Eine tolle Mischung aus Fantasy-Story und einem Jugendbuch, das zum Nachdenken anregt
„Das Silberlicht der Zeit“ von Susa Reichmann
Wichtig:
Es werden Themen behandelt, wie Mobbing in der Schule, Suizidgedanken und Vergewaltigung. Wer Probleme damit hat, sollte das Buch besser nicht lesen.
„Manche ...
„Das Silberlicht der Zeit“ von Susa Reichmann
Wichtig:
Es werden Themen behandelt, wie Mobbing in der Schule, Suizidgedanken und Vergewaltigung. Wer Probleme damit hat, sollte das Buch besser nicht lesen.
„Manche Erinnerungen sind den Schmerz wert, den sie in sich tragen – sei es, damit wir an ihnen wachsen, sei es für das Glück, das wir ohne sie verlieren würden. Manchmal sogar beides.“
Die sechzehnjährige Amber lebt zusammen mit ihrer Mutter im Schwarzwald.
Die meiste Zeit ist sie alleine, denn ihre Mutter ist eine gefeierte Fotografin und viel unterwegs.
Deshalb verbringt sie einen großen Teil ihrer Freizeit im Tierheim und unterstützt dort ehrenamtlich die Leiterin Sarah bei der Versorgung der Tiere. Freunde hat sie keine und in der Schule wird sie gemobbt.
Doch dann lernt sie Jo kennen und erfährt nicht nur, dass er ein Fei ist, sondern dass gerade sie auserwählt wurde, um das Uhrwerk, das der Zeit der Welten ihren Takt vorgibt und zu zerbrechen droht, zu reparieren.
Das Cover gefällt mir sehr gut, denn es harmoniert hervorragend mit der Geschichte.
Der Schreibstil der Autorin ist sehr angenehm und leicht und flüssig zu lesen.
Auch wenn diese Urban-Fantasy-Story eigentlich für die jüngere Generation ab 14 Jahren geschrieben ist, schaffte sie es, auch mich in den Bann zu ziehen.
Ich habe zwar etwas gebraucht, um in die Geschichte hineinzukommen, aber als ich dann richtig eintauchen konnte, fiel es mir schwer, dass Buch zwischendurch zur Seite zu legen.
„Das Silberlicht der Zeit“ ist viel mehr als nur eine Fantasy-Story für Jugendliche.
Susa Reichmann hat es geschafft, wichtige Themen, wie Mobbing in der Schule und Vergewaltigung sehr geschickt in eine spannende und magische Geschichte einzupflegen.
Die sechzehnjährige Amber hilft regelmäßig im Tierheim aus. Dort gibt es nur Sarah und die Tiere und für sie bietet dieser Ort die Möglichkeit, sich zurückzuziehen und nicht ständig an all die Dinge erinnert zu werden, die sie tief in ihrem Inneren vergraben hat.
Als sie den ein Jahr älteren Jo kennenlernt, ist sie alles andere als begeistert von ihm. Sie hat das Gefühl, dass er ihr ihren Rückzugsort streitig macht, denn Sarah bietet ihm an, vorerst zu bleiben.
Während wir Amber und Jo auf ihrer abenteuerlichen Reise begleiten, gibt es immer wieder Rückblicke in Ambers Leben.
Wir verfolgen die Geschichte aus ihrer Sichtweise und so fiel es mir auch leicht, mich in die Hauptprotagonistin hineinzuversetzen.
Mit Jo bin ich am Anfang nicht so richtig warm geworden, denn ich konnte ihn, im Gegensatz zu Amber nur schlecht einschätzen. Auch Sarah und Ambers Mutter blieben als Charaktere leider etwas blass. Ich habe lange gerätselt, welche Rolle sie spielen.
Ohne Frage meine Lieblingsfiguren sind jedoch Hieronymus und Billie. Wenn Du nicht weißt, was ein Keinhorn ist – hier erfährst du es.
Die Geschichte spielt im Schwarzwald und Susa Reichmann hat die Schauplätze sehr anschaulich und detailliert beschrieben. Ich hatte die Landschaft immer bildhaft vor Augen.
Unvorhersehbare Wendungen sorgen dafür, dass keine Langeweile aufkommt.
Gut hat mir auch gefallen, dass sich ganz langsam eine zarte Liebesgeschichte entwickelt, die sich perfekt in die Handlung einfügt, jedoch nicht übermäßig viel Raum einnimmt.
Der Plot verfügt über viel Tiefe, denn neben der spannenden Fantasy-Story zeigt die Autorin unverblümt die grausame Realität von Mobbing und welche Folgen sie hat.
Fazit
Susa ist es gelungen, eine Geschichte zu schreiben, die eine tolle Mischung aus einer spannenden Fantasy-Story und einem Jugendbuch, das zum Nachdenken anregt, ist.
Ich hoffe, dass viele Jugendliche es lesen. Von mir gibt es dafür 4,5 Sterne und eine Leseempfehlung.