Hat mich leider diesmal mich ganz überzeugt
Joe Prohaska, ehemaliger Kriminalhauptkommissar und nunmehriger Frühpensionist, lebt in einem kleinen Dorf nahe Rovinj. Gemeinsam mit seinem Jugendfreund Ivo betreibt er ein Fotogeschäft. Zusätzlich verdient ...
Joe Prohaska, ehemaliger Kriminalhauptkommissar und nunmehriger Frühpensionist, lebt in einem kleinen Dorf nahe Rovinj. Gemeinsam mit seinem Jugendfreund Ivo betreibt er ein Fotogeschäft. Zusätzlich verdient sich seinen Lebensunterhalt als Fotograf von Hochzeiten. Sein aktuelles Projekt ist ein Bildband von Istrien.
Hin und wieder kommt seine kriminalistische Ader wieder zum Vorschein und so stolpert Joe in die eine oder andere gefährliche Ermittlung.
Diesmal wird er von Inspektor Rossi sogar dringend gebeten, sich den neuesten Fall anzusehen und ein paar Fragen zu stellen. Welcher Fall? Miroslav, der Betreiber des Strandlokals „Plavi Komoran“ in Opatija (das frühere Abazia) wird ermordet aufgefunden. Um die Spuren zu verwischen, haben der oder die Täter das Haus abgefackelt. Der Verdächtigen gibt es viele, war der Tote doch in allerlei illegale Geschäfte verwickelt. Auch Marina, die verschwundene letzte Geliebte des Opfers zählt dazu.
Joe soll Marina schleunigst finden, doch zu seiner Verwunderung nimmt die junge Frau von sich aus Kontakt zu ihm auf. Doch dann verschwindet sie so schnell, wie sie aufgetaucht ist, auch wieder.
Meine Meinung:
Ich kenne die drei Vorgänger, die alle eher ruhige Krimis sind. Dieser vierte Fall ist irgendwie ohne Höhepunkte, wenn man davon absieht, dass Joe fast ganz offiziell ermitteln darf. Die Handlung plätschert lau vor sich hin.
Finden sich in den anderen Krimis noch Hinweise auf Land und Leute, so fehlt mir das Lokalkolorit in diesem. Ein bisserl klischeehaft ist von den üblichen Verdächtigen am Balkan wie korrupte Politiker, Mafiaangehörigen und Dealern die Rede.
Auf mich wirkt der Krimi ein wenig lieblos heruntergeschrieben. Ein paar Dutzend Seiten hätten der Geschichte gutgetan. Warum Marina, die plötzlich verschwindet, dann ebenso zackig mit einem fremden Mann als Begleiter in einer Polizeidienststelle auftaucht, ist für mich nicht ganz nachvollziehbar. Vor allem bekommt der Leser das nur en passant das mitgeteilt. Show nicht tell, wäre hier eine bessere Variante gewesen.
Fazit:
Hier wurde einiges Potenzial verschenkt, was sehr schade ist. Es reicht für knappe 3 Sterne vergeben.