Ein deutscher Arzt in Indonesien trifft auf eine kühl-faszinierende Engländerin mit dem dringenden Wunsch nach einer diskreten Abtreibung – der Auftakt zu einer Achterbahnfahrt der Leidenschaft voller Dramatik und menschlicher Abgründe. Ein Fall für die Couch von Sigmund Freud – oder den psychologischen Tiefenblick des großartigen Erzählers Stefan Zweig.
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Cover: Das Cover passt sehr gut zum Inhalt der Geschichte. Ich finde es harmonisch und ansprechend.
Meinung: Mir gefällt es, dass es hier eine Geschichte in der Geschichte ist. Am Anfang ist es etwas ...
Cover: Das Cover passt sehr gut zum Inhalt der Geschichte. Ich finde es harmonisch und ansprechend.
Meinung: Mir gefällt es, dass es hier eine Geschichte in der Geschichte ist. Am Anfang ist es etwas geheimnisvoll, als er dann erzählt, ist es für mich teilweise befremdlich, aber durchaus auch interessant. Die Geschichte ist kurz, aber auch kurzweilig, da sie interessant und unterhaltend ist.
Schuld und dessen Folgen spielen auch in dieser Novelle Stefan Zweigs wieder eine fundamentale Rolle. Ein Deutscher Arzt aus den niederländischen Kolonien in Indonesien trifft auf eine junge Dame, die ...
Schuld und dessen Folgen spielen auch in dieser Novelle Stefan Zweigs wieder eine fundamentale Rolle. Ein Deutscher Arzt aus den niederländischen Kolonien in Indonesien trifft auf eine junge Dame, die ihn mit ihrem Wesen, ihrer Anmut und mit dem Verlangen, dass ihr geholfen wird, in seinen Bann zieht. Doch die Tücken der menschlichen Psyche ziehen den Arzt in die Tiefen des Unglücks und so endet er einsam und von Schuld zerfressen auf einem Dampfer, der ihn zurück nach Europa bringen könnte, und findet dort in einer anderen verirrten Seele einen aufmerksamen Zuhörer.
Zwar hatte ich schon die im Fischer-Verlag erschienene Ausgabe dieser Novelle, allerdings hat mich das Cover dieser von Beginn an, als ich sie zum ersten Mal gesehen habe, in den Bann gezogen, und so habe ich sie ohne zu zögern gleich am Erscheinungsdatum gekauft. Hinsichtlich des Inhalts und der Sprache habe ich mir absolut keine Sorgen gemacht. Nachdem ich Stefan Zweig mit seinen Novellen am Beginn des letzten Jahres für mich entdeckt habe, habe ich gemerkt, dass diese immer ein Garant für kurze und gute Unterhaltung sind, die allerdings lange noch nachklingen. Und so war es auch hier wieder. Der tongebende, psychologische Aspekt des Buches wirkt zwar teilweise, aus Sicht des Europas des 21. Jahrhunderts recht übertrieben und realitätsfern, allerdings wird man mit der genauen psychologischen Ausgestaltung der Protagonist:innen beim Lesen in den Bann gezogen. Spannend am Aufbau dieser Novelle fand ich auch, dass eine Geschichte in der Geschichte erzählt wird, etwas, was mir erst nach den ersten 10 Seiten der Novelle aufgefallen ist. Man erfährt vom Schicksal des deutschen Arztes auf genau dem gleichen Weg, wie es auch unser Schiffsreisende, der Aug und Ohr für uns darstellt, nämlich durch die direkte Schilderung der Geschehnisse durch den Arzt. So bekommt man einen sehr tiefen Einblick in das Wesen und den Charakter von diesem, ohne dass sich aber der andere Protagonist, der Schiffsreisende offenbaren muss. Allerdings viel mir das Ende im Vergleich vor allem zu Angst ein wenig hektisch aus. Ich stolperte überstürzt in dieses, fand mich ein wenig verwirrt und atemlos zurückgelassen.
Dennoch hat mich auch diese Novelle wieder überzeugt und sie wird definitiv nicht die letzte gewesen sein, die ich dieses Jahr gelesen habe.