Cover-Bild Heimkehr auf die Kamelien-Insel
Band 3 der Reihe "Kamelien-Insel-Saga"
9,99
inkl. MwSt
  • Verlag: Bastei Lübbe
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: Generationenroman
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Ersterscheinung: 29.03.2019
  • ISBN: 9783732560813
  • Empfohlenes Alter: ab 16 Jahren
Tabea Bach

Heimkehr auf die Kamelien-Insel

Roman. Wohlfühl-Saga um eine Gärtnerei in der Bretagne

Sylvia und Maël erwarten die Geburt ihres lange ersehnten Kindes. Da holt Maël seine familiäre Vergangenheit ein: Seine Mutter, zu der er fast 30 Jahre lang keinen Kontakt hatte, ist schwer erkrankt. Obwohl Sylvia ein ungutes Gefühl befällt, reist Maël ab. Wenig später wütet eine verheerende Sturmflut an der bretonischen Küste. Die Kamelieninsel nimmt schweren Schaden und Sylvia erleidet einen gefährlichen Unfall ...

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 03.05.2019

Ende gut - alles gut

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Knapp ein halbes Jahr ist vergangen, seit ich die Kamelieninsel verlassen habe. Am Ende des 2. Bandes der Trilogie von Tabea Bach – Die Frauen der Kamelien-Insel - wünschten sich Sylvia und Mael nichts ...

Knapp ein halbes Jahr ist vergangen, seit ich die Kamelieninsel verlassen habe. Am Ende des 2. Bandes der Trilogie von Tabea Bach – Die Frauen der Kamelien-Insel - wünschten sich Sylvia und Mael nichts sehnlicher, als ein eigenes Kind. Dieser Wunsch wurde den Beiden nun erfüllt und der Leser darf erneut auf die Insel zurückkehren um mitzuerleben, was das Schicksal dieses Mal für die Bewohner der Kamelien-Insel und für die Insel selbst bereit hält.

Sylvia steht kurz vor der Geburt ihres ersten Kindes, als Mael einen wichtigen Anruf erhält: Seine Mutter, zu der er seit 30 Jahren keinen Kontakt mehr hatte, ist an schwerer Demenz erkrankt und ihre Ärztin bittet Mael dringend, zu kommen und sich zu kümmern. Kaum hat Mael die Insel verlassen, folgt eine Katastrophe der anderen und weder die Insel noch ihre Bewohner werden geschont.

Auch im 3. Band der Trilogie um die Kamelieninsel trifft der Leser auf alte Bekannte. Voran sind da Sylvia und Mael, Mael‘s Sohn Noah, seine Mutter Chloe, Solenn, Pierrick und viele andere liebgewordene Charaktere, die auf der Kamelieninsel für Leben sorgen. Man kann auch dieses Buch unabhängig von den Vorgängern lesen, aber um die Geschichte der Inselbewohner wirklich zu verstehen, sollte man alle 3 Bände in der richtigen Reihenfolge gelesen haben.

Der Schreibstil der Autorin ist, wie immer, sehr angenehm zu lesen. Der Inhalt des Buches ist, für meinen Geschmack jedoch, ein klein wenig zu dramatisch. Es fühlt sich so an, als ob in diesem letzten Band noch jede Menge Ereignisse erzählt werden müssen, damit die Geschichte am Ende rund wird. Das hätte es gar nicht gebraucht, denn die über die Insel hereinbrechende Sturmflut, die damit zusammenhängende Dramatik um die Geburt von Sylvia und Maels Kind und die sich daraus ergebenden Probleme für die Bewohner und die Insel selbst, hätten dem Buch ausreichend Handlung gegeben. Aber auch, wenn sich die Katastrophen die Klinke in die Hand geben, hat das meinen Lesegenuss nicht geschmälert.

Sylvia ist nach wie vor der ruhende Pol in dieser Geschichte. Sie fängt Probleme ab und hält ihrem Mann den Rücken frei, der in diesem Buch aber höchst-selten persönlich anwesend ist. Ohne Sylvia würde wahrscheinlich nichts auf dieser Insel funktionieren, denn sie hält den ganzen Betrieb am laufen. Sie organisiert das Besucherzentrum, kümmert sich um die Finanzen und springt überall dort ein, wo eine helfende Hand gebraucht wird. Selbst nach der Geburt hält sie alle Fäden zusammen und manchmal würde man ihr gerne die Auszeit verpassen, die sie sich selbst nicht gönnt.

Mael kümmert sich um seine demente Mutter und die gemeinsame Zeit mit Sylvia beschränkt sich auf einige Telefonate und ein paar kurze Stippvisiten auf der Insel. Seine Anwesenheit ist jedoch nie von langer Dauer.

Wie auch schon in meinen Rezensionen zu „Die Frauen der Kamelien-Insel“ und „Die Kamelien-Insel“ geschrieben, lässt sich Sylvia viel zu viel von ihrem Mann gefallen. Ich kann verstehen, dass Mael sich um seine Mutter kümmert, auch wenn er eigentlich gar nichts mehr mit dieser Frau zu tun haben möchte, aber seine Vorgehensweise ist für mich nicht immer nachzuvollziehen und vieles geht zu Lasten seiner Frau und seines neugeborenen Babys.

Sylvia nimmt ihren Mann permanent in Schutz, verteidigt ihn vor Dritten – und Mael trampelt ganz gerne wie ein Elefant auf ihren Gefühlen herum und sieht oft nur seine eigenen Befindlichkeiten. Es wäre nicht glaubhaft gewesen, wäre Mael in diesem Buch anders, aber diese Eigenschaft hat ihn mir nie so wirklich richtig sympathisch werden lassen.

Alle anderen Personen haben sich in ihren Charaktereigenschaften nicht verändert und jeder hat mit seinem eigenen Schicksal zu tun, das von der Autorin gekonnt mit dem Handlungsstrang um Sylvia und Mael verbunden wurde. Victoria, Sylvias beste Freundin schaut mit Mann und Kind vorbei, Solenn reist aus Holland an, um auf der Insel zu helfen, Pierrick kümmert sich nach wie vor liebevoll um Noah, bis ihn eine Krankheit niederstreckt, Chloe kommt etwas von ihrem hohen Ross herunter und auch der Ziehvater von Noel wird zugänglicher. Es erscheinen noch Maels Mutter und Chloes Vater auf der Bühne und auch Sir James Ashton-Davonport darf nicht fehlen. Der wurde in diesem Fall jedoch von Noah, dem Sohn seiner Lebensgefährtin, auf den Plan gerufen. Man kann ihm also dieses Mal nicht nachsagen, dass er von seiner Seite aus intrigieren würde. Aber würde jemand wie er eine Chance ungenutzt verstreichen lassen?

Alles in allem ein Buch, in dem auf 320 Seiten sehr viel passiert, was nicht alles notwendig gewesen wäre um das Buch zu einer guten Lektüre zu machen. Wie schon gesagt, hab ich mich gut unterhalten gefühlt und finde es schade, dass es an dieser Stelle nun endet. Das Buch ist in sich abgeschlossen, man könnte die Geschichte aber tatsächlich noch weiterspinnen, denn Potential für eine weitere Episode wäre durchaus gegeben.

Veröffentlicht am 05.05.2019

Der letzte Band ist zum Abgewöhnen

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Sylvia und Mael sehen der Geburt ihres ersten Kindes freudig entgegen. Zu lange hat es gedauert, bis sich dieser Wunsch für beide endlich erfüllte. Aber ein Anruf bringt das Ehepaar, allen voran Mael, ...

Sylvia und Mael sehen der Geburt ihres ersten Kindes freudig entgegen. Zu lange hat es gedauert, bis sich dieser Wunsch für beide endlich erfüllte. Aber ein Anruf bringt das Ehepaar, allen voran Mael, aus dem Gleichgewicht. Seit 30 Jahren hat er seine eigene Mutter weder gesehen noch gesprochen, und nun ist sie schwer an Demenz erkrankt, weshalb Mael ihr sofort zur Seite eilt und die hochschwangere Sylvia auf der Insel allein zurücklässt. Kaum ist er weg, fangen die Probleme erst richtig an, denn nicht nur ein Unwetter hinterlässt ein Trümmerfeld auf der Kamelieninsel, sondern auch Sylvia ist in einer sehr brenzligen Situation und ihr Ehemann weit und breit nicht in Sicht, um ihr beizustehen…
Mit „Heimkehr auf die Kamelien-Insel“ legt Tabea Bach nun den finalen Band der Trilogie vor, der weder dem ersten noch dem zweiten Roman das Wasser reichen kann. Der Schreibstil ist flüssig und bildhaft, sie lässt den Leser gedanklich schnell zurück an den Ort des Geschehens reisen, um dort an der Seite der Protagonisten ein weiteres Mal deren Schicksal zu beobachten. Schon im zweiten Band war die Tendenz der Geschichte abfallend, da die Autorin viel zu viele Ereignisse in ihrer Handlung verpackt hatte, um die Spannung hochzuhalten und Dramatik hineinzubringen. Diesmal allerdings hat sie den Bogen einfach überspannt mit hereinbrechenden Naturgewalten und anderen Problemen, die es in der Handlung gar nicht bedurft hätte und sie zudem mehr als unglaubwürdig machen, dass der Leser nur noch mit den Augen rollt und hofft, dass das Drama bald ein Ende hat. Hier bleibt nur zu hoffen, dass es nicht doch noch zufällig einen vierten Teil gibt. Völliges Unverständnis gilt auch für die Reaktion von Mael, so schnell wie möglich einer Frau an die Seite zu huschen, die man seit Jahrzehnten nicht gesehen hat, während die eigene Ehefrau hochschwanger mit dem ersten Kind allein bleibt. Das ist so abwegig, dass man nur noch mit dem Kopf schütteln kann.
Die Charaktere haben sich in diesem Teil auch nicht weiterentwickelt, was bedauerlich ist, denn leider sorgt dies dafür, dass der Leser von ihnen Abstand nimmt und ihr Schicksal nur noch emotionslos begleitet. Vor allem Mael hätte es gut zu Gesicht gestanden, sich mehr um das Befinden seiner Frau zu kümmern und mehr auf sie einzugehen. Er benimmt sich wie ein Pascha und reagiert nur nach seinen eigenen Bedürfnissen ohne Rücksicht auf Verluste. Sylvias Geduld mit ihm nehme ich ihr auch nicht mehr ab, nachdem sie schon mit ihrem ersten Ehemann Schiffbruch erlitten hat, sitzt nun ebenfalls ein Egoist an ihrer Seite, das kann eine Frau auf Dauer doch nicht einfach so hinnehmen. Sie ist stoisch und lässt alles mit sich machen, was der Leser resigniert zur Kenntnis nimmt. Das Wiedersehen mit Chloe, Sir James oder auch Solenn kann das leider nicht mehr rausreißen.
„Heimkehr auf die Kamelien-Insel“ ist der Abschluss der Trilogie, der den Leser leider mehr als enttäuscht ob dieser Entwicklung der Geschichte. Hierfür gibt es keine Empfehlung!