Epische Geschichte mit ein paar Längen und einem grandiosen Sprecher
Die Südmarksfeste steht seit Urzeiten und nichts kann ihre Mauren ins Schwanken bringen. Doch dann ereilt ein Schicksalsschlag nach dem nächsten die Königsfamilie und die Zwillinge Barrick und Briony müssen ...
Die Südmarksfeste steht seit Urzeiten und nichts kann ihre Mauren ins Schwanken bringen. Doch dann ereilt ein Schicksalsschlag nach dem nächsten die Königsfamilie und die Zwillinge Barrick und Briony müssen lernen schnell viel Verantwortung übernehmen. Denn aus dem Süden bedroht sie mehr und mehr die Macht des Autarchen und im Norden regt sich etwas im Nebel, der sie von den berüchtigten Zweilichtlern trennt.
Ich liebe Fantasy Bücher. Ja, in dem Genre fühle ich mich heimisch, kehre immer wieder zu ihm zurück. Doch manches Mal muss ich mich echt zusammenreißen, um bei einer Geschichte am Ball zu bleiben. Für mich ist „Die Grenze“ eine solche Geschichte. Bereits 2015 versuchte ich mich an dem Hörbuch, kam bis zum Dreiviertel der Geschichte, brach dann jedoch ab. Ich mag es nicht, Bücher abzubrechen und versuche immer, sie zu Ende zu lesen/zu hören. Deswegen startete ich Anfang diesen Jahres erneut in das Hörbuch.
Anfangs brauchte ich wirklich lange, um mich in der Geschichte wieder zurechtzufinden. Die Handlung schleppte sich dahin, die vielen Handlungsstränge konnte ich nicht immer gleich richtig zuordnen und den roten Faden der Geschichte bekam ich auch nicht zu fassen. Doch irgendwann hatte ich mich zurechtgeruckelt und konnte endlich der Geschichte mit Spannung folgen. Leider geschah dies erst nach circa einem Drittel des Buches. Doch am Ball bleiben lohnt sich definitiv!
Die Diversität der Charaktere, Arten und Länder faszinierte mich auf ein Neues. Tad Williams überbrodelnde Fantasie und sein außergewöhnlicher Schreibstil fesselten mich irgendwann so sehr an das Hörbuch, das ich kaum Pausen machen wollte.
Neben Barrick und Briