Musikalische Weltreise: Wissen experimentell und auditiv aneignen
Der Offenburger Stefan Franzen, Musikwissenschaftler und Germanist, legt das unwiderstehliche Buch mit dem Titel „Ohren auf Weltreise“, im Hannibal Verlag erschienen, vor. Für jeden Tag im Jahr präsentiert ...
Der Offenburger Stefan Franzen, Musikwissenschaftler und Germanist, legt das unwiderstehliche Buch mit dem Titel „Ohren auf Weltreise“, im Hannibal Verlag erschienen, vor. Für jeden Tag im Jahr präsentiert er ein Stück sogenannte Weltmusik, das man sich auf mitgelieferten Playlists anhören kann (mit Barcodes). Alte und neue Musik stellt er nebeneinander, bekannte und unbekannte Musiker, es ist eine wilde Entdeckungsreise für Musikliebhaber, die gerne in fremde Kulturen abtauchen. Monat für Monat, Tag für Tag gibt es einen neuen Sound. Ein Musikkalender in Buchform. Schon allein im Monat Januar erleben die Leser viele Meister und talentierte Newcomer der verschiedenen Genres aus allen Herren Länder kennen.
Mau Mau aus Italien, aber auch Nive Nielsen aus Grönland werden in meine Plattensammlung spontan aufgenommen. Ich denke, ich werde an dem Buch noch länger meine Freude haben, denn es eignet sich nicht nur zum Reinhören und Schmökern, sondern auch zum Nochmal-Hören und -Lesen. Die Überschrift beinhaltet jeweils Name und Geburtsdatum sowie Geburtsort der Interpreten, den Titel des Songs natürlich, ebenso wie das Album (inklusive Entstehungsjahr und -ort). Zu jeder Musik gibt es eine Seite geballte Information. Kompakt und unterhaltsam gibt Franzen Einblicke zum Background der Interpreten und zur Entstehung des Stückes. Franzen trifft die Musiker auch und zitiert aus den Interviews. Die Kulturgeschichte liefert er gleich mit. Er recherchiert zum Musikstil/-Mix, zum Herkunftsland und ergänzt durch musikalische Querverweise.
Franzen hat für den 14. Januar, um nur ein Beispiel zu nennen, die Sängerin Emel Mathlouthi aus Tunesien ausgewählt, deren Musik den „Arabischen Frühling“ begleitet hat. Die Leser lernen so unglaublich schnell etwas über die Musik, können sie einordnen und zuordnen. Man merkt, dass Franzen ein Mann vom Fach ist und er überall auf dem Gebiet der Musik bewandert ist. Er hat sich auf Roots music, Jazz und die Grenzbereiche zu Klassik, Pop und Rock spezialisiert und schreibt seit 1996 für Fachzeitschriften und Tageszeitungen. Franzen arbeitet als freier Autor u. a. für die Sender SRF2, WDR3, WDR Funkhaus Europa und NDR Info. Sein Buch ist eine Entdeckung und jedem zu empfehlen, der Interesse hat, sein globales Musikwissen zu vertiefen.