Belangloses Palaver.
Wenn ich mich für das Buch eines Politikers interessiere, dann nicht um eine bestimmte vorgefertigte Meinung bestätigt zu sehen, sondern um interessante Punkte und Ansichten zu erfahren und über meinen ...
Wenn ich mich für das Buch eines Politikers interessiere, dann nicht um eine bestimmte vorgefertigte Meinung bestätigt zu sehen, sondern um interessante Punkte und Ansichten zu erfahren und über meinen persönlichen Horizont hinausblicken zu können.
Aber dieses Buch enthält nur viel Theorie und die Erläuterungen sind weit weg von der Realität.
Einsichten in fehlgeschlagene Entwicklungen, sei es in der SPD, in Deutschland oder sonst wo auf der Welt -> Fehlanzeige!
Es werden hier nur Phrasen wiedergekäut, wie man sie aus vielen beliebigen Interviews, TalkShows oder Äußerungen zu irgendwelchen Anlässen hätte auf die Ohren bekommen können.
Beispiele:
„Der Gesellschaftsvertrag zur Sicherung von wirtschaftlichem Erfolg und sozialem Frieden beruht in Deutschland ja gerade darauf, dass sich die Politik nie gegen technologische Trends, Produktivitätssteigerungen oder gegen die Steigerung wirtschaftlicher Wettbewerbsfähigkeit gestellt hat. Im Gegenteil: Durch Investitionen in Forschung und Entwicklung, Infrastrukturentwicklung und steuerliche Anreize wurden und werden dafür die Rahmenbedingungen immer wieder neu verbessert. Die dadurch ermöglichte wirtschaftliche Dynamik ist mit ihrem Wachstumseffekten in der Regel in der Lage, neue Beschäftigungsalternativen für diejenigen zu schaffen, die durch die technologische Modernisierung ihren Arbeitsplatz verlieren.“ (S. 25)
„... heißt nicht, die Militarisierung unserer Außenpolitik zu betreiben. Wir Deutschen müssen uns vielmehr fragen, ob wir weiter einem funktionsfähigen System kollektiver Sicherheit in einer Gemeinschaft mit rechtsstaatlichen Demokratien angehören wollen. Wenn wir es wollen, weil genau dies die Lehre unserer Geschichte ist und unsere eigene Sicherheit am besten schützt, müssen wir die dafür erforderlichen eigenen Beiträge leisten. Europa sollte dabei die zurückhaltende und ausgleichende Friedensmacht bleiben, als die es geschätzt ist. [Diese Kontinuität ist die tragende Säule einer Sicherheitsidentität, die vor allem die politischen, wirtschaftlichen, zivilgesellschaftlichen, sozialen und zunehmend auch ökologischen Bedingungen des Friedens stärken will.]“ (S. 40)
Ich kann dazu nur sagen: Zwischen Theorie und Wirklichkeit liegen Welten!
Beim Lesen kam ich mir permanent so vor, als würde ich ein Parteiprogramm (oder etwas Ähnliches) lesen.
Der Text besteht fast ausschließlich aus Wunschvorstellungen und Absichtserklärungen.
Konkretes jedoch fehlt vollständig.
Fazit: Überflüssig.