Ein fantasievoller Umgang mit Angst!
Susanna Isern und Rocio Bonilla haben bereits einige Male bewiesen, welch wertvolle Bilderbücher sie zusammen erschaffen können. "Das große starke Buch" zeigt Kindern ihre Stärken, während "Das hier ist ...
Susanna Isern und Rocio Bonilla haben bereits einige Male bewiesen, welch wertvolle Bilderbücher sie zusammen erschaffen können. "Das große starke Buch" zeigt Kindern ihre Stärken, während "Das hier ist doch kein Dschungel" versucht im Kinderzimmer für Ordnung zu sorgen und in "Das große Buch der allergrößten Schätze" lernen wir einige Kinder und ihre ganz individuellen Schätze kennen. Im zuletzt erschienenen Buch der beiden "Was ist, wenn mich ein Wal verschluckt?" nähern sie sich dem Thema der Angst an und nehmen uns Leser dabei auf eine fantasievolle Reise mit, die jedem die Angst vor schlimmen Dingen nehmen wird.
Zitat: „Weißt du Mama, es ist wohl besser, sich nicht so viele Gedanken über alles Schlimme zu machen. Lieber erleben, was es zu erleben gibt. Oder?“ (Susanna Isern & Rocio Bonilla: Was ist, wenn mich ein Wal verschluckt?)
Die Autorin und die Illustratorin:
Susanna Isern arbeitet als Schriftstellerin und Psychologin. Außerdem ist sie Dozentin für Lernpsychologie. Seit 2011 veröffentlichte sie über 30 Kinderbücher, welche in mehr als 16 Sprachen übersetzt wurden. Sie erhielt mehrfach die Silbermedaille des Moonbeam Children’s Book Award in den USA.
Rocio Bonilla (geboren 1970) ist Illustratorin und Autorin vieler Kinderbücher. Sie studierte Kunst an der Universität Barcelona und arbeitete vor ihrer schriftstellerischen Laufbahn als Malerin, Fotografin und Pädagogin sowie in der Werbebranche. 2010 erschien ihr erstes Kinderbuch, angeregt durch ihre eigene Tochter.
Inhalt:
„Der kleine Noah ist ein vergnügtes und glückliches Kind. Seine blühende Fantasie spielt ihm allerdings so manches Mal einen Streich: Dann bedrücken ihn Fragen über Fragen und vor lauter Sorgen stellt Noah sich vor, dass ganz schlimme Dinge passieren werden. So auch am Tag des Schulausflugs:
Was ist, wenn er auf dem Ausflug verloren geht?
Was ist, wenn er dabei ins Wasser fällt?
Oder was ist, wenn er dann von einem Wal verschluckt wird?
Zum Glück hat seine Mutter eine Idee, wie er seine Ängste überwinden kann.
Und was ist, wenn das Beste noch bevorsteht?“
(Klappentext)
Gedanken zum Bilderbuch:
Das Cover strahlt Freude und Sicherheit aus. Der Hauptprotagonist Noah wird von dem Blas eines Wals in die Lüfte katapultiert und strahlt dabei über das ganze Gesicht. Der Schwung lässt seine Brille noch etwas höher fliegen und auch ein Schuh wird vom Fuß geschleudert. Der Wal schielt gutmütig nach oben und beobachtet, was da über ihm geschieht. Der Himmel ist hier nicht blau sondern in einem Terrakotta Farbton koloriert und lässt einen an einem Sonnenauf- oder Sonnenuntergang denken.
Im Innern geht es fröhlich und bunt weiter. Rocio Bonillas Zeichenstil hat einen hohen Wiedererkennungswert und sie schafft es, die Worte der Autorin mit detailreichen und liebevollen Bildern zu erfüllen, sodass man eintaucht in die Fantasie Noahs aber vor allem in die der Mutter. Denn diese entführt ihren Sohn auf eine wundersame und abenteuerliche Reise, denn auf jede Frage von Noah hat sie eine fantasievolle Antwort parat. Denn das, was zunächst wie eine Gefahr erscheint, ist der Beginn eines neuen Wagnisses. Manchmal entpuppt sich das Unerwartete als ein großes Abenteuer, welches einem zum nächsten führt und eine Reihe voller fantastischer Erfahrungen mit sich bringt.
Susanne Isern hat sich einige Fragen überlegt, die Noah in den Kopf kommen könnten. Er hat an diesem Tag einen Schulausflug in den Wald und macht sich Sorgen, was ihm dabei alles zustoßen könnte. Doch seine Mutter wandelt jedes Unglück in ein wundersames Erlebnis und so freut sich Noah am Ende auf den Auslug und hat nur noch Angst davor, der Bus könnte eine Panne haben und der Ausflug somit ausfallen.
Fazit:
"Was ist, wenn mich ein Wal verschluckt?" ist ein Bilderbuch, dessen fantasievolle Ideen und witzige Zeichnungen mich absolut überrascht haben. Ich finde es unheimlich gut, dass hier das Thema der Angst einmal ganz anders aufbereitet wird. Es wird nicht einfach gesagt, dass die Dinge, vor denen sich Noah fürchtet gar nicht eintreten können. Vielmehr wandelt die Mutter all jene Unglücke in etwas Positives um, was sich lohnt, erlebt zu werden. Ein absolut positiver Umgang mit Ängsten und mit der tollen Botschaft, „lieber erleben, was es zu erleben gibt“, als verängstigt zu Hause zu bleiben.