Der Tod und andere Höhepunkte meines Lebens von S.Niedlich ist ein eBook von Blogg dein Buch, welches ich netterweise lesen durfte. Mich hat die Beschreibung des Buches sofort begeistert. Ein Mensch, dessen bester Freund der Tod ist. Ein Buch voll mit schwarzem Humor, perfekt. Umso mehr habe ich mich gefreut, dass ich das Buch tatsächlich bekommen habe.
Die Geschichte von Martin beginnt am Ende, er sitzt in Berlin auf einer Bank und wartet auf Tod, denn heute ist sein letzter Tag und sein bester Freund sollte bei ihm sein. Am Ende des Kapitels gibt es gleich eine Überleitung zum Beginn der ganzen Geschichte.
Martin ist ein siebenjähriger Junge, der seine Oma jeden Sonntag im Krankenhaus besuchen muss. Eines Tages, seine Eltern sind gerade mit dem Arzt im Flur, steht plötzlich der wahrhaftige Tod neben ihm. Dieser ist ebenso perplex, dass Martin ihn sehen kann, wie der kleine Martin selbst. Tod sammelt an diesem Tag die Seele, die immer die Form eines Schmetterlings hat, von Martins Oma mit einem Kescher ein.
„Auf Wiedersehen, Oma“ ,hauchte ich dem Schmetterling zu und wischte mit den Rotz an meinem Ärmel ab.
Nachdem Martin und Tod sich so kennen gelernt haben, hat Tod ihn anfangs regelmäßig besucht und unter anderem Schach mit ihm gespielt. Bis zu dem Tag, an dem Gerrit starb. Danach tauchte Tod erst wieder in der Pubertät von Martin auf, und ihre Freundschaft verfestigt sich langsam.
Das Buch hat mich von Anfang an gefesselt, es ist sehr einfach geschrieben, lässt sich flüssig lesen und hat gute Übergänge zu den Kapiteln. Am Anfang der Freundschaft von Tod und Martin kommen einige Merkwürdigkeiten von Tod zu Tage, zum Beispiel summt er immer ein Lied von den Beatles, oder scheint Gefühlsschwankungen zu haben. Außerdem verabschiedet er sich gerne mit dem Wort „tirili“. Als ich das das erste Mal gelesen habe, musste ich wirklich lachen. Zum Glück war ich in dem Moment allein ;) Der Tod hat eine etwas altertümliche Sprache, immerhin wandelt er schon seit 500 Jahren unter den Menschen.
„Es gibt manchmal so Momente, wo mir klar wird, wie lange du dich schon rumtreibst. 'Stürbe' klingt irgendwie altmodisch.“ „Korrekte Grammatik ist nicht altmodisch. Sie stirbt nur aus,“ sagt er, und wir beide lächeln.
Tod hat auch einige Zukunftsvisionen. Zum Beispiel sieht er, was seinem Job durchaus zu nutzen kommt, wann und wie jemand stirbt. Außerdem hat er auch eine interessante Ansicht zum Internet.
Tod sagte einmal, dass das Internet irgendwann dazu benutzt werden würde, um die dunkelsten Abgründe der menschlichen Seele auszuleben.
Die Freundschaft zwischen den beiden hat Höhen und Tiefen. Es gibt eine Zeit, da benehmen sich die beiden wie ein altes Ehepaar, dann wie Kumpels, die ins Kino und bowlen gehen, dann meiden sie wieder den Kontakt, weil sie sich gestritten haben, es wird nie langweilig mit dem Tod. Nebenbei begleitet der Leser Martin durch sein Leben, seine Schulzeit, die Zeit bei der Bundeswehr und bei allem anderen.
Also alles in allem ist dieses eBook eindeutig lesenswert. Man lacht, man weint, man sieht das Leben, und den Tod, vielleicht ein bisschen anders. Eine humorvolle Verarbeitung des Themas Tod.