Cover-Bild Ein Sommer, der nach Liebe schmeckt
10,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Piper
  • Themenbereich: Belletristik - Liebesroman: Zeitgenössisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 352
  • Ersterscheinung: 02.05.2019
  • ISBN: 9783492313704
Susanne Rößner

Ein Sommer, der nach Liebe schmeckt

Roman

Anna könnte zufrieden sein: Sie hat einen guten Job und lebt mit ihrem Freund Lars in einer schönen Wohnung in München. Doch als Lars ihr einen Antrag macht, merkt Anna, dass er für sie bereits das ganze weitere Leben geplant hat. Kurzerhand nimmt sie sich eine Auszeit und fährt nach Italien. Unterwegs lernt sie Christine und Paolo Endrici kennen, die ein Weingut in den malerischen Trentiner Bergen betreiben. Als die beiden ihr anbieten, bei ihnen unterzukommen, nimmt Anna erfreut an. Auf dem Weingut lernt sie Marco kennen und verliebt sich in ihn. Doch dann taucht Lars plötzlich im Trentino auf …

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 13.06.2019

Trentino, Vino e Amore

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Annas Himmel müsste normalerweise voller Geigen hängen, denn ihr Freund Lars hat ihr einen Heiratsantrag gemacht. Doch das alles fühlt sich falsch an, wenn Anna darüber nachdenkt, wie sich Lars ihr zukünftiges ...

Annas Himmel müsste normalerweise voller Geigen hängen, denn ihr Freund Lars hat ihr einen Heiratsantrag gemacht. Doch das alles fühlt sich falsch an, wenn Anna darüber nachdenkt, wie sich Lars ihr zukünftiges leben vorgestellt hat. Sie hat es satt,s ich immer von allen sagen zu lassen, was das beste für sie ist und bricht aus den eingefahren Schienen aus, flüchtet nach Italien und lernt dort auf eine Weingut, dass das Leben voller Sommer, sonne und Liebe steckt...

"Ein Sommer der nach Liebeschmeckt" entführt ins sonnige Trentino und lässt die wunderschöne, malerische Landschaft direkt vor dem inneren Augen entstehen. Man geht mit Anna durch die Weinberge, arbeitet mit ihr auf dem Weingut und hat Herzklopfen, wenn sie mit Marco Zeit verbringt.
Anna ist aber in meinen Augen eine sehr widersprüchliche Figur - auf der einen Seite wirkt sie unreif und extrem manipulierbar, auf der anderen Seite ist sie sehr herzlich und sympathisch . Es ist nur schwer, das in Einklang zu bringen, aber hin und wieder gelingt es der Autorin, dass eine Symbiose entsteht.
Lars ist ein Egomane, wie er im Buche steht und ich frage ich, wie Anna das die ganze Zeit über mit ihm ausgehalten hat. Der Typ muss noch nicht einmal den Mund aufmachen und schon ist er mir unsympathisch - nein, er und ich, wie werden keine Freunde.
Anders Marco -er ist feinfühlig, trägt einige Narben auf der Seele mit sich und das macht in sehr vorsichtig. Aber er kann sich Anna nach und nach öffnen und diese Veränderung lässt die Autorin schön in die Geschichte einfließen.
Der Roman kommt aber irgendwie nicht richtig in Fahrt, die Dialoge wirken gestelzt und den Personen in den Mund gelegt. Das lässt die Mitwirkenden hölzern und unbeholfen erscheinen und gerade Anna wird dadurch in ein schlechtes Licht gerückt. Man hat das Gefühl, Anna wird regelrecht von den mechanisch abgespulten Sätzen erdrückt und das lässt sie einfältig und verkrampft erscheinen. Dabei ist Anna doch nicht so, sie kann nur manchmal nicht aus ihrer Haut.
Ansonsten ein netter Sommerroman, der mit dem Flair der italienischen Weinberge bezirzt, einen Hauch von Liebe mit sich bringt und den man mit einem Glas Wein auf der Terrasse mal schnell zwischendurch lesen kann.

Veröffentlicht am 16.06.2019

Für den Geschmack fehlt es hier noch nach Gewürzen

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Für Anna ist die rosarote Wolke weit entfernt, obwohl sie einen Job hat, der sie ausfüllt und Freund Lars ihr gerade einen Heiratsantrag gemacht hat. Aber genau der ist das Problem, denn die Besserwisserei ...

Für Anna ist die rosarote Wolke weit entfernt, obwohl sie einen Job hat, der sie ausfüllt und Freund Lars ihr gerade einen Heiratsantrag gemacht hat. Aber genau der ist das Problem, denn die Besserwisserei und der Kontrollwahn von Lars geben Anna das Gefühl, nicht mehr sie selbst zu sein, sondern nur noch eine Marionette ohne eigenen Willen. Anna hat die Nase voll und beschließt für sich, einfach mal etwas für sich zu tun. Kurzentschlossen reist sie nach Italien, wo sie bei einer Pause Paolo und Christine begegnet, zu denen sie sofort einen Draht hat. Die beiden bewirtschaften ein Weingut im wunderschönen Trentino und bieten Anna spontan einen Job an, den sie gern annimmt und sich schon dort gut einlebt. Dazu trägt auch die Bekanntschaft mit Marco bei, der bei ihr im Bauch Schmetterlinge fliegen lässt. Alles könnte so schön sein, aber sie hat nicht mit Lars gerechnet…
Susanne Rößner hat mit „Ein Sommer, der nach Liebe schmeckt“ einen Liebesroman vor der Kulisse italienischer Weinberge vorgelegt und damit gleich ein Gefühl von Urlaub und Dolce Vita versprühen soll. Der Schreibstil lässt sich gut lesen, so dass der Leser sich schnell in der Geschichte wiederfindet und Anna bei ihrem Aufbruch ins Ungewisse begleitet, wobei er ihre Gedanken- und Gefühlswelt kennenlernen darf. Die Beschreibungen der Örtlichkeiten sind farbenfroh und bildgewaltig, die Autorin beschenkt den Leser mit einem Kurzurlaub in italienische Weinberge und lässt während der Lektüre idyllische Bilder entstehen. Leider ist das aber auch alles, was die Geschichte lesenswert macht, denn vieles wirkt konstruiert und fernab der Realität. Schon die Art und Weise, wie die Protagonisten miteinander kommunizieren, hat mit dem normalen Leben nichts zu tun, was der Geschichte jeglichen Charme raubt. Außerdem wirken die Protagonisten wie Puppen, die in ihren Kulissen hin und her geschoben werden. Es ist fast so, als wären sie Schauspieler, die gerade ihren Text üben und das nicht einmal besonders gut. Das raubt einem beim Lesen den letzten Nerv.
Die Charaktere sind auch nicht gerade die hellsten Leuchten auf der Kerze, hier hat sich die Autorin leider keine große Mühe gegeben, was der Leser damit abstraft, dass er keinerlei Nähe zu ihnen aufbauen kann und unbeteiligt ihr Schicksal verfolgt. Anna wirkt wie ein naives Dummchen, die sich von jedem herumschubsen lässt. Dieser Eindruck entsteht auch durch die Art, wie andere Protagonisten mit ihr sprechen. Da wundert es nicht, dass sie es so lange mit ihrem kontrollbesessenen Freund ausgehalten hat, sie wirkt unsicher und wehrlos. Marco ist ein bedachter und umgänglicher Mann, aber so farblos wie der Rest der Geschichte. Lars ist ein Kotzbrocken, ein Egoist mit übergreifendem Wesen, Hauptsache, alle tanzen nach seiner Pfeife. Einzig Christine und Paolo kommen sympathisch rüber, können das aber nicht mehr rausreißen.
„Ein Sommer, der nach Liebe schmeckt“ ist ein Roman mit vielen Baustellen, die noch ausbaufähig sind. So schmeckt die Lektüre leider nicht. Keine Empfehlung.