Intrigant, manipulativ und äußerst perfide
In “Juister Hochzeit” wird es diesmal hochdramatisch und emotional, denn hier bekommen es Antje Fedder und Roland Witte mit einer Hochzeitsgesellschaft zutun, bei der nicht alles so rund läuft, wie es ...
In “Juister Hochzeit” wird es diesmal hochdramatisch und emotional, denn hier bekommen es Antje Fedder und Roland Witte mit einer Hochzeitsgesellschaft zutun, bei der nicht alles so rund läuft, wie es zunächst den Anschein hat.
Mir fiel der Einstieg unsagbar leicht, weil Sina Jorritsma einfach eine tolle Art zu schreiben hat.
Dabei fand ich es toll, dass sie vereinzelt Rückblicke zur Beziehung von Antje und Roland einbindet, wodurch die beiden einfach unsagbar Sympathiepunkte sammeln.
Ebenso schön fand ich, wie es kriminalistisch läuft, wenn auf Juist ein Verbrechen geschieht und das man dabei auf Hilfe von außen angewiesen ist.
Etwas vermisst hab ich hingegen, dass man auch ein Blick auf die Sichtweise des Opfers erhält. Erstaunlicherweise war Mieke mir trotzdem sofort sympathisch und ich wusste einfach, da steckt eine Menge Tragik und Sensibilität dahinter. Doch in welchem Ausmaß dies tatsächlich der Fall war, hätte ich nie für möglich gehalten.
Denn hier bekommen wir es tatsächlich mit einem ziemlich wendungsreichen Fall zutun, der mich zugleich auf mehreren Ebenen zutiefst erschüttert und schockiert hat.
Denn tatsächlich werden die Karten ziemlich häufig gemischt und nichts ist so ,wie es zunächst scheint.
Intrigant, manipulativ und absolut perfide. So lässt es sich am treffendsten beschreiben.
Dabei sind die Konstellationen untereinander ziemlich interessant zu beobachten.
So viele Verdächtige, dass einem schon bald der Kopf schwirrt.
Antje beweist einen kühlen Kopf und viel Scharfsinn und gelangt zu den interessantesten Erkenntnissen.
Wo Licht ist , ist der Schatten nicht weit.
Besser könnte man es nicht in Worte fassen.
Liebe, Besessenheit und immer wieder werden die Karten neu gemischt.
Dabei gelingt es der Autorin ,die Charaktere sehr lebendig, authentisch und absolut greifbar in Szene zu setzen. Besonders Mieke und Jule haben mir unglaublich gut gefallen. Zarte Seele, weicher Kern und so viel Verletzlichkeit und auch Naivität darin verankert. Zwei Frauen, die man einfach sofort lieben muss.
Und auch wenn Tjark mitten in die Ermittlungen gerät, liest man nicht allzu viel von ihm. Ich habe es schmerzlich vermisst und doch hat er das Geschehen mit seinem Charme immer wieder aufgelockert Für mich ist gerade Er, das Besondere an dieser Reihe.
Die Ermittlungen selbst kommen niemals ins Stocken. Es wird faszinierend, beklemmend und vielschichtig.
Die Zusammenarbeit untereinander ist großartig und besticht durch besondere Details. Dadurch verströmt es seinen eigenen Charme.
Die Autorin baut hier einige Wendungen ein, die absolut überraschend und bahnbrechend kommen.
Man erfährt zwar nicht allzu viel aus dem Privatleben der Ermittler. Dafür wird sich mehr auf die Verdächtigen und die Konstellationen untereinander konzentriert.
Sie gelangen dadurch enorm an Tiefe und man kann einfach unglaublich gut mitfiebern.
Die Auflösung ist absolut überraschend und damit hallt auch etwas Traurigkeit , Einsamkeit und Tragik nach. Ein Schmerz, der sich ausweitet und zum nachdenken bringt.
Was die Autorin zwischen den Zeilen ablegt, berührt und schockiert gleichermaßen. Denn es steckt auch Hoffnungslosigkeit darin, die einfach komplett niederstreckt.
Definitiv ein absolut gelungener Band dieser Reihe. Ich bin schon riesig auf den nächsten gespannt.
Fazit:
Der schönste Tag des Lebens wird zum Schauplatz eines Verbrechens.
Intrigant, manipulativ und äußerst perfide.
Dieser Fall hat mich ordentlich auf Trab gehalten, immer wieder hinters Licht geführt, mich zutiefst bewegt und schlussendlich traurig und nachdenklich zurückgelassen.
Ein gelungener Band der Reihe um Antje Fedder und Roland Witte.