Der zweite Fall der Begine Anna
Der Klappentext: „Bereits vier Monate sind vergangen, seit der Siechenmeister Lazarus nach Rom beordert wurde. Um sich abzulenken, arbeitet die junge Begine Anna Ehinger mehr denn je im Spital. Nach seiner ...
Der Klappentext: „Bereits vier Monate sind vergangen, seit der Siechenmeister Lazarus nach Rom beordert wurde. Um sich abzulenken, arbeitet die junge Begine Anna Ehinger mehr denn je im Spital. Nach seiner Rückkehr begegnet Lazarus seiner heimlichen Liebe Anna mit einer für sie unbegreiflichen Kälte. Während die Trauer an ihr nagt, sucht eine Reisende Schutz bei den Beginen, deren Zustand sich schnell so verschlechtert, dass sie ins Spital eingeliefert werden muss. Dort verstirbt sie und bereits in der folgenden Nacht verschwindet ihr Leichnam aus der Spitalkapelle…“
Zum Inhalt: „Die Begine und der Siechenmeister“ ist der zweite historische Krimi rund um die junge Begine Anna aus Ulm und obwohl die Fälle in sich abgeschlossen sind, würde ich wegen der Rahmenhandlung empfehlen, den ersten Band auch zuerst zu lesen, denn so macht die Geschichte dann noch mehr Lesespaß. Nachdem Anna und der Siechenmeister Bruder Lazarus die letzten Ermittlungen mit einem blauen Auge überstanden haben, hat vor allem Anna ihrem Bruder und der Beginenmeisterin Zurückhaltung versprochen. Doch wie soll sie dem Geheimnis um eine Reisende mit schweren Verletzungen widerstehen? Gertrud verbirgt auf jeden Fall ein Geheimnis und dann verschwindet auch noch ihr Leichnam aus der Kapelle. Da muss Anna doch den wenigen Spuren folgen. Außerdem werden in Ulm Leichenteile mehrerer Kinder entdeckt. Geht etwa ein Wiedergänger in Ulm um? Oder ein Menschenfresser? Ein Teufelsanbeter? Oder steckt etwas ganz Anderes hinter den Toten? Und stehen sie wirklich in Zusammenhang?
Meine Meinung: Die Autorin Silvia Stolzenburg beweist auch in diesem historischen Roman aus ihrer Feder wieder einen sehr fesselnden und flüssigen Schreibstil, der einen das Buch kaum aus der Hand legen lässt. Der geschichtliche Hintergrund ist sehr gut recherchiert und überzeugend beschrieben, so dass man nicht nur den Eindruck hat durch das mittelalterliche Ulm zu spazieren, sondern auch noch wissenswertes rund um Medizin und Aberglaube erfährt. Erzählt wird übrigens von einem auktorialen Erzähler und man begleitet abwechselnd die wichtigsten Charaktere, sowohl unserer Protagonisten wie auch die Verdächtigen. Der Fall, dem Anna nachgeht ist sehr spannend und wendungsreich aufgebaut, so dass man zum einen lange im Dunkeln tappt und bis zum Schluss die Spannung aufrecht gehalten wird.
Und obwohl dieses Buch zu einer Auflösung der Fälle kommt, hofft man jetzt schon auf eine Fortsetzung, denn die Rahmenhandlung rund um Anna und Lazarus ist noch nicht zu Ende erzählt.