Cover-Bild #fingerweg
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6,99
inkl. MwSt
  • Verlag: Carlsen
  • Genre: Kinder & Jugend / Jugendbücher
  • Seitenzahl: 224
  • Ersterscheinung: 22.12.2016
  • ISBN: 9783551315434
Susanne Fülscher

#fingerweg

Ein Jugendroman über sexuelle Belästigung
Das Abi in der Tasche. Und gleich erfüllt sich der nächste Traum: Lisa ergattert den ersehnten Praktikumsplatz beim glamourösen Produzenten Maxime Léon! Klar, jetzt stehen ihr die Türen zur Filmhochschule offen. Obwohl ihr die Arbeit Spaß macht, fühlt sie sich zunehmend unwohl. Ihr Chef macht nicht nur zweideutige Bemerkungen. Er berührt sie auch immer öfter scheinbar zufällig. Als Lisa es nicht länger aushält, beschließt sie ihr Schweigen zu brechen und sich zu wehren.

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 07.05.2020

Ein sehr gutes Buch über ein wichtiges Thema!

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Lisas Leben ist perfekt! Am Tag ihres Abi-Balls bekommt sie die Zusage für ein Vorstellungsgespräch bei dem Filmemacher schlechthin. Trotz Kater und Übermüdung bekommt Lisa das Praktikum und kommt Tag ...

Lisas Leben ist perfekt! Am Tag ihres Abi-Balls bekommt sie die Zusage für ein Vorstellungsgespräch bei dem Filmemacher schlechthin. Trotz Kater und Übermüdung bekommt Lisa das Praktikum und kommt Tag für Tag ihrem großen Traum ein Stückchen näher. Sie lernt über jeden Produktionsprozess etwas und merkt immer mehr, dass das wirklich ihre Welt ist. Alles könnte perfekt sein, wäre da nicht ihr Chef. Zuerst bemerkt Lisa es gar nicht wirklich. Sie hält die zufälligen Berührungen für genau das: Zufall. Doch damit liegt sie falsch. Es werden immer mehr und immer eindeutigere Berührungen und bald schon muss sie sich eingestehen, dass sie sexuell belästigt wird. Doch was soll sie tun? Kündigen? Ihren Chef anzeigen? Das Praktikum ist ihre große Chance! Aber kann sie die Belästigung immer weiter hinnehmen? Wer weiß, wie weit ihr Chef zu gehen bereit ist?


Dieses Buch wurde vor der

MeToo-Debatte veröffentlicht, doch es behandelt genau dieses Thema. Eine junge Praktikantin – noch dazu im Filmbusiness – wird von ihrem Chef zunehmend eindeutiger sexuell belästigt und weiß nicht, wie sie damit umgehen soll. Es ist auch eine schwierige Situation. Sie ist auf das Praktikum angewiesen und vollkommen von einem guten Zeugnis ihres Chefs abhängig. Zunächst ist sich Lisa auch gar nicht sicher, ob da wirklich etwas passiert ist. Bildet sie sich das nur ein? Ist sie einfach zu empfindlich? Ist das alles nur in ihrem Kopf?

Ich denke so ziemlich jede Frau musste sexuelle Belästigung in der einen oder anderen Form schon erleben. Seien es ach so witzige Kommentare, eindeutige „Komplimente“ oder auch ganz „sachliche“ Beobachtungen. Und dann gibt es da noch die körperliche sexuelle Belästigung durch „zufällige“ Berührungen, das Streichen von Brust oder Po oder ganz plump das Grabschen. Von der Extremform des sexuellen Übergriffs ganz zu schweigen.
Bei mir waren es Kommentare über die Größe meiner Brüste, das Streifen von ebenjenen und Grabschen. Zum Glück bei mir nicht am Arbeitsplatz. Aber trotzdem habe ich mich in dem Moment gefragt: passiert das gerade wirklich? Abgesehen vom Grabschen, das war eindeutig und ich bin wirklich dankbar für meine Reflexe, die dem Typ eine gescheuert haben, bevor seine Hand wirklich kritische Stellen berühren konnte.
Aber gerade diese „zufälligen“ Berührungen und das „Streichen“ von bestimmten Stellen – man ist sich einfach oft nicht sicher. Man zweifelt. Man möchte ja auch niemanden zu Unrecht beschuldigen. Aber genau das ist der Knackpunkt. Werden diese Kerle nicht frühzeitig durch klare Ansagen oder Konfrontationen gestoppt, denken sie, sie hätten mit einem leichtes Spiel. Doch wenn man nicht sicher sagen kann, ob es wirklich Absicht war, tut man sich damit schwer.

