Die Zeitung, das Internet, die Welt
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Tja, was wollte uns Stefan Schulz eigentlich sagen, außer, dass mit Frank Schirrmacher gefühlt jeder Funke Hoffnung in Zeitungsredaktionen gestorben ist?
Provokant, durchaus. Im Gegensatz dazu ...
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Tja, was wollte uns Stefan Schulz eigentlich sagen, außer, dass mit Frank Schirrmacher gefühlt jeder Funke Hoffnung in Zeitungsredaktionen gestorben ist?
Provokant, durchaus. Im Gegensatz dazu fehlt mir die Geradlinigkeit in diesem Buch. Anfangs geht es noch um Auflagen und Reichweite, dann um die Frage, was Journalismus eigentlich ist, inwieweit soziale Medien, allen voran Facebook, den Diskurs und journalistische Arbeit beeinflussen und schließlich, wie und welche Nachrichtenquellen nach nicht ersichtlichen Kriterien ausgewählte Gesprächspartner konsumieren.
In dieser Struktur, vom Hundertsten ins Tausendste zu stürzen, liegt das Hauptproblem für mich im Text. Auch die Wahl der Wörter wirkt am Publikum vorbei gewählt (nicht unbedingt geschwollen, aber schon ein Stück weit inhaltlich aufgeblasen). Mir fehlt schlicht der rote Faden.
Am Ende ist es eine ironische Analogie, dass Teile des (gedruckten) Buchs schon nach acht Jahren (Stand jetzt, 2024) deutlich überholt sind. Für mich gab's leider wenig neue Erkenntnisse, da hilft auch die nette Idee mit dem Ausschnitt der Ente auf dem Cover nicht.