Cover-Bild Lemmings Blues
Band 7 der Reihe "Lemming-Kriminalromane"
12,99
inkl. MwSt
  • Verlag: Haymon Verlag
  • Themenbereich: Belletristik - Krimi: Detektive
  • Genre: Krimis & Thriller / Krimis & Thriller
  • Ersterscheinung: 08.03.2023
  • ISBN: 9783709939932
Stefan Slupetzky

Lemmings Blues

Kriminalroman
Treffen sich ein Lemming und ein Mops in einer Detektei …
… und stecken plötzlich mittendrin in einem kunterbunten Kriminalfall.

Wem hängen sie nicht schon längst zum Hals heraus? Die dauernden Sorgen um Corona, den Klimawandel und die generelle Weltlage …
Dem Lemming geht es ganz genauso. Deshalb steht für ihn fest: Wenn er Schriftsteller wäre, würde er diese Themen ruckzuck abarbeiten und sich dann endlich mit dem wirklich Wichtigen beschäftigen: seinem neuesten Fall. Der nämlich beschert ihm einen neuen Gefährten: Kuli, eigentlich Herkules, den Mops. Kuli befindet sich auf mysteriöse Weise plötzlich in seiner Detektei, scheint philosophisch versiert zu sein – und schwebt in Lebensgefahr. Denn eine Gruppe Schweißerbrillen tragender Wahnsinniger, die ihrer ganz eigenen Wahrheit anhängt, ist hinter ihm her. Und der Lemming? Der weiß plötzlich selbst nicht mehr so genau, was eigentlich wahr ist …

Aluhelm oder Schweißerbrille?
Was wirklich gegen Realitätsverweigerung hilft, weiß der Lemming leider auch nicht so genau. Der kann aber auch mit der Erklärung leben, dass rote Ampeln einfach nur der Verkehrsregelung wegen rot leuchten und dass der Chip, den der Mops Herkules im Nacken trägt, einfach nur Auskunft über seinen Besitzer gibt. Die Schweißerbrillenschwurbler, mit denen er es plötzlich zu tun hat, sehen das aber ganz anders.
Was lustig klingt, ist in Wahrheit brandgefährlich. Denn diese im wahrsten Sinne des Wortes Geblendeten schrecken auch vor Waffengewalt nicht zurück. Selbst dann nicht, wenn es um einen unschuldigen Mops geht …

Ein knallbunter Musikmix
Eine Atempause gönnt dir der neue Fall des Lemming nicht. Denn darin folgen psychedelische Tripps auf philosophische Dialoge, Verfolgungsjagden auf herrlich skurrile Freundschaften mit einem Mops und Explosionen auf traurig-schöne Momente.
Stefan Slupetzkys Romane sind wie gute Musikstücke, die dich vor sich hertreiben, animieren und dann wieder sanft umschmeicheln. Mit Leopold "Lemming" Wallisch tauchst du ein in eine Welt, die permanent ihre Farben verändert, bis du nicht mehr weißt, was eigentlich real ist. Was im Übrigen ziemlich schön sein kann.

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Lesejury-Facts

  • Dieses Buch befindet sich bei Venatrix in einem Regal.
  • Venatrix hat dieses Buch gelesen.

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 13.03.2023

Fesselnd bis zur letzten Seite

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Stefan Slupetzky ist für seine pointierten Geschichten bekannt. Mit diesem Krimi „Lemmings Blues“, dem 6. aus der Reihe rund um Leopold „Lemming“ Wallisch, spricht er zahlreichen Lesern aus der Seele. ...

Stefan Slupetzky ist für seine pointierten Geschichten bekannt. Mit diesem Krimi „Lemmings Blues“, dem 6. aus der Reihe rund um Leopold „Lemming“ Wallisch, spricht er zahlreichen Lesern aus der Seele. Denn wie vielen von uns, hängen auch ihm die Weltuntergangs- und Verschwörungstheorien längst zum Hals heraus.

Frau und Kind sind verreist, Polivka,sein Partner in der Detektei, auch und so sieht er sich alleine einem neuen Fall gegenüber: Herkules, genannt „Kuli“ ist sein neuester Klient. Das Ungewöhnliche daran ist, Kuli ist ein Mops, der seiner Überbringerin zufolge, in akuter Lebensgefahr schwebt und beschützt werden muss. Der Lemming staunt nicht schlecht, als der Mops mit ihm kommunizieren kann. Die Gefahr droht augenscheinlich von einem Motorrad fahrenden Hundefänger, der es auf den Mops abgesehen hat und auch vor Kollateralschäden nicht zurückschreckt.

Doch wer steckt dahinter? Und warum ist Wien plötzlich voller Menschen, die eine Schweißerbrille mit hellblauen Gläsern tragen? Sollte eine Schweißerbrille zum Schutz der Augen nicht ganz dunkle Scheiben haben?

Als der Lemming erfährt, warum die Schweißerbrillenträger (und Trägerinnen) hinter Herkules her sind, ist es beinahe zu spät. Jetzt kommt es auf jede Sekunde an und Lemming kann auf den unverhofft zurückgekehrten Polivka zählen.

Meine Meinung:

Die Corona-Pandemie hat uns allen einiges abverlangt. Nicht nur die Krankheit selbst, sondern die schier unüberschaubare Anzahl von Verschwörungstheorien. Ob Aluhut oder Schweißerbrille, da ist wenig Unterschied.

Warum sich so viele Menschen der Realität verweigern kann auch Slupetzky mit seinem Lemming nicht beantworten. Für den Lemming ist eine rote Ampel einfache ein Mittel, um Verkehrsströme, in geregelte Bahnen zu lenken und die Daten,die sich in den Mikrochips von Hund und Katz‘ stecken, dienen lediglich dazu, ein eventuell verloren gegangenes Haustier dem Besitzer zurückzubringen.

Slupetzky verpackt das ernste Thema, wie leicht die Menschen manipulierbar sind und abstrusen Verschwörungstheorien anheim fallen, in eine fesselnde Geschichte, in der psychedelische Trips infolge eines ungewöhnlichen Kautabaks für slapstickartige Szenen sorgen. Doch diese komischen Situationen dürfen nicht darüber hinwegtäuschen, dass die im wahrsten Sinne des Wortes, Ge- bzw. Verblendeten vor Waffengewalt nicht zurückschrecken, um ihre Ziele zu erreichen.

Der Schreibstil ist wie immer grandios und die vielen Wortspielereien, die für Stefan Slupetzky üblich sind, lassen mich immer wieder schmunzeln. Ein Beispiel gefällig?

„Ob ein Buchhalter auf seinem Sofa Stornos buchte oder Pornos suchte, war für seinen Chef schwer festzustellen, wenn er sich nicht von kompetenten Schnüfflern dabei helfen ließ.“

Fazit:

Ein rasanter Wien-Krimi, der durch seine wohlgesetzten Worte besticht. Dafür erhält er 5 Sterne und eine Leseempfehlung.