Cover-Bild Und Sie sind also der Künstler
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21,99
inkl. MwSt
  • Verlag: GOYA
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: allgemein und literarisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Ersterscheinung: 17.08.2023
  • ISBN: 9783833746277
Simon Bill

Und Sie sind also der Künstler

Friederike Moldenhauer (Übersetzer)

In seiner bissigen Satire nimmt Simon Bill, selbst Künstler, die Londoner Kunstszene aufs Korn und klärt gleichzeitig über die faszinierende Funktionsweise des menschlichen Gehirns auf.
Die zukunft von Simon Bills getriebenem Antihelden sieht nicht gerade rosig aus. Der abstrakte Maler treibt sich auf Vernissagen herum, um an kostenlose Drinks zu kommen, seine Freundin, eine Kuratorin, hat ihn sitzengelassen und der einzige Händler, der ihm Aufmerksamkeit schenkt, ist sein Drogendealer. Doch durch einen glücklichen Zufall erhält er ein Arbeitsstipendium an einem neurologischen Institut, das alles verändert.
Begeistert von der neuen Umgebung und fasziniert von den Menschen, die er dort kennenlernt, vor allem von der hübschen Amnesie-Patientin Emily, wittert er die Chance, seiner Karriere (und seinem Liebesleben) neuen Schwung zu verleihen. Die rettende Idee: eine von Neurowissenschaften inspirierte Ausstellung. Doch an dem verheißungsvollen Institut ist nicht alles so, wie es zu sein scheint.
Mit beißendem Humor und Scharfsinn entlarvt Simon Bill in seiner (Modern-)Art-Farce, wie korrupt die Londoner Kunstszene in ihrer Besessenheit vom Aufspüren des neuesten Hypes ist. Zugleich erfährt man kuriose Fakten über das Gehorn. Das Resultat ist ein hoch origineller Roman, der einen bis zur letzten Seite mitfieber lässt, weil er sowohl erhellend als auch witzig ist.

"Spleening, überraschend, immer fesselnd." Penelope Curtis, ehemalige Direktorin der Tate Gallery Britain
"Simon Bill bringt einem die Funktionsweise des Gehirns nahe, während man sich über die Marotten der Kunstwelt amüsiert - eine sehr ungewöhnliche und vergnügliche Kombination." Geoff Travis, Gründer von Rough Trade

Lesejury-Facts

  • Dieses Buch befindet sich bei Geri in einem Regal.
  • Geri hat dieses Buch gelesen.

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 01.10.2023

Empfehlung!

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Simon Bills erste Novelle handelt über einen namenlosen Anti-Helden. Es ist eine Satire, die spitz geschrieben ist. Es ist ein Porträt über einen Menschen, der versucht in einer Kunstszene, in der mehr ...

Simon Bills erste Novelle handelt über einen namenlosen Anti-Helden. Es ist eine Satire, die spitz geschrieben ist. Es ist ein Porträt über einen Menschen, der versucht in einer Kunstszene, in der mehr Schein als Sein herrscht, Fuß zu fassen. Um den ersehnten Erfolg als Künstler einzuholen, geht er und seine Kunst durch eine wahre Metamorphose. Er erlebt exzessiven Alkohol (und Drogen-) Konsum, recherchiert obsessiv über Neurologie und dies findet am Ende doch auf eine Art und Weise zu einem Happy End.

Der Protagonist bekommt ein Stipendium an einem neurologischen Institut in London, um mit nervenkranken Patienten Kunst zu machen. Schon der Einstieg dazu war schwer, denn kaum jemand möchte dieses Residence Programm anfangen. Der Protagonist aber schon, denn er braucht Geld und Erfolg, damit ihn seine Galerie nicht rausschmeißt.
Während der Geschichte lernt man noch weitere Charaktere kennen, die das Ganze noch weiter unterhaltsam machen. Man lernt sehr viel über Neurokrankheiten und über Kunst namenhafter Künstler. Hier wird nichts ausgespart, bis ins letzte Detail beschreibt der Autor die Biologie des Gehirns und die wissenschaftlichen Erkenntnisse darüber, sowie die Experimente damit. Man muss selbst starke Nerven haben, denn es ist keine leichte Kost.

Die kleinen Nebengeschichten und Schilderungen über die Schicksale der Patienten gefallen mir sehr gut. Besonders das Schicksal einer Patientin wird sehr detailliert beschrieben, die mit einem Virus infiziert, nur noch ein Kurzzeitgedächtnis hat.

Auch die Patienten bekommen am Ende eine Plattform, denn auf der letzten Vernissage werden ihre Kunstwerke ausgestellt.

Uns selbst der Protagonist durchgeht einen Wandel, vom erfolglosen Künstler zu einem gefeierten, dessen Kunst verkauft wird. So scheint er letzten Endes mit seinem Projekt den richtigen Nerv getroffen zu haben. Der Weg und die Weiterentwicklung des Künstlers zu dem gewünschten Happy End war also das eigentliche Ziel.
Es ist ein unterhaltsames Buch und wirklich hervorragend vorgelesen. Das Buch ist aber auch sehr zynisch, gerade mit Blick auf die Kunstszene.

Veröffentlicht am 03.10.2023

Kunst und Gehirn - Symbiose von Roman mit Fachbuch

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Häufig denkt man, man benötigt für Kunst viel Herz und zu viel Kopf wäre schädlich. Aber was ist, wenn man viel Herzblut in überdimensional große Bilder steckt, die aber niemand kauft, so wie bei unserem ...

Häufig denkt man, man benötigt für Kunst viel Herz und zu viel Kopf wäre schädlich. Aber was ist, wenn man viel Herzblut in überdimensional große Bilder steckt, die aber niemand kauft, so wie bei unserem Künstler. Seine Sorgen trinkt er weg, aber das Geld ist nunmal knapp, die Schulden beim Dealer seines Vertrauens müssen bezahlt werden, und somit kommt die Anstellung als „Kunsttherapeut“ bei Patienten mit Hirnschädigungen gerade recht. Da der Künstler immer eine mit trockenem Humor durchsetzte, wenn auch meist angetrunkene, Sichtweise auf die Welt hat, findet er sich dort schnell zurecht und bekommt auch Zugang zu mehreren Patienten, die dass Angebot Gehirne zu zeichnen annehmen.
Und ab diesem Punkt hat mir das Buch richtig gut gefallen. Es ist eine Parodie, die Handlungen und Sichtweisen auch im Bezug auf die Kunstszene überspitzt, aber man lernt unglaublich viel über das Gehirn und diverse Erkrankungen, Verletzungen und deren Auswirkungen.
Wer hier einen Roman über rührselige Patientengeschichten, aufopferungsvolle Ärzte und verständnisvolle Pfleger, die alles für die Kranken tun, erwartet hat, wird enttäuscht werden. Das Buch ist zum Teil bitterböse, der Künstler keine Florence Nightingale, sondern ein unter chronischer Geldknappheit leidender Gelegenheitstrinker, der einfach Geld verdienen muss. Böse, zynisch, interessant, voll schwarzem Humor und lehrreich. Mir hat es gefallen.

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