Genau so ergeht es auch Lisa, der Protagonistin in diesem Buch. Sie ist sich anfangs überhaupt nicht sicher, ob das wirklich passiert. Ob eine Berührungen Absicht, oder nur Zufall war. Sie hält sich selbst für verrückt, weil sie nicht glauben kann, dass ihr Chef so etwas tun würde. Als sie der Wahrheit ins Gesicht blicken muss, wird ihr auch ihre Hilflosigkeit bewusst. Das ist das schlimme daran, wenn die sexuelle Belästigung am Arbeitsplatz geschieht und noch dazu vom Chef ausgeht. Dieses Buch macht das wirklich schön deutlich. Die vielen Gefühle in Lisa, die Angst, der Ekel, die Sorge um ihre Zukunft.


Fazit: Ich finde dieses Buch ist ein wirklich wichtiges Plädoyer gegen sexuelle Belästigung und gegen das Schweigen. Jede Frau kann zum Opfer von sexueller Belästigung werden und jede Frau durchlebt diese verschiedenen Phasen. Das Buch macht wirklich schön deutlich, was das Problem mit sexueller Belästigung ist. Wie beweist man sie? Wie macht man sich klar, dass es nicht nur im eigenen Kopf ist, sondern tatsächlich geschieht?

Offiziell ist dieses Buch ein Jugendbuch, aber ich finde man kann es auch sehr gut als Erwachsener lesen. Klar ist die Protagonistin sehr jung, aber gerade ihr junges Alter verdeutlicht die Selbstzweifel sehr gut, die man vielleicht einer älteren Protagonistin nicht so leicht abkaufen würde, einfach, weil man Erfahrung voraussetzt im Deuten von Signalen. Dabei ist gerade das die falsche Sichtweise. Nur weil eine Frau schon mal Sex hatte oder gar verheiratet ist, bedeutet das noch lange nicht, dass sie sich bei dem Thema nicht mit genau den gleichen Selbstzweifeln herumschlagen muss, wie Lisa.

MeToo ist heute so präsent, wie es 2017 war, als der Hashtag viral ging. Noch heute werden zahllose Frauen Opfer sexueller Belästigung. In einer Zeit, in der ein selbst Tonbandaufnahmen des US-Präsidenten, wie er damit prahlt, Frauen unter den Rock gegriffen und sie unsittlich berührt zu haben, nicht dazu führen, dass er aus dem Amt gejagt wird, müssen wir Frauen eben selbst dafür Sorgen Aufklärung zu betreiben und einander zu unterstützen.

Von mir bekommt das Buch volle 5 Sterne.

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Veröffentlicht am 28.03.2017

Eine wirklich tiefgründige und reale Geschichte!

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Mir hat dieses Buch sehr gut gefallen. Ich war beeindruckt, wie die Autorin hier das Thema "Sexuelle Belästigung" in einem Buch verpackt hat. Es handelt sich hierbei um ein Jugendbuch, aber man ist für ...

Mir hat dieses Buch sehr gut gefallen. Ich war beeindruckt, wie die Autorin hier das Thema "Sexuelle Belästigung" in einem Buch verpackt hat. Es handelt sich hierbei um ein Jugendbuch, aber man ist für diese Thematik nie zu alt.

Fazit :

Ich habe schon sehr viele Kinderbücher von Susanne Fülscher gelesen. Dieses Jugendbuch wird mir auch immer In Erinnerung bleiben. Die Geschichte rund um Lisa, ist glaubhaftig und sehr real beschrieben worden. Man könnte meinen, dass die Erzählung, auf einer wahren Begebenheit basiert.

Lisa, ein junges und zielstrebiges Mädchen, frisch das Abitur in der Tasche, möchte erstmal eine Auszeit nehmen und mit ihrer Freundin die Welt kennenlernen. Doch es kommt alles anders. Lisa sieht ihre Zukunft in der Filmbranche, da kommt das Angebot von Maxime Léon gerade recht, das könnte ihre Chance auf ihre Zukunft sein. Man merkt wie Lisa Feuer und Flamme dafür ist. Anfangs versucht Lisa sich immer einzubilden, dass es normal sei, wenn der Chef einem mal näher kommt, ist halt so! Wirklich sagen, kann sie nichts. Sie ist eher still und schweigt.

Die Gefühlswelt von Lisa, wurde sehr gut dargestellt. Man fühlt mit ihr mit, man spürt die Verzweiflung, die Angst! Wem darf ich was sagen? Soll ich überhaupt was sagen? Glaubt man mir? Habe ich vielleicht selbst Schuld daran? Fragen die Lisa beschäftigen. Nicht nur Lisa, im wahren Leben ist das doch auch so! Man macht sich Sorgen um seinen Job wenn man was sagt und meist sucht man erst die Schuld bei sich selbst. Die Autorin hat hier das Thema sehr gut angepackt und zeigt auch Lösungswege auf.

Lisa ist im Laufe der Geschichte gewachsen. Sie wurde stark und selbstbewusst. Sie konnte sich endlich wehren. Die Geschichte hat mich zum nachdenken gebracht. Eines wurde mir klar, solche Dinge sollte man nicht für sich behalten, kein Job oder Praktikum ist es Wert sich so behandeln zu lassen. Wichtig ist, dass man darüber redet. Aufkeinenfall die Schuld bei sich selber suchen, das hat hier die Autorin auch sehr gut in die Geschichte verpackt.

Die Charaktere sind der Autorin sehr gut gelungen. Sie wurden glaubhaft dargestellt und dem Alter entsprechend beschrieben. Der Schreibstil ist locker und leicht. Das Buch ist für mich sehr tiefgründig und sehr real. Eine Träne stand mir schon in den Augen. Lisas Geschichte ging mir sehr nahe.

Mir gefällt das Cover sehr gut. Sagt schon was eindeutiges aus. Finger weg, mein Körper gehört mir! Ich fand den Blickwinkel des Fotos gut, die meisten Angriffe erfolgen ja von hinten. Das ist unangenehm und möchte man nicht haben. Was macht man da, wie verhält man sich, wenn das so schön anfängt, ich find dieses Thema wichtig!

Veröffentlicht am 29.01.2017

Sexuelle Belästigung - ein Thema das alle angeht und das wunderbar in dieser Geschichte eingebaut wurde.

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FINGER WEG

Inhaltsangabe:

Ich hob die Hand, um zu klopfen, da wurde die Tür schwungvoll aufgerissen und er stand in Jeans und schwarzem T-Shirt vor mir. Maxime Leon sah noch weitaus besser aus als auf ...

FINGER WEG

Inhaltsangabe:

Ich hob die Hand, um zu klopfen, da wurde die Tür schwungvoll aufgerissen und er stand in Jeans und schwarzem T-Shirt vor mir. Maxime Leon sah noch weitaus besser aus als auf den Fotos im Internet.

Das Abi in der Tasche und gleich erfüllt sich der nächste Traum: Lisa ergattert den ersehnten Praktikumsplatz beim glamourösen Produzenten Maxime Leon! Klar, jetzt stehen ihr die Türen zur Filmhochschule offen. Doch obwohl ihr die Arbeit Spaß macht, fühlt sie sich zunehmend unwohl. Ihr Chef macht nir nur zweideutige Bemerkungen. Er berührt sie auch immer öfter scheinbar zufällig. als Lisa es nicht länger aushält, beschließt sie ihr Schweigen zu brechen und sich zu wehren.

Meine Meinung:

Für mich war es das erste Jugendbuch das ich von Susanne Fülscher gelesen habe und ich war sehr gespannt wie sie es schaffen würde die Thematik der sexuellen Belästigung in die Geschichte einzubauen.

Der Schreibstil ist altersgerecht, flüssig und locker so dass man der Geschichte gut folgen kann.

In der Geschichte geht es um ein zielstrebiges, junges Mädchen das weiß was es will. Eigentlich wollte sie nach dem Abi ja erst einmal mit ihrer besten Freundin die Welt bereisen, aber dann bekommt sie diesen ersehnten Praktikumsplatz, eine einmalige Chance die sie einfach nutzen muss. Allerdings muss sie bald feststellen das nicht alles Gold ist was glänzt und als ihr Chef dann anfängt sie sexuell zu belästigen gerät sie in eine Zwickmühle. Er der große, bekannte Star - sie die kleine Praktikantin. Sie gibt sich die Schuld, kann mit keinem darüber reden, weiß nicht wie sie sich verhalten soll..... ein schwieriges Thema das die Autorin sehr gut umgesetzt hat. Eine Geschichte wie sie jeden Tag passieren kann.

Die Charaktere sind der Autorin auch gut gelungen, besonders mit Lisa fühlt man sich von der ersten Seite an sehr verbunden. Man fühlt mit ihr, kann sich gut in sie reinversetzen - man leidet mit ihr. Aus der taffen, selbstbewussten Lisa wird ein Schatten ihrer selbst. Lisas Geschichte wird sehr authentisch erzählt. Ihre Gefühle wurden sehr gut geschildert und immer wieder die Frage, was passiert wenn ich jemanden davon erzähle. Wird man mir glauben, was passiert mit meiner Zukunft...... Lisas Geschichte hat mich nicht nur zum Nachdenken gebracht, sondern mir auch klar gemacht wie wichtig es ist das man im Fall des Falles nicht alles mit sich selbst ausmacht, sondern darüber redet und auch gleich klare Grenzen setzt. Lisa konnte das nicht, im Gegenteil sie suchte die Schuld bei sich selbst und es braucht lange Zeit bis ihr klar wird sie muss sich zur Wehr setzen. Kein Praktikum der Welt ist es wert das sie sich so behandeln lässt, das man so mit ihr umgehen darf.

Mein Fazit:

Ein Buch das ich jedem mit auf den Weg geben möchte, eine Altersgrenze gibt es da nicht.

Eine Lektüre die sich auch für den Deutschunterricht eignet, ein Buch das Wege aufzeigt und Hilfestellung gibt. Ein Thema das immer aktuell ist und sehr viel Diskussionspotential hat.

Von mir gibt es für "FINGER WEG" eine absolute Leseempfehlung und fünf Sterne.

Veröffentlicht am 18.01.2017

Gutes Jugendbuch mit leider immer aktuellem Thema

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Meine Zusammenfassung
Endlich das Abitur in der Tasche und das dann auch noch mit einem 1,3 Durchschnitt, was lässt sich da noch sagen? Eben, nichts. Eigentlich hatten Lisa und ihre beste Freundin geplant ...

Meine Zusammenfassung
Endlich das Abitur in der Tasche und das dann auch noch mit einem 1,3 Durchschnitt, was lässt sich da noch sagen? Eben, nichts. Eigentlich hatten Lisa und ihre beste Freundin geplant nach dem Abitur erstmal ein bisschen zu reisen und sich die Welt anzusehen. Doch daraus wird nichts, denn Lisas Bewerbung in einem Filmstudio war erfolgreich! Sie darf als Praktikantin zu dem Berühmten Maxime Léon!
Für Lisa geht ein Traum in erfüllung, wenn sie das Praktikum bei Maxime erfolgreich meistert, stehen ihr alle Türen offen!
Doch schnell beginnt Lisa sich unwohl zu fühlen, denn Maxime macht ihr ständig Komplimente für ihren Po. Zuerst tut sie das als angewohnheit in der Filmbranche ab, doch schnell merkt sie das mehr da hinter steckt.
Bewertung
Dieses Buch spricht ein leider weit verbreitetes Thema an - Sexuelle Belästigung am Arbeitsplatz!
Die Protagonistin Lisa versucht so lange wie möglich ausreden für das Verhalten ihres Chefs zu finden, doch als es zu weit geht, muss sie sich entscheiden. Entweder ein erfolgreiches Praktikum oder die wahrheit!? Lisa weiß nicht ein oder aus, gut das sie ihre beste Freundin an ihrer Seite hat.

Dieses Buch ist wirklich gut geschrieben! Ich hatte es an einem Tag durchgelesen, denn aus der Hand legen ging einfach nicht. Der Schreibstil liest sich locker weg und man kann dem geschehen gut folgen. Die Geschichte ist spannend und man fühlt sich richtig in Lisas leiden ein. Am liebsten wäre ich dem Chef ins Gesicht gesprungen!
Ich denke das dieses Buch schon Mut machen kann wenn man selbst in so einer Situation ist, darüber zu reden. Schweigen bringt nichts.

Fazit: Ein gelungenes Jugendbuch das sich mit einem fortwährend aktuellem Thema beschäftigt und eventuell auch Mut zur Ausprache macht. Ich bin der Meinung, das dieses Buch auch durchaus im Unterricht behandelt werden könnte!