Cover-Bild Skizze vom Gras
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18,95
inkl. MwSt
  • Verlag: Schöffling
  • Themenbereich: Biografien, Literatur, Literaturwissenschaft - Lyrik, Poesie
  • Genre: keine Angabe / keine Angabe
  • Seitenzahl: 104
  • Ersterscheinung: 05.08.2014
  • ISBN: 9783895613760
Silke Scheuermann

Skizze vom Gras

Gedichte
'Silke Scheuermanns Gedichte wagen das Gefühl, sind voller Ideen und extrem leitfähig für unbewusste Bilder.'
Hauke Hückstädt, Frankfurter Rundschau
'Hör mir zu: dies ist die Zeit, / von der ich dir erzähle: / die träge aus der Zukunft fließende Zeit.' Was Silke Scheuermann in ihrem lang erwarteten neuen Gedichtband Skizze vom Gras beschreibt, ist nichts Geringeres als eine 'Zeit der Auflösung', sie imaginiert das Ende aller Konventionen von Vergangenheit und Zukunft und entwirft Utopien wie diese: 'Es war das Jahr, in dem sie das Ministerium für Pflanzen auflösten.' Ihre Gedichte erzählen von einer neuen, einer 'Zweiten Schöpfung', lassen ausgestorbene Tierarten wieder aufleben – den Dodo, den Höhlenlöwen, den Säbelzahntiger.

Eine Skizze ist ein Versuchsfeld, ein Bild, das die Geste der Arbeit noch in sich trägt; es geht um das Einfangen des Flüchtigen. In diesem Sinn sind auch Silke Scheuermanns Gedichte Versuchsfelder, zumal die Science-Fiction-Gedichte, die jene von Nicolas Born Anfang der siebziger Jahre erfundene Genrebezeichnung vom 'utopischen Gedicht' aufgreifen und weiterentwickeln. Die Autorin notiert Historien aus der Zukunft und knüpft dabei an den Verwerfungslinien der Gegenwart an: 'Es ist wahr, man kann zu verträumt sein / zum Überleben.'

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 15.03.2023

Ein Gedichtband, der nachhallt

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Silke Scheuermanns Gedichte stehen im Zeichen der Natur, der Kunst und Künstlichkeit, der (Neu-)Schöpfung und des Verlustes.

Bereits das erste Gedicht Die Ausgestorbenen benennt mit seinem Titel Themen, ...

Silke Scheuermanns Gedichte stehen im Zeichen der Natur, der Kunst und Künstlichkeit, der (Neu-)Schöpfung und des Verlustes.

Bereits das erste Gedicht Die Ausgestorbenen benennt mit seinem Titel Themen, die in dem Band immer wieder zur Sprache kommen, nämlich das Artensterben, die Verdrängung der Natur und der Verlust von Vielfalt. Lebensräume werden zerstört, Neubaugebiete, Umgehungsstraßen und Kraftwerke ersetzen die Natur.

Im Kapitel Zweite Schöpfung wird dieses Thema vertieft, indem ausgestorbene Arten wie das Zwergmammut, der Sibirische Tiger oder die Wandertaube in den Mittelpunkt der Gedichte gestellt werden. Der Mensch versucht diese Arten in Laboren wieder zum Leben zu erwecken, doch die entstehenden Neuschöpfungen sind nur eine Illusion und ein schwacher Ersatz für das Verlorene wie die folgenden Verse bezeugen: “Du also in einem Heute/lebst, das seine eigene Illusion darstellt?”.

Das Gedicht Skizze vom Gras beschreibt abschließend eine Welt, in der sich sogar das Ministerium für Pflanzen auflösen musste, da die Erde nicht mehr genug Arten beherbergt. Selbst Gärten sind auf die Vertikale reduziert worden. Was bleibt, ist Gras und einige Gemälde, die Zeugnis von ehemaligen Naturlandschaften ablegen.

Ein lesenswerter Gedichtband, der lange nachhallt!

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