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Veröffentlicht am 23.03.2025

Äußerst detailierte Darstellung eines schwierigen Themenkomplexes

Iran – Wie der Westen seine Werte und Interessen verrät
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Der bekannte deutsch-iranische Politologe Ali Fathollah-Nejad hat sich mit seinem Buch "Iran - Wie der Westen seine Werte und Interessen verrät" offensichtlich zum Ziel gesetzt, den Lesern die aktuelle ...

Der bekannte deutsch-iranische Politologe Ali Fathollah-Nejad hat sich mit seinem Buch "Iran - Wie der Westen seine Werte und Interessen verrät" offensichtlich zum Ziel gesetzt, den Lesern die aktuelle Entwicklung der innen- und außenpolitischen Situation in der Islamischen Republik Iran nahezubringen.
Er legt dazu äußerst detailiert - fast schon minutiös - dar, wie sich die Lage im Iran in den vergangenen Jahren entwickelt hat und wie die politischen und religiösen Anführer in diesem Land das eigene Programm immer wieder verbiegen um das eigene politische System zu legitimieren und zu erhalten. Dazu gehört unter anderem die massive Unterstützung von Staaten, Institutionen und Gruppen in anderen Ländern, die für den Iran und seine Ideen eine Art "Stellvertreter-Krieg" gegen "den Westen" allgemein, und die USA und vor allem Israel im Besonderen führen. Dabei ist der Iran stets darauf bedacht, selbst nicht als direkter Akteur zu offensichtlich in Erscheinung zu treten um die entsprechenden Reaktionen des "Westens" - sprich: direkte Angriffe - nicht selbst zu spüren zu bekommen.
Ali Fathollah-Nejad zeigt in diesem Buch praktisch nahezu die gesamte Entwicklung des Irans, die innen- und außenpolitischen Ziele des Regimes, die Versuche der Legitimierung, die Verteufelung der "Feinde" und die "Huldigung der Freunde", sowie den brutalen Umgang der Regierung und der ihnen nahestehenden Gruppen mit kritisch gesinnten Oppositionellen oder einfach nur kristischen Bürgern auf. Dabei geht der Autor extrem ins Detail, so dass es dem interessierten Leser teilweise sehr schwer fällt den ganzen Einzelheiten und Zusammenhängen zu folgen.
Ein wichtiges, kritisches und sehr fachkundiges Buch, dass für den interessierten Laien jedoch schwer zu Lesen und noch schwerer zu verstehen ist.

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Veröffentlicht am 23.02.2025

Gut strukturierte Zusammenfassung zum Thema, aber nicht viel Neues

Digitale Diagnosen
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Die Autorin Laura Wiesböck veranschaulicht in ihrem Buch "Digitale Diagnosen" eindrucksvoll, in welchem Maße medizinische, psychologische und klinische Begriffe mittlerweile vor allem in den sozialen Medien ...

Die Autorin Laura Wiesböck veranschaulicht in ihrem Buch "Digitale Diagnosen" eindrucksvoll, in welchem Maße medizinische, psychologische und klinische Begriffe mittlerweile vor allem in den sozialen Medien präsent sind und dort in erster Linie von Nicht-Experten gestreut werden. Anhand vieler Beispiele legt sie die Gefahren dar, die von dieser durch absolute Laien befeuerten "Mainstreamisierung" und unverantwortlichen Vereinfachung teilweise hochkomplexer Diagnosen ausgehen.
Nur weil bei jemanden eine bestimmte Diagnose gestellt wurde, macht das diese Person noch nicht zu einem Experten dieses speziellen Krankheitsbildes. Und nur weil jemand mal gelesen hat, dass ein bestimmtes Symptom mit einer bestimmten Diagnose einhergehen kann, ist das nicht gleichbedeutend mit einer eindeutigen, von einem Laien zu stellenden Diagnose. "Das Kind kann sich schlecht konzentrieren, also hat es ADHS" => nein, so einfach ist es nicht...
Vor solchen gefährlichen Vereinfachungen und unverantwortlichen Laien-Diagnosen, die nebenbei auch die Arbeit der echten Experten behindern, weil ihre Expertise immer öfter in Frage gestellt wird, warnt die Autorin deutlich und zeigt Wege auf, wie man wieder zu einem erträglichen Maß an "Digitalen Diagnosen" kommen kann. Lesenswert.

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Veröffentlicht am 19.02.2025

Luxus-Bootsbauer leben gefährlich

Salute - Die letzte Fahrt
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Paul "Paolo" Zeitler, der ehemalige Kommissar aus München, ist mittlerweile voll und ganz in seiner neuen Wahlheimat Bardolino am Gardasee angekommen. Das Cafe des Neu-Baristas läuft gut, die Nachbarn ...

Paul "Paolo" Zeitler, der ehemalige Kommissar aus München, ist mittlerweile voll und ganz in seiner neuen Wahlheimat Bardolino am Gardasee angekommen. Das Cafe des Neu-Baristas läuft gut, die Nachbarn und Bekanntschaften sind nett - das Leben ist schön. Bis Zeitler eines Morgens am Ufer des Gardasees einem Mann zu Hilfe eilt, der offensichtlich eine Leiche aus dem Wasser fischt - ein Mord oder ein Unfall?
Und auch wenn der Ex-Polizist eigentlich nichts mehr mit Verbrechen zu tun haben will, läßt ihn diese Geschichte nicht los. Zunächst sehr zum Leidwesen des ermittelnden italienischen Kommissars Lanza, der aber schon bald die Nähe und die Hilfe von Zeitler sucht. Gemeinsam, aber doch getrennt, gehen die beiden dem Fall nach und stoßen auf einige dringend Tatverdächtige.
Der zweite Band der "Salute"-Reihe von Friedrich Kalpenstein überzeugt mit Witz, außergewöhnlichen Charakteren und einer gehörigen Portion Spannung. Der Fall ist knifflig, die Protagonisten unterhaltsam und die Lösung des Falles schlüssig. Ein rundum gelungenes Lesevergnügen, das Lust auf die kommenden Bände der Zeitler-Reihe macht.

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Veröffentlicht am 19.02.2025

Kurzweiliger und witziger Seniorenkrimi mit rüstigen, sehr eigenwilligen Charakteren

Tannert, Crime im Heim
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Haus Silberblick ist eigentlich ein sehr ruhiges, idyllisches Seniorenheim. Die Bewohner vertreiben sich ihre Zeit mit dem, womit sich Senioren halt so die Zeit vertreiben. Aber Friedhelm Klemp, der "Impresario", ...

Haus Silberblick ist eigentlich ein sehr ruhiges, idyllisches Seniorenheim. Die Bewohner vertreiben sich ihre Zeit mit dem, womit sich Senioren halt so die Zeit vertreiben. Aber Friedhelm Klemp, der "Impresario", hat sich vorgenommen, mit seinen Mitbewohnern große Kunst auf die kleine Bühne des Seniorenstiftes zu bringen. Der Hamlet von William Shakespeare soll es sein, und mit seiner Angebeteten Katja Horenfeld, die aber ihrerseits einem anderen Bewohner wohlgesonnen ist, macht er sich an die Umsetzung. Das Treffen zur Formierung der Theatergruppe läuft gut, bis plötzlich eine Leiche zu beklagen ist - Ophelia, der bei allen ziemlich unbeliebte Hund einer angehender Darstellerin wurde erschossen. Und es bleibt nicht bei dieser einen Leiche.

Katja Horenfeld ermittelt auf eigene Faust - nicht ganz grundlos und nicht ganz uneigennützig, wie sich bald herausstellt...

"Crime im Heim" von Ida Tannert ist ein flüssig zu lesender, kurzweiliger Cosy Crime mit sehr eigenwilligen, aber durchweg hochinteressanten Charakteren. Die Story ist nicht gerade mit Überraschungen gespickt, aber trotzdem nie langweilig, sondern vielmehr durchaus spannend. Im Grundsatz erinnert die Geschichte an den "Donnerstagsmordclub" des englischen Autors Richard Osman, aber sie hat nicht dieselbe Tiefe und den ausladenden Hintergrund dieser außergewöhnlichen Reihe. Trotzdem ein absolut empfehlenswertes Buch, das sich zu lesen lohnt.

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Veröffentlicht am 31.01.2025

Ein Gamechanger - kraftvoll und intensiv geschrieben

Sing mir vom Tod
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Florence "Florida" Baum ist eines dieser verwöhnten, attraktiven, reichen Mädchen, das durch falsche Freunde, mangelnde Wärme im Elternhaus und zu viele, meist illegale Möglichkeiten auf die schiefe Bahn ...

Florence "Florida" Baum ist eines dieser verwöhnten, attraktiven, reichen Mädchen, das durch falsche Freunde, mangelnde Wärme im Elternhaus und zu viele, meist illegale Möglichkeiten auf die schiefe Bahn geraten ist.
Diosmary "Dios" Sandoval kommt dagegen aus einfachen Verhältnissen, ist hochintelligent und hatte deshalb mehrere Stipendien von angesehenen Universitäten, die ihr eigentlich den Weg in eine Welt voller Chancen ebnen sollten.
Dennoch sitzen beide seit Jahren in der Wüste Arizonas im Knast - verurteilt wegen Beihilfe zum Mord, bzw. Mord.
Florida stellt sich als Mitläuferin dar, die nichts für die Tat, die sie hierher gebracht hat, kann, aber ihre ehemalige Zellengenossin Dios kauft ihr diese Opferrolle nicht ab. Sie meint, Floridas' wahres Ich durchschaut zu haben und will sie dazu bringen, dieses endlich zu akzeptieren und zu sich selbst zu stehen.
Als beide auf Bewährung entlassen werden, verschärft sich diese Obsession noch und so läuft es beinahe zwangsläufig auf einen großen Showdown zwischen den beiden, auf den ersten Blick grundverschiedenen Frauen hinaus.
Es bleibt aber nicht beim Zweier-Showdown, denn in Los Angeles, der durch die Pandemie fast zum Stillstand gekommenen und zum Moloch der Armut und Verzweiflung verkommenen Heimatstadt Floridas, macht sich Detective Lobos auf die Suche nach den beiden und muss sich dabei vor allem auch ihren eigenen Dämonen stellen - und die haben es in sich...

Der preisgekrönte amerikanische Krimi-Autor Dennis Lehane wird auf dem Umschlag dieses Buches mit den Worten "Sing mir vom Tod schlägt ein wie der Schuss aus einer Schrotflinte" zitiert - wie recht er hat. Die Story drängt sich mit solcher Macht, Kraft, Brutalität und Verhemenz in die Gedanken der Leser, dass es schwerfällt das Buch wegzulegen. Ein Thriller der hält was er verspricht und dem Leser Dinge nahebringt, die er nicht für möglich hält.
Ein wahnsinnig intensives Buch, das man so schnell nicht vergessen wird.

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