richtung mehr als einmal und gerät in ernste Schwierigkeiten. Dabei will er doch eigentlich nur glücklich sein und seine Träume erfüllen.
Ein wirklich sehr unterhaltsames, teils witziges, teils auch aufrüttelndes Buch, das Spaß macht und auch ein wenig die Provinzwelt vor 30/40 Jahren beschreibt. Absolute Leseempfehlung.