Eine mystische Schauergeschichte par excellence.
Beschreibung
An einem Januarabend hat sich Professor Parmitters ehemaliger Student Oliver in dessen Alterssitz in Cambridge eingefunden und bekommt bei einem Glas Whisky eine sonderbare Geschichte zu ...
Beschreibung
An einem Januarabend hat sich Professor Parmitters ehemaliger Student Oliver in dessen Alterssitz in Cambridge eingefunden und bekommt bei einem Glas Whisky eine sonderbare Geschichte zu Ohren. Der ledige Professor erzählt von seiner Leidenschaft zur Kunst und enthüllt eine unglaubliche Geschichte über das alte Gemälde neben dem Kamin, auf dem eine Szene des venezianischen Karneval in Venedig eingefangen ist, welche eine sonderbare Wirkung auf den Betrachter ausübt.
Das mysteriöse Kunststück soll für den Tod von Menschen verantwortlich sein und zeigt die Opfer, die es verschlungen hat. So unglaublich diese mysteriöse Geschichte auch klingt, wird Oliver das Gefühl nicht los, dass etwas Unheimliches vor sich geht und sich die Geschichte bald fortschreiben wird…
Meine Meinung
Susan Hill ist eine Schriftstellerin, die durch ihre Kriminalromane und insbesondere durch ihre Schauerromane Bekanntheit erlangte. Durch die Verfilmung ihrer Geschichte »Die Frau in Schwarz« mit Daniel Radcliffe bin ich zum ersten Mal mit ihrem Talent für Gespenstergeschichten in Berührung gekommen, doch »Das Gemälde« ist nun das erste Buch, welches ich von der erfolgreichen Autorin auch gelesen habe (und wird sicherlich nicht das Letzte bleiben!).
Mit wenigen Sätzen zog mich Hill in eine klassische Szenerie eines Schauerromans. Ein alter Professor sitzt zusammen mit einem ehemaligen Studenten bei einem Glas Whisky vor einem knisternden Kaminfeuer in seinen Räumlichkeiten der Universität Cambridge und gibt eine unglaubliche Geschichte über ein altes Öl-Gemälde zum Besten. Die schauderhafte Atmosphäre überträgt sich nicht nur auf seinen Studenten, sondern zugleich auf den Leser und sorgt für den ersten Anflug einer Gänsehaut.
Wer blutigen Horror erwartet wird allerdings enttäuscht werden, denn Susan Hill bleibt auch im weiteren Verlauf dem Einweben von subtilen Gruselmomenten treu und verlagert die Erzählung teilweise nach Venedig und zu dem Sitz einer Gräfin aus Yorkshire. Bei der aufkommenden mysteriösen Atmosphäre musste ich immer wieder an Jonathan Frakes Fernsehserie »X-Factor« denken, denn genau so fühlte sich das Lesen dieser Geschichte an!
Das Grauen schleicht sich auf leisen Sohlen heran während man das unbegreifliche erst noch zu begreifen versucht. Die Beschreibung des Gemäldes mit den Gondeln in einem Kanal Venedigs und den maskierten Personen, die sich teilweise in der Dunkelheit verbergen, ist detailliert und überträgt seine Anziehungskraft durch das imaginäre Abbild, das in meinem Kopf unweigerlich Gestalt annahm. Fasziniert und gespannt fliegen die Seiten dahin und münden in einem mehr oder weniger offenen Ende, welches durchaus für ein mulmiges Gefühl sorgt und einen Schauer über den Rücken jagen lässt.
Susan Hills Gespenstergeschichte »Das Gemälde« liefert eine perfekte und kurzweilige Story für einen kalten Winterabend bei einer heißen Tasse Tee im Lesesessel.
Fazit
Eine mystische Schauergeschichte par excellence.
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© Bellas Wonderworld; Rezension vom 10.03.2021