Cover-Bild Pinselstriche
Band 4 der Reihe "Literatur aus und über China"
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26,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Drachenhaus Verlag
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: Generationenroman
  • Genre: Romane & Erzählungen / Erzählende Literatur
  • Seitenzahl: 200
  • Ersterscheinung: 30.05.2020
  • ISBN: 9783943314472
Sylvia Vetta

Pinselstriche

"Pinselstriche" ist die ktionale Erinnerung der chinesischen Künstlerin "Kleiner Winter", die sie für ihre amerikanische Tocher Sarah niederschreibt. Im kommunistischen China aufgewachsen, entdeckt Kleiner Winter ihr künstlerisches Talent wie auch ihren Widerwillen gegen politische Unterdrückung. In den Wirren der Kulturrevolution verliebt sie sich in ihren Jugendfreund Weiwei. Durch ihn wird sie Teil der radikalen Künstlervereinigung "Stars Art Group", die sich für Meinungsfreiheit einsetzt – damals wie heute ein gefährliches Ansinnen...
In dieser berührenden Geschichte trifft Fiktion auf reale Künstler guren wie Ai Weiwei.

"PiNSELSTriChE ist den Künstlern der Sterne gewidmet, die den anstoß
zu seiner Entstehung
gaben, und allen menschen dieser Welt, die sich für die meinungsfreiheit einsetzen."
Eine wunderschöne Erzählung in der Tradition der "Wilden Schwäne".

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 21.08.2022

Es ist so schwer, meine Lippen zu versiegeln und meine Ideen zu unterdrücken

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Die chinesische Künstlerin Xiaodong wächst im kommunistischen China auf und entdeckt mit der Zeit ihr künstlerisches Talent. Doch es ist schwer, sich in einem Land künstlerisch auszudrücken, dass die Freiheit ...

Die chinesische Künstlerin Xiaodong wächst im kommunistischen China auf und entdeckt mit der Zeit ihr künstlerisches Talent. Doch es ist schwer, sich in einem Land künstlerisch auszudrücken, dass die Freiheit jedes einzelnen Individuums einschränkt. Sie entdeckt ihren Widerwillen gegen politische Unterdrückung und schließt sich der radikalen Künstlervereinigung „die Sterne“, die sich für Meinungsfreiheit einsetzt, an. Ein gefährlicher Weg steht Xiaodong bevor.

Innerhalb weniger Stunden habe ich dieses Buch ausgelesen, da es mich sehr bewegt hat. Obwohl es eine fiktionale Erinnerung ist und es die Künstlerin Xiaodong nicht gibt, hat mich ihre Geschichte emotional berührt. Ein Satz ist mir dabei besonders im Gedächtnis geblieben und steht stellvertretend für Xiaodongs Erlebnisse „es ist so schwer, meine Lippen zu versiegeln und meine Ideen zu unterdrücken, in kleinen Schuhen zu laufen und mich dem Willen meiner Vorgesetzten zu beugen.“

Xiaodong lebt zur Zeit der Kulturrevolution und zur Amtszeit von Präsident Mao in China. Eine Zeit, von der ich schon viel gehört habe, aber dessen Ausmaß mir bis zu diesem Zeitpunkt, als ich das Buch gelesen habe, nicht bewusst war. Präsident Mao führt sein Volk mit eiserner Hand und schafft alles ab, was einen Menschen zu einem Individuum macht. Menschen, die sich dagegen wehren oder mit ihrem Verhalten auffällig sind, werden in Umerziehungslager gesteckt und fristen dort ein menschenunwürdiges Leben. Selbst Xiaodongs Familie wird vor diesen Maßnahmen nicht verschont, und so muss ihre Mutter mehrere Jahre in ein Umerziehungslager, da sie als Lehrerin russischen Sprachunterricht gibt, und ihr Vater wird öfters von Parteigenossen gedemütigt, in dem er ihre Toiletten putzen soll.

Schon alleine bei diesen Schilderungen wird mir das Herz schwer, obwohl das noch lange nicht die schlimmsten Vorkommnisse in Xiaodongs Leben sind. Die Jahre von Maos Präsidentschaft sind die entbehrungsreichsten Jahre ihres ganzen Lebens. Doch man merkt auch, dass sie niemals aufgibt. Sie schildert die Vorkommnisse mit einer Sachlichkeit, als ob sie diese nicht wirklich berühren. Nur in den Briefen an ihre Tochter lässt sie ihren Emotionen freien Lauf und erklärt ihr, warum sie so ist, wie sie ist. Ich fand diese Erzählweise in Briefen ziemlich gut umgesetzt, da die Geschichte so nahbarer wirkt und man trotz der schlimmen Geschichte von Xiaodong weiß, dass sie es geschafft hat, diesem Leben zu entkommen und eine Familie zu gründen.

Es ist wieder eine dieser Geschichte, die zeigen, wie wichtig die Meinungsfreiheit ist. Zwar kann man darüber diskutieren, dass es manche Ansichten gibt, die besser unausgesprochen bleiben sollten, allerdings sind es immer noch Meinungen, die unser Verständnis füreinander stärken können. Unterdrückung und Verbote können niemals einen Auseinandersetzung mit verschiedenen Meinungen und Ansichten ersetzen. Es zeigt nur, dass die Führungsspitze Angst davor hat, dass die Menschen ihren eigenen Kopf nutzen und ihr Verhalten kritisch hinterfragen.

Aus diesem Grund kann ich jedem dieses Buch wärmstens ans Herz legen, der eine berührende Geschichte über eine Frau lesen möchte, die in einem Staat aufwächst, der die Freiheit und Träume seiner Bevölkerung im Keim erstickt.

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Veröffentlicht am 19.07.2021

berührend, tiefgründig ....

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Klappentext / Inhalt:

"Pinselstriche" ist die fiktionale Erinnerung der chinesischen Künstlerin "Kleiner Winter", die sie für ihre amerikanische Tocher Sarah niederschreibt. Im kommunistischen China aufgewachsen, ...

Klappentext / Inhalt:

"Pinselstriche" ist die fiktionale Erinnerung der chinesischen Künstlerin "Kleiner Winter", die sie für ihre amerikanische Tocher Sarah niederschreibt. Im kommunistischen China aufgewachsen, entdeckt Kleiner Winter ihr künstlerisches Talent wie auch ihren Widerwillen gegen politische Unterdrückung. In den Wirren der Kulturrevolution verliebt sie sich in ihren Jugendfreund Weiwei. Durch ihn wird sie Teil der radikalen Künstlervereinigung "Stars Art Group", die sich für Meinungsfreiheit einsetzt – damals wie heute ein gefährliches Ansinnen... In dieser berührenden Geschichte trifft Fiktion auf reale Künstler guren wie Ai Weiwei. "PiNSELSTriChE ist den Künstlern der Sterne gewidmet, die den anstoß zu seiner Entstehung gaben, und allen menschen dieser Welt, die sich für die meinungsfreiheit einsetzen." Eine wunderschöne Erzählung in der Tradition der "Wilden Schwäne".

Cover:

Das Cover ist sehr schlicht und einfach in weiß und rot gehalten und zeigt eine Art Pinselstriche bzw. abstrakte Kunst. Ein Cover, welches sehr einfach, aber dennoch elegant und schlicht wirkt.

Meinung:

Eine fiktionale Geschichte mit realen Berührungspunkten, welche so auf die chinesische Geschichte, Politik und das kommunistische China zwischen 1962 bis 1989 näher eingeht und über Meinungsfreiheit, Selbstbestimmung und die Künstlerbewegung und Kulturrevolution berichtet und diese näher beleuchtet.

Ein Buch welches Geschichte aus verschiedenen Sichtpunkten beleuchtet und so gewisse Einblicke, aber auch sehr viel Tiefe mit sich bringt. Man erhält Einblicke in die chinesische Kultur, Politik, aber auch Kunst dieser Zeit und wird in die Jahre zwischen 1962 bis 1989 direkt hineinversetzt.

Durch die bildliche und detaillierte Beschreibung kann man sich die Dinge und Gegebenheiten sehr gut vorstellen und wird in die Zeit hineinversetzt. Die flüssige und angenehme Schreibweise ermöglicht ein lockeres und recht leichtes Lesegefühl, auch wenn das Thema und die Beschreibungen nicht immer leicht sind. Man kommt gut in die Geschichte hinein. Dies wird besonders auch durch die Schreibweise in der Ich-Perspektive ermöglicht. Dadurch kann man sich auch sehr gut in die Charaktere hineinversetzen und deren Erlebnisse und die Geschehnisse sehr gut nachvollziehen.

Eine bewegende und berührende Geschichte, welche hier sehr authentisch beschrieben wird und eine Mischung aus Fiktion und realen Gegebenheiten vereint. Man trifft auf reale Künstlerfiguren und eine fiktionale Geschichte wird hier beschrieben, welche zum Nachdenken anregt und sehr viel Tiefe und Emotionen in sich birgt. Eine Geschichte, die mich angesprochen hat und mir wichtige Erkenntnisse vermittelt hat. Man sollte nie aufhören, für das zu kämpfen, was einem wichtig ist. Auch wird einem hier vermittelt, wie wichtig Kunst und Kultur sind und auch wie groß der Einfluss von Kunst und Kultur ist und welche Möglichkeiten dadurch geboten werden, im positiven, wie auch im negativen. Denn Kunst und Kultur beeinflusst Menschen.

Fazit:

Eine bewegende Geschichte, mit einer gelungenen Mischung aus Fiktion und Realität, die berührt und durch sehr viel Tiefe überzeugt.

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Veröffentlicht am 18.06.2021

Bewegende Geschichte über Politik und Kultur Chinas

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Im Moment lese ich tatsächlich viele tolle Bücher, die mich in ihrer Intensität überraschen und zum Nachdenken anregen.
Gerade habe ich "Pinselstriche" von Sylvia Vetta zu Ende gelesen.
"Pinselstriche" ...

Im Moment lese ich tatsächlich viele tolle Bücher, die mich in ihrer Intensität überraschen und zum Nachdenken anregen.
Gerade habe ich "Pinselstriche" von Sylvia Vetta zu Ende gelesen.
"Pinselstriche" ist die fiktionale Erinnerung der chinesischen Künstlerin Xiaodong, die sie für ihre amerikanische Tochter Sarah niederschreibt. Im kommunistischen China aufgewachsen, entdeckt sie früh ihr künstlerisches Talent und auch ihren Widerwillen gegen politische Unterdrückung.
In den Wirren der Kulturrevolution verliebt sie sich in ihren Jugendfreund Weiwei. Durch ihn wird sie Teil der radikalen Künstlervereinigung "Stars Art Group", die sich für Meinungsfreiheit einsetzt – damals wie heute ein gefährliches Ansinnen...
In dieser berührenden Geschichte trifft Fiktion auf reale Künstlerfiguren wie Ai Weiwei. "Pinselstriche" ist den Künstlern der Sterne gewidmet, die den Anstoß zu seiner Entstehung gaben.
Das Buch ermöglichte mir einen neuen Blick auf China und zieht den Bogen chinesischer Geschichte von 1962 bis 1989, der Niederschlagung der Studentenbewegung auf dem Platz des himmlichen Friedens. Berührend ist die Schilderung historischer Ereignisse aus einer ganz persönlichen Sicht. So wird Geschichte und Kultur lebendig.
Besonders gefallen hat mir der Aufbau des Buches. Die Erinnerungen von Xiaodong werden immer wieder unterbrochen durch persönliche Worte an ihre in den USA geborene Tochter Sara. Dies lockert nicht nur die zum Teil verstörende Geschichte auf, sondern schafft noch einmal einen ganz besonderen Zugang.
Der Stil ist flüssig und bildreich und zieht in die besondere Atmosphäre des Buches.
Es geht nicht nur um Politik und Geschichte. Im mittleren Teil stehen Kunst und Kultur im Mittelpunkt. Deutlich wird, wie sehr Kunst und Kultur die Möglichkeit bieten, dass Leben der Menschen zu verändern. Kunst und Kultur sind natürlich auch immer politisch, aber sie sind ein Grundbedürfnis aller Menschen. Sie sind systemrelevant - im positiven wie im negativen Sinne.
Im Mittelpunkt steht jedoch in allen Phasen des Romans die Mitmenschlichkeit, der Kampf des Einzelnen um (Meinung-)Freiheit und Selbstbestimmung.
Ein tolles Buch, das noch lange nachhallt.

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