Regt zum Nachdenken an
Was ist Pathos? Der Duden definiert Pathos als „feierliches Ergriffensein“ bzw. „leidenschaftlich-bewegten Gefühlsausdruck“.
Doch wie nehmen wir Pathos wahr? Solmaz Khorsand geht in ihrem Buch dieser ...
Was ist Pathos? Der Duden definiert Pathos als „feierliches Ergriffensein“ bzw. „leidenschaftlich-bewegten Gefühlsausdruck“.
Doch wie nehmen wir Pathos wahr? Solmaz Khorsand geht in ihrem Buch dieser Frage nach.
Es scheint, als wäre Pathos überall. Ununterbrochen sind wir bewegt, empört und berührt, wollen diese Gefühle mit der ganzen Welt teilen. Am liebsten sofort. Am liebsten mit ganz viel Reichweite. Es scheint, als wäre die Superlative das Normale, eine einfache Bemerkung wird gar nicht mehr gehört. Es muss häufig „strahlend weiß“ oder „dunkelschwarz“ sein. Vielen Bemerkungen liegen Übertreibungen zu Grunde, Killerphrasen wie „alle“ und „immer“ werden inflationär gebraucht.
Beherrschung und Mäßigung bleibt nur (sprachlichen) Asketen.
Dennoch ist Pathos nicht nur negativ zu werten. Denn plötzlich gibt es, nach mit Pathos durchsetzten Appellen, Geld für Minderheiten, nach den seit Jahrzehnten kein Hahn gekräht hat, werden Dinge beim Namen genannt, über die zuvor nur hinter vorgehaltener Hand geflüstert worden ist.
Pathos kann auch Veränderung bedeuten: Ob zum Guten oder Schlechten, wird wohl die Zeit zeigen.
Fazit:
Pathos ist überall. Mäßigung gehört nicht zum Zeitgeist. Gerne gebe ich hier 5 Sterne.