Ein überwältigendes Stück russischer Geschichte ...
Wenn man sich das Cover anschaut, könnte man einen historischen Liebesroman erwarten … ist es ja irgendwie auch, aber eben ganz anders. Als Leser findet man sich schnell im wahren Russland wieder, das ...
Wenn man sich das Cover anschaut, könnte man einen historischen Liebesroman erwarten … ist es ja irgendwie auch, aber eben ganz anders. Als Leser findet man sich schnell im wahren Russland wieder, das geprägt ist von Aufruhr, Spitzeleien und Folter. Wie der Klappentext andeutet, beginnt die Geschichte in der Tat im Jahr 1916 als die Welt für die begüterten und adligen Russen noch in Ordnung ist. So auch für die Familie von Saschenka, deren Vater das Geld verdient, damit es die Mutter verleben kann. Doch Saschenka hat andere Pläne, sie ist in ihrem jungen Herzen Bolschewikin mit Leib und Seele. Nach der gelungenen Revolution macht das Buch einen Zeitsprung in die Zeit um den zweiten Weltkrieg. Saschenka ist inzwischen verheiratet und Mutter zweier Kinder und genießt ihr Leben, nicht zuletzt ihrem Mann und Freund geschuldet. Doch schon bald wird sie die Grausamkeiten des KGB am eigenen Leib spüren … ein weiterer Zeitsprung katapultiert den Leser in die 90er Jahre, wo sich die Fäden langsam zu einem Ganzen verweben...
Mit „Saschenka“ schafft der Autor Simon Montefiore ein gewaltiges Werk russischer Geschichte bei dem es einem als Leser schwer fällt, dieses aus der Hand zu legen. Ich habe mitgefiebert und gelitten und konnte direkt eintauchen in die russische Geschichte, die ich noch Tage zuvor in kleinen Häppchen live erleben durfte. Einen kleinen Stern Abzug gibt es von mir lediglich dafür, dass die Geschichte an manchen Stellen einfach nicht richtig rund ist und dadurch ein wenig schwerfällig daher kommt. Alles in allem von mir für alle geschichtsbegeisterten Leser aber eine klare Leseempfehlung!