Das perfekte Buch für alle, die sich mit dem Thema Animation beschäftigen wollen
Inhalt:
Das Buch „Animation mit Procreate und Procreate Dreams“ erklärt, nomen est omen, auf knapp 150 Seiten, wie es dir spielend leicht gelingt, einfache Zeichnungen sowohl über Procreate als auch ...
Inhalt:
Das Buch „Animation mit Procreate und Procreate Dreams“ erklärt, nomen est omen, auf knapp 150 Seiten, wie es dir spielend leicht gelingt, einfache Zeichnungen sowohl über Procreate als auch über Procreate Dreams zu animieren.
Auf den ersten Seiten erwartet dich eine Einleitung, die dir unter anderem die Programme vorstellt. Ein theoretischer Teil erklärt, wie man die Programme im Ersteinstieg benutzt. Nach und nach richtet sich der Fokus immer mehr auf das Thema Animationen.
Der praktische Teil beginnt mit Einführungstutorials, die helfen, das theoretische Wissen für den Start in die Praxis umzusetzen. Die weiteren Tutorials vertiefen das erworbene Wissen. Zugleich erfährt man mehr über Bewegungsabläufe im Tierreich und bei Figuren. Danach lernst du, wie du Texte und Buchstaben animieren kannst und was man unter den Animationstechniken Morphing und Liquid Animation versteht. Auch hierzu gibt es Praxisbeispiele.
Zum Abschluss gibt es noch ein paar Seiten, die erläutern, wie du dir deine eigenen GIFs für Social Media erstellen kannst. Es folgen ein paar letzte Tipps und Tricks.
Eigene Meinung:
Die Autorin fängt in ihrem Buch „Animation mit Procreate und Procreate Dreams“ damit an Grundlagen zu bündeln und systematisch das Basiswissen aufbauen.
Sie erklärt ihren Lesern auf den ersten Seiten wie man Dreams und Procreate installiert und geht dann auf die Oberfläche der Programme ein. Somit werden auch blutige Anfänger direkt abgeholt und nach und nach in das Thema Animationen eingeführt.
Ich selbst nutzte Procreate schon seit einigen Jahren; Dreams allerdings erst seit wenigen Wochen. Mit beiden Programmen habe ich mich schon ausgiebig beschäftigt. Daher musste ich nicht direkt an der Basis beginnen. Ich habe allerdings bei der Rezeption des Buches versucht eine Anfänger-Perspektive einzunehmen.
Procreate ist komplex, was ich nicht schlecht finde, doch wird man als Neuling damit förmlich erschlagen. Meine Empfehlung wäre daher, sich vorab mit der Anwenderoberfläche bekannt zu machen.
Vom theoretischen Teil des Buches sollte man sich aber nicht abschrecken lassen. Ich empfehle spätestens beim praktischen Teil gleich mit dem IPad in der Hand zu starten und die Übungen von Anfang an mitzumachen. Der Autorin gelingt es an geeigneten Beispielen anschaulich zu erklären.
Dieses Buch ist aber meiner Meinung nach nicht nur etwas für diejenigen, die sich erstmals mit dem Thema Animation beschäftigen wollen. Auch mir, die ja schon Vorkenntnisse in dem Bereich gesammelt hatte, konnte Sophia Helena Dei noch sehr viel Neues beibringen. Viele der Animationsbegriffe sagten mir bislang noch nichts. Was bedeutet der Loop, was versteht man unter der Staight-Ahead- oder der Pose-to-Pose-Technik und was sind Inbetweens? Diese Informationen und viele mehr erhält man bereits auf den ersten Seiten. Sehr interessant empfand ich hier unter anderem auch die Entstehungsgeschichte und die weitere Entwicklung der Animation.
Die Autorin erklärt im ersten Teil des Buches auch die vielen Funktionen von Procreate. In diesem Teil wird z.B. auch erklärt, in welchen Formaten du dein fertiges Projekt abspeichern kannst und was die Vorteile von z.B. PNG, JPEG, TIFF und PDF, GIF, MP4 und HEVC sind. Es gibt sogar einen kurzen Abschnitt, der erklärt, welche Pinsel die Autorin gerne nutzt. Clipping-Masken und Alphasperre sind hilfreiche Features des Programms. Was genau bedeuten diese Begriffe und wie kannst du sie sinnvoll für deine Projekte nutzen.
In Procreate kannst du beispielsweise ausgeführte Schritte ganz leicht wieder rückgängig machen, die Leinwand bewegen, Menüs öffnen - und vieles mehr. Alles mit Hilfe der Gestensteuerung. Während in Procreate auf viele dieser Funktionen auch anders zugegriffen werden kann, greift Dreams verstärkt auf Gestensteuerung zurück. Die wichtigsten Gestensteuerungen erlernst du ebenfalls mit Hilfe des Buches.
Für fortgeschrittene Anwender gibt es zudem zum Kapitelabschluss auch noch „Procreate Quick Fix & Hacks“.
In Procreate habe ich bislang noch nicht viel mit dem Animationsassistenten gearbeitet. Mit Hilfe des Buches habe ich mich nun endlich ausführlich damit auseinandergesetzt.
Jedes Projekt im Buch wird von der Autorin in zwei Varianten vorgestellt. Du lernst, wie du die Animation sowohl in Procreate über den Animationsassistenten als auch über das Animationsprogramm Dreams umsetzen kannst. Du benötigst für dieses Buch und für die Umsetzung der Projekte allerdings das Programm Dreams nicht zwingend.
Ich habe versucht, einige Projekte über beide Programme umzusetzen. Mein Fazit war, dass beide Programme ihre Vor- und Nachteile haben. Sobald du mehrere Objekte animieren möchtest, liegt das Programm Dreams, durch die Möglichkeit mehrere Spuren einfach einzufügen, weit vorne. Dennoch habe ich für mich festgestellt, dass ich den Animationsassistenten von Procreate bisher unterschätzt habe. Procreate hat die First Mover Advantage und ist in einigen Punkten für mich weiter vorne. So gibt es hier z.B. eine Quickshape-Funktion (Grundformen können mit einem kurzen Halten des Stiftes kinderleicht in eine symmetrische Form gebracht werden) und eine große Pinselauswahl (die man in Dreams zwar auch abrufen kann, die aber erst von Procreate in Dreams kopiert werden muss).
Fazit:
Und schon wieder ein Buch aus dem Hause mitp, an das ich vorab große Erwartungen hatte, die letztlich schon wieder übertroffen wurden.
„Animiation mit Procreate und Procreate Dreams“ erläutert dem Anwender nicht nur, wie man kinderleicht Animationen erstellen kann. Es erklärt darüber hinaus beide Programme von ihren Wurzeln an.
Komplexität hat natürlich stets eine subjektive Komponente. Was am Anfang noch hochkomplex ist, ist für den Erfahrenen simple Routine. Ich empfehle jedoch, da gerade Procreate doch ein sehr anspruchvolles Programm ist, sich erst mal Grundkenntnisse anzueignen, damit der Praxisteil des Buches nicht allzu erschlagend wirkt.
Gerade aufgrund der Komplexität der Programme gibt es über die vermittelten Grundlagen hinaus natürlich noch kleine Hacks und Funktionen, die in diesem Buch nicht erwähnt werden. Das ist meiner Meinung aber auch gar nicht möglich. Der Autorin ist es hier gelungen sehr viele Informationen und die Basics leicht zugänglich zu machen. Anwender, die bereits Vorkenntnisse besitzen, sollten sich dieses Buch unbedingt auch anschauen. Denn die Autorin vermittelt über Grundkenntnisse hinaus Hacks, Tipps und Tricks.
Nutzer, die vielleicht überlegen, sich Procreate zuzulegen oder das Programm bereits besitzen und noch nicht bereit sind, sich Dreams zuzulegen, müssen keinen Bogen um dieses Lehrbuch machen. Alle Projekte werden hier in zwei Varianten vorgestellt. Dabei ist es möglich auch jedes Projekt nur mit Procreate und dem darin enthaltenen Animationsassistenten umzusetzen.
Ich muss an dieser Stelle eine große Empfehlung an all diejenigen aussprechen, die ein Praxisbuch für die Animation mit Procreate und Dreams oder nur Procreate suchen. Dieses Lehrbuch basiert auf einer handlungsorientierten Didaktik und vermittelt so viel mehr als das allgemeine Grundwissen. Sophia Helena Dei vermittelt dem Leser vielmehr alles, was man zum Thema Animation wissen sollte. Besser kann man es meiner Meinung nach nicht machen. Von mir gibt es hier eine Fünf-Sterne-Plus Empfehlung.