Verlorene Geheimnisse zwischen Vergangenheit und Gegenwart
„Die verlassene Villa“ von Sibylle Weischenberg ist ein Roman, der durch seine doppelte Erzählstruktur die Leser in zwei verschiedene Zeitebenen und Handlungsstränge eintauchen lässt. Das Buch verbindet ...
„Die verlassene Villa“ von Sibylle Weischenberg ist ein Roman, der durch seine doppelte Erzählstruktur die Leser in zwei verschiedene Zeitebenen und Handlungsstränge eintauchen lässt. Das Buch verbindet die Geschichte einer Liebe im Jahr 1964 auf dem Schloss Rosenhof mit der Gegenwart im Jahr 2024, in der die alleinerziehende Maklerin Leonie auf die Spur eines mysteriösen Ortes in Österreich kommt.
Die Vergangenheit ist deutlich spannender und lebendiger erzählt als die Gegenwart, was mich allerdings manchmal etwas enttäuschte, da die aktuellen Ereignisse eher ausschweifend wirken und weniger packend sind. Die Geschichte der jungen Konstanze und Richard ist faszinierend, vor allem durch die im Laufe einer Brieffreundschaft aufgedeckten Geheimnisse, die den Handlungsstrang in der Vergangenheit interessant gestalten.
Das Buch bietet eine gewisse suspense- und geheimnisvolle Atmosphäre, doch insgesamt konnte mich die Erzählung nicht vollständig überzeugen. Die ausführlichen Schilderungen und die ausschweifenden Beschreibungen der Gegenwartsszene erscheinen manchmal etwas langatmig, wodurch der Spannungsbogen verloren ging.
Fazit: Wer gerne historische Liebesgeschichten mit einem Hauch von Geheimnis liest und sich von der Atmosphäre der Vergangenheit fesseln lässt, wird bei diesem Buch sicherlich auf seine Kosten kommen. Für Leser, die eine kompakte und durchgehend fesselnde Geschichte erwarten, könnte die Gegenwart jedoch etwas zu langatmig wirken. Insgesamt ein solides Werk mit einer stärkeren Vergangenheit als Gegenwart.
3 Sterne.