Ende der Serie - berührend und trotz des schweren Themas sehr unterhaltsam
Inhalt:
Das Buch beginnt im Juni 2007 und damit ca. 3 Jahre nach dem letzten Band der Adrian Mole-Reihe. Damals hatte Adrian nach großem Drama sein Happy End gefunden und war Vater einer kleinen Tochter ...
Inhalt:
Das Buch beginnt im Juni 2007 und damit ca. 3 Jahre nach dem letzten Band der Adrian Mole-Reihe. Damals hatte Adrian nach großem Drama sein Happy End gefunden und war Vater einer kleinen Tochter geworden. Heute jedoch ist er nicht mehr so froh darüber, dass ihn seine Eltern in ihrem abgelegenen, umgebauten Schweinestall aufgenommen hatten. Sein ältester Sohn kämpft in Afghanistan. In Adrians Ehe kriselt es. Der Buchladen, in dem er arbeitet, steht auf der Kippe. Und er muß sehr oft pinkeln.
Meine Bewertung:
Mir hat dieser Band ausgesprochen gut gefallen, auch wenn die Stimmung eine andere ist als in den vorausgehenden Teilen. Deswegen würde ich diesen Band auch nicht bei "Humor" einordnen. Es gibt sie zwar immer noch: die absurden Miseren, das skurrile Pech, die Hiobsbotschaften, welche die Familie Mole magnetisch anzuziehen scheint. Während Adrian bisher jedoch seine Sorgen ignoriert und es dadurch dem Leser erlaubt hat, über diese Vorfälle und Nöte zu lachen, passieren sie nun vor ernstem Hintergrund. Bald ist klar, dass Adrian Prostata-Krebs hat und ihn nicht einfach abschütteln wird. Auf mich wirkt Sue Townsend Beschreibung der Situation sehr authentisch und einfühlend. Adrian reagiert sehr menschlich und nachvollziehbar. Die Themen Trauer, Angst, Verfall und Abschied werden an verschiedenen Stellen der Handlung deutlich, jedoch hat es Sue Townsend geschafft, die Stimmung immer im Bereich des Erträglichen zu halten. Ich habe mich nie unwohl mit der Story gefühlt, sondern die Geschicke von Adrian, seiner Familie und den Freunden gern verfolgt. Sue Townsend hatte so eine Art, oftmals die prägende Emotion einer Szene geschickt kurz aufzubrechen z. B. durch den Trunkenbold Bernard, der in einer gefühlvollen Szene einen kernigen Satz fallen lässt. Die Handlung ist abwechslungsreich, lebhaft und flink. Es ist außerdem schön, dass viele "alte" Figuren aufgetauchen und man erfährt, wie es mit Adrians Schulfreunden oder Ex-Freundinnen weiterging im Leben (leider nichts von seinem Sohn William). Das Ende hat mir sehr gut gefallen. Es wendet sich nicht nur für Adrian zum Guten und man kann sich zum Schluß über einige sehr gute Ereignisse mitfreuen. Trotzdem ist das Ende offen und auch das habe ich gemocht. Denn wer die Reihe verfolgt hat, der würde sich bei einem Happy End mit einer neuen Liebe nur denken, dass Adrian das ein drittes Mal in den Sand setzt. Von mir bekommt dieser Band 5 Sterne und ich bedauere sehr, dass ich Adrians Leben nicht weiter begleiten kann.