Eiskalt und blutig
Das vorliegende Buch liefert eine Mischung aus Creature Feature, Science- und Action-Thriller, die zwar nicht ganz die Richtung einschlug, die ich mir anfangs vorgestellt hatte, aber im Gesamtbild einen ...
Das vorliegende Buch liefert eine Mischung aus Creature Feature, Science- und Action-Thriller, die zwar nicht ganz die Richtung einschlug, die ich mir anfangs vorgestellt hatte, aber im Gesamtbild einen spannenden, teils blutigen Unterhaltungsroman liefert.
Nach dem eisigen Prolog und dem Fund unbekannter Bakterien konzentriert sich die Handlung sehr schnell auf die kleine Stadt Grizzly Creek, in kurz darauf von einer Mordserie heimgesucht wird. Zudem ist sich die Biologin Jenny, die zur Untersuchung der Bakterien nach Grizzly Creek gekommen ist, sicher dass sie von einer merkwürdigen Kreatur verfolgt wird. Und was hat ihr kanadischer Kollege zu verbergen, der immer in eigener Sache unterwegs ist?
Es wird vieles richtig gemacht: das Buch baut Spannung auf, bringt ein paar unerwartete Wendungen und ein stimmiges, überzeugendes Ende. Leider ist der Weg dahin ein wenig holprig. Zum einen gibt es einige Logikfehler, die irritierend, aber meinerseits zu verschmerzen waren. Zum anderen konnte ich gerade mit der Hauptperson Jenny zu wenig anfangen und fand ihre erstaunliche Entwicklung im Verlaufe des Romans nicht ganz glaubwürdig, so dass sie mir in weiten Teilen fremd blieb. Viel besser gefallen haben mir diverse Einwohner von Grizzly Creek, die mir trotz ihrer Fehler auf Anhieb sympathisch waren, aber leider immer nur als temporäre Nebendarsteller auftraten. Schade auch, dass sich die Handlung im Hauptteil zu sehr vom Horror des 'Unbekannten aus dem Eis' entfernt hat. Diese Szenen waren natürlich meine Lieblingsstellen im Buch, und auch die Legenden zur Herkunft fand ich besonders faszinierend. Leider konzentrierte sich die Handlung dann aber längere Zeit auf Intrigen, heimliche Operationen und einige äußerst blutige Morde in Grizzly Creek, die zwar nicht störten, aber zumindest für mich längst nicht so spannend waren wie Anfang und Ende des Buches. Immerhin bot das Ende einen echten Paukenschlag und das gleich in doppelter Hinsicht. Sowohl Jennys unfassbare Entdeckung als auch die letzten Sätze des Buches haben mich völlig aus den Socken gehauen und in weiten Teilen versöhnt zurückgelassen. Fazit: obwohl ich mir mehr puren Creature-Horror und weniger Thriller gewünscht hätte, war die Idee des Buches sehr interessant, gut durchdacht und spannend geschrieben, so dass 'Aus dem Eis' ein unterhaltsames Lesevergnügen bot.