emotionales Feuerwerk um die große Frage der Vergebung und wie weitreichend Gottes Liebe ist
Dieser Debütroman erzählt schonungslos ehrlich und sehr bildhaft über die Abläufe Ende des 2.Weltkrieges und wie die Deutschen vor der Roten Armee fliehen. Die junge Emma Hoffmann erlebt viel grausames ...
Dieser Debütroman erzählt schonungslos ehrlich und sehr bildhaft über die Abläufe Ende des 2.Weltkrieges und wie die Deutschen vor der Roten Armee fliehen. Die junge Emma Hoffmann erlebt viel grausames in dieser Zeit, was sowohl körperlich als auch seelisch viele Narben hinterlässt. Nicht nur der Verlust geliebter Menschen, nein auch das Thema Vergewaltigung, Machtmissbrauch, Gefangenschaft und Christenverfolgung sind ernste Themen, die zwar emotional aber auch erträglich erzählt werden.
Während ihrer Gefangenschaft begegnet sie Oberst Ajoscha Iwanow, der zerrissen ist zwischen seiner christlichen Überzeugung und seiner Tätigkeit, denn in seiner Heimat werden Christen gnadenlos verfolgt.
Während Emma durch das Erlebte und die Grausamkeit des Krieges an der Existenz eines liebevollen Gottes zweifelt, steht für Ajoscha fest, dass Gott die Dinge immer zum Guten lenkt. Seine Überzeugung, sein felsenfester Glaube trotz aller Gefahren und dem, was auch ihm zustößt, haben mich sehr beeindruckt und die Art, wie er darüber erzählt, wie liebevoll seine Gebete sind und wie gelebter, ungezwungener Glaube Einfluss auf die Ansicht anderer hat, fand ich interessant herausgearbeitet.
Es hat eine Weile gedauert, bis ich mit Emma warm werden konnte. Doch wenn man all die Geschehnisse und deren Auswirkungen mitverfolgt, ihre Ängste, Verwirrung und Unsicherheit spürt, dann kann man nachvollziehen, was das mit einem Menschen anstellt und man eine Art Schutzmauer zieht, besonders als Frau, die vielem hilflos ausgeliefert war.
Dieser Roman hat mich aufgewühlt und innerlich einige Male wirklich zerrissen. Man spürt diese Verzweiflung, diese inneren Konflikte, verbunden mit dem Greifen nach dem kleinsten Hoffnungsschimmer, der in jeder Sekunde wegzufliegen scheint.
Sowohl Emma als auch Ajoscha sind beide auf ihre Weise sehr ausdrucksstark und überzeugend beschrieben, ebenso wie die Nebencharaktere, die auf ihre Weise der Geschichte die nötige Tiefe, Spannung und Emotion gebracht haben.
Diese Mischung aus zarter Romanze, historischer Geschichte und dem Vermitteln christlicher Werte zusammen mit der großen Frage, wie weit Vergebung reicht und wie umfangreich Gottes Liebe ist hat mich wirklich sehr berührt. Es gibt so wunderschöne Beispiele und Merksätze, wie das verdeutlicht wird, wie wir Vertrauen zu Gott fassen und aufbauen können, trotz dem schlimmsten Leid, das einem widerfahren mag und obwohl das Leben oft nicht stabil verläuft.
Fazit: Ein nachdenklich stimmendes Buch mit emotionalem Feuerwerk, gefühlvoll, mitreißend und packend, das man gerne in Erinnerung behält, weil es auf eindrucksvolle Weise zeigt, zu was Gottes Liebe und Barmherzigkeit imstande ist und gebrochene Seelen heilen kann, wenn man es zulässt.
Einen kleinen Sternabzug vergebe ich für die leider doch etwas vielen Rechtschreibfehler.