Wendepunkt
Sonja Slanski hat ein Inkassobüro, das sie etwas eleganter als „Forderungsmanagement“ bezeichnet. Kein Auftrag ist zu schwierig. Eine feste Beziehung möchte Sonja nicht. Ihr verheirateter Lover A ist genug. ...
Sonja Slanski hat ein Inkassobüro, das sie etwas eleganter als „Forderungsmanagement“ bezeichnet. Kein Auftrag ist zu schwierig. Eine feste Beziehung möchte Sonja nicht. Ihr verheirateter Lover A ist genug. Als Slanski jedoch eine neue Kunden kennenlernt, die wegen eines Geschäfts verklagt werden soll, das nicht das gewünschte Ergebnis hatte, ist sie etwas angefasst als sie feststellt, dass die Kunden mit A verheiratet ist. Und dann taucht auch noch eine junge Künstlerin bei Sonja auf, die mangels eigener Wohnung gleich bei Slanski einzieht. Überraschend versteht sie sich gut mit Luna. Umso entsetzter ist Slanski als sie Luna tot in ihrer Wohnung auffindet.
Mit seinem auffälligen Cover und dem ungewöhnlichen Titel weckt dieser Debütroman Aufmerksamkeit. Wenn man dann noch liest, dass er den Glauser für das beste Debüt erhalten hat, kann man nicht umhin das Buch zu lesen, wenn sich die Gelegenheit bietet. Schnell stellt man dann fest, dass Sonja Slanski eine unkonventionelle und toughe Vertragspartnerin ist. Sie kann deutliche Worte sprechen und ist auch einem Glas nicht abgeneigt. Verständlicherweise will sie den Mord an Luna aufklären, wenn so ein Verbrechen in ihren eigenen Räumlichkeiten geschieht, muss das sein. In ihrem Loft kann sie sich nicht mehr aufhalten. Und so zeiht sie übergangsweise ins Hotel.
Von diesem Roman hatte man sich einiges versprochen. Mit Frankfurt wurde schließlich ein interessanter Schauplatz gewählt und bei Sonja Slanski handelt es sich um eine Hauptperson, die die Zügel in die Hand nimmt. Doch so ganz hält dieser Roman nicht, was man sich versprochen hat. Für einen verständlichen Handlungsverlauf ist Slanski einfach zu häufig betrunken. Man kann ihren Gedanken nicht wirklich folgen und ihr flatterhaftes Verhalten lässt die Sympathie, die man ihr aufgrund ihrer Verluste entgegenbringen wollte, doch in Teilen verschwinden. Die Lösung des Falles, so es denn überhaupt einer ist, erfolgt eher durch Zufall. Auch die weiteren auftretenden Personen bleiben blass und setzen sich nicht besonders in der Erinnerung fest. Sie Sache mit Luna wirkt wie eine verpasste Chance, beinahe als sollte auch noch das letzte Bisschen versagt werden. Diese Leserin konnte nicht anders als beim Lesen die Lust zu verlieren. Immerhin war das Buch fesselnd genug, um die Lektüre zu beenden.