Humorvoller Einblick in das Leben einer Frau, die die Männerwelt zu verstehen versucht
Also, stell dir mal vor, du bist 30, immer noch Praktikantin und arbeitest in einer männerdominierten Fernsehredaktion. Genau das ist die Ausgangslage für Felicitas Sattmann in „Die Männerversteherin“ ...
Also, stell dir mal vor, du bist 30, immer noch Praktikantin und arbeitest in einer männerdominierten Fernsehredaktion. Genau das ist die Ausgangslage für Felicitas Sattmann in „Die Männerversteherin“ von Silke Neumayer.
Felicitas ist überglücklich, als eine Stelle als Redakteurin frei wird. Endlich die Chance, die sie sich erhofft hat! Doch die Freude währt nur kurz: Ihr männlicher, völlig unqualifizierter Co-Praktikant schnappt ihr die Stelle vor der Nase weg. Tja, wie heißt es so schön? „Das Leben ist kein Ponyhof.“ Felicitas, allerdings, gibt nicht auf. Sie erkennt, dass der kleine Unterschied – naja, das Y-Chromosom – wohl größere Auswirkungen hat, als sie dachte. Was also tun, wenn einem als Frau die Türen verschlossen bleiben? Genau, man wird kurzerhand zum Mann!
Und so wird aus Felicitas „Felix“ Neumann. Ein Haarschnitt, ein neuer Anzug, und plötzlich steht ihr die Welt offen. Felix bekommt den Job, den sie als Felicitas nicht bekommen hätte. Klingt nach einer simplen Lösung, oder? Natürlich nicht, denn das Leben als Mann bringt seine eigenen Herausforderungen mit sich, und obendrein verliebt sich Felix in ihren – ähm, seinen – Chef Sebastian. Blöd, wenn der Chef denkt, du seist sein neuer bester Kumpel, und du heimlich Herzchen in seinen Kaffee malst.
Neumayer erzählt diese verrückte Geschichte mit viel Humor und einem Augenzwinkern. Die Situationen, in die sich Felix manövriert, sind oft urkomisch und man fragt sich manchmal, wie sie da wieder rauskommen will. Gleichzeitig ist die Story eine witzige Satire auf die Unterschiede und Ungerechtigkeiten im Berufsleben zwischen Männern und Frauen. Manchmal ist es fast schon zu überzogen, aber das macht den Charme des Buches aus.
Felicitas/Felix ist eine sympathische Protagonistin, auch wenn sie manchmal ein bisschen naiv wirkt. Ihre Freunde und Kollegen sind bunt und lebendig beschrieben, und obwohl die Geschichte vorhersehbar ist, macht es Spaß, ihre Entwicklung zu verfolgen.
Was mich besonders beeindruckt hat, ist die Art und Weise, wie Neumayer es schafft, ernste Themen auf humorvolle Weise zu behandeln, ohne sie ins Lächerliche zu ziehen. Klar, manche Szenen sind ein bisschen überspitzt, aber hey, das ist Fiktion – und die darf das.
Fazit: „Die Männerversteherin“ ist ein amüsantes Buch für zwischendurch, perfekt für alle, die mal wieder so richtig lachen und gleichzeitig ein bisschen über das Thema Gleichberechtigung nachdenken wollen. Und seien wir ehrlich: Wer hat nicht schon mal darüber nachgedacht, wie es wäre, in die Haut des anderen Geschlechts zu schlüpfen?
Also, schnapp dir das Buch, mach es dir gemütlich und begleite Felicitas auf ihrem turbulenten Weg zum Männerversteher. Spoiler: Es lohnt sich!