Geschichte nebenbei
Das Buch ist eine Sammlung von Briefen. Diese sind sortiert nach Themen. Jeder Brief wird vom Autor eingeleitet und in den geschichtlichen Kontext gestellt. Die Auswahl bietet eine bunte Mischung, vom ...
Das Buch ist eine Sammlung von Briefen. Diese sind sortiert nach Themen. Jeder Brief wird vom Autor eingeleitet und in den geschichtlichen Kontext gestellt. Die Auswahl bietet eine bunte Mischung, vom Kaiser zur Jüdin im KZ. Von Frauen und Männer. Von Liebe und Hass.
Seit ich Brief an Obama gelesen habe, bin ich von dem Medium als Abbild der Zeitgeschichte begeistert. In diesem Buch bekommt man einen sehr weiten Blick auf die Geschichte. Ich finde die Auswahl der Briefe sehr gelungen.
Der Autor hat zu jedem Brief eine Einleitung geschrieben und da setzt mein einziger Kritikpunkt an. Häufig wiederholt der Autor einzelne Sätze des Briefs, die ihn zur Auswahl gerade desselbigen bewogen haben. Das nimmt einige Male die Überraschung und Erwartung an den Brief. Besser hätte mir gefallen, wenn der Autor umschreibt, was den Brief besonders macht. Der Autor bleibt da auf einer sachlichen Ebene, aber man hätte gerne auch das Gefühl beschreiben können.
Die Einleitungen hätten meiner Meinung nach den geschichtlichen Hintergrund noch mehr beleuchten können. Wenn man die Personen nicht kennt, fehlt vielleicht manchmal etwas Information. Aber die Briefe an sich sprechen für sich.
Toll finde ich, dass man nebenbei etwas über Geschichte lernt und den historischen Personen auf einer persönlichen Ebene näher kommt. Besonders berührend fand ich den Brief von Wilma Grünwald.
Das Buch lädt dazu ein, es immer wieder in die Hand zu nehmen und darin zu schmökern. Deshalb finde ich, dass es ein tolles Geschenk wäre. Ich könnte es mir auch gut als Schmuckausgabe vorstellen, wo auch historische Dokumente abgebildet sind. Das wäre die perfekte Ergänzung.