Cover-Bild Stauffenberg. Folgen
20,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Verlag Herder
  • Themenbereich: Geschichte und Archäologie - Geschichte
  • Genre: Sachbücher / Geschichte
  • Seitenzahl: 224
  • Ersterscheinung: 08.03.2021
  • ISBN: 9783451387302
Sophie von Bechtolsheim

Stauffenberg. Folgen

Zwölf Begegnungen mit der Geschichte

Diese Vergangenheit will nicht vergehen
Es ist nicht einfach Schluss. Was geschehen ist, hört nicht einfach auf. Unsere Geschichte ist vielmehr wie ein Rucksack, der ungefragt vor unserer Tür steht. Und den man nicht einfach loswerden kann. Kaum jemand weiß das besser als Sophie von Bechtolsheim, Historikerin und Enkelin Stauffenbergs.
Nach ihrem Buch über ihren Großvater und die Familie Stauffenberg erhält sie zahlreiche Briefe und E-Mails. Was sie darin liest, lässt sie nicht mehr los. Teils wildfremde Menschen erzählen ihr von sich, ihren Familien und die Prägung durch die Vergangenheit. Von Bechtolsheim taucht ein in die Familiengeschichten und formt daraus ein mitreißendes Buch.

Zwischen Begeisterung und der Hölle auf Erden
Die Erinnerungen an den Nationalsozialismus und die Kriegserlebnisse lasten den Zeitzeugen auf der Seele. Bert berichtet von seinen Schuldgefühlen, wegen seiner anfänglichen Begeisterung für Hitler. Niko erzählt, dass er immer noch die Schreie im Ohr hat, als feindliche Tiefflieger auf Lazarettzüge schossen. Oder von der Angst vor den sowjetischen Besatzern nach Kriegsende.
Es sind Stimmen von Kindern, Enkeln und Urenkeln, die ihre familiäre Identität suchen. Manche litten darunter, dass ihre Fragen von Eltern und Großeltern unbeantwortet blieben. Nun sprechen sie selbst mutig ihr persönliches Erbe der Vergangenheit aus.

Auge in Auge mit der Vergangenheit
Und dann wird Sophie von Bechtolsheim mit ihrer eigenen Familiengeschichte konfrontiert. Sie begegnet der Tochter von Heinrich Berger – einer von vier Männern, die Stauffenbergs Attentat zum Opfer fielen. Welche Gefühle hat die Tochter beim Gedanken an Stauffenberg, der ihr den Vater nahm?
Dieses Buch versammelt die Erinnerungen von Kriegskindern und deren Nachfahren. Es erzählt von der Prägekraft der Geschichte und den Fragen: Aus welchen Motiven und Umständen heraus handeln wir? Wie viel Freiheit haben wir bei der Bestimmung unseres Lebens? Und was haben wir aus unserer Vergangenheit gelernt?

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Lesejury-Facts

  • Dieses Buch befindet sich bei Venatrix in einem Regal.
  • Venatrix hat dieses Buch gelesen.

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 03.04.2021

12 "Familienrucksäcke" als Folge des 20. Juli 1944

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Nach ihrem Buch „Stauffenberg - mein Großvater war kein Attentäter“ hat die Autorin eine Fülle von Zuschriften erhalten. Wildfremde Menschen haben ihr die eigene Familiengeschichte erzählt. Viele davon ...

Nach ihrem Buch „Stauffenberg - mein Großvater war kein Attentäter“ hat die Autorin eine Fülle von Zuschriften erhalten. Wildfremde Menschen haben ihr die eigene Familiengeschichte erzählt. Viele davon tragen die Ereignisse der Vergangenheit wie einen „Familienrucksack“ mit sich herum. Manche mit Stolz, manche spüren das Gewicht der Vergangenheit auf ihren Schultern, weil einiges ungesagt oder ungelöst ist. Andere wieder können ihre Vorfahren nicht mehr fragen, sondern schleppen Geheimnisse oder nicht Aufgearbeitetes nach wie vor mit sich herum.

Zwölf ausgewählte, höchst unterschiedliche Menschen bzw. Geschichten werden hier vorgestellt. Da ist zum einen jener Mann, der nun auch die andere Seite sieht, nämlich jene der Widerstandskämpfer und posthum der Gruppe um Stauffenberg Abbitte leistet.

Oder die Tochter von Heinrich Berger, eines jener vier Männer die bei der Bombenexplosion in der Wolfschanze, die Hitler töten sollte, ums Leben kam. Diese Geschichte ist besonders interessant, weil sich hier die Tochter des Attentatsopfers und die Enkelin des Attentäters gegenüberstehen.

Auch der Schwiegervater der Historikerin und Autorin findet Platz, denn alleine die lose Bekanntschaft mit der Familie Stauffenberg bringt jene von Christoph von Bechtolsheim in akute Gefahr. Was wohl in ihm vorgegangen ist, als sein Sohn ausgerechnet Sophie als Ehefrau auserkoren hat?

Fazit:

Ich hätte noch viel mehr solcher Lebensgeschichten lesen mögen. Gerne gebe ich hier 4 Sterne.