Ein Buch, das den Blick auf das introvertiert-sein nachhaltig verändert! Mehr Menschen sollten das Lesen.
Susan Cain hat ein Buch geschrieben, das mir sehr im Gedächtnis geblieben ist.
Gelesen habe ich es auf die Empfehlung einer Freundin hin. Ich muss ehrlich zugeben, dass ich es im Buchladen nicht führ ...
Susan Cain hat ein Buch geschrieben, das mir sehr im Gedächtnis geblieben ist.
Gelesen habe ich es auf die Empfehlung einer Freundin hin. Ich muss ehrlich zugeben, dass ich es im Buchladen nicht führ mich ausgewählt hätte, daher bin ich umso glücklicher, dass ich der Empfehlung gefolgt bin, denn Quiet hat mich total begeistert.
Der Grund dafür lag nicht am Cover (obwohl es durch seinen minimalistischen Charakter durchaus besticht), oder am Schreibstil, (der fließend und angenehm ist und einen durch das Buch trägt), sondern schlicht an den beeindruckenden Schilderungen zu einem Thema, das durchaus mehr Aufmerksamkeit verdient.
Selbstverständlich kann ich nur von meinen eigenen Erfahrungen erzählen, denn bevor ich Quiet gelesen habe, habe ich meine Introvertierte Persönlichkeit gerne Mal als "Defizit" oder "Nachteil" empfunden. In Beruf oder Privatleben, ja sogar schon in der Schule begegnen wir den Lauten, den Extrovertierten als Ideal und es scheint nur natürlich, ja gar logisch, dass sie die Stillen einfach bei Seite schieben. Man wirkt direkt unsozial, oder zu zurückhaltend, sobald man einem Buch den Vorzug vor einer Samstag Abend Party gibt. Denkt nur daran, wie viele Ratgeber oder Life-Style Kurse es gibt, die einem Kommunikationsskills und "Leadership-mentality" antrainieren wollen, weil man es eben "nur auf diese Weise" schafft. Verschlossenheit oder "zu ruhige Charaktere" werden als negativ empfunden und müssen abtrainiert werden.
Susan Cain zeigt auf, wie sehr diese Idealvorstellung des Extrovertiert-Seins in unserer Gesellschaft verankert ist und auch gesichert wird. Und sie hat noch mehr getan: Sie hat es gewagt, dieses Ideal zu hinterfragen!
Das Vorwort verrät bereits, dass es sie 7 Jahre an Recherche gekostet hat, um Quiet zu beenden und man erkennt die Gewissenhaftigkeit auf jeder Seite. Mit Einflüssen aus Gesellschaft Psychologie, Biologie und Historie führt sie uns an die Thematik heran und bietet einen Rundumblick auf die Facetten des Introvertiert-seins.
Ich möchte betonen dass es sich hierbei um kein Buch "gegen Extrovertierte" handelt sondern "für Introvertierte". Vielmehr stellt sie den Vorzügen der Extrovertiertheit solche der Introvertiertheit entgegen. Am Ende handelt es sich um keinen Lifestyle, den man sich aussucht, sondern um einen Teil der Persönlichkeit. Susan Cain lehrt uns, dass man die Stillen nicht unterschätzen sollte.
Mir bleibt nichts anderes zu sagen, als dass mich dieses Buch schwer beeindruckt hat. Quiet zu lesen war für mich ein einziger, 270 Seiten langer Aha-Effekt und ich denke viel mehr Menschen sollten es lesen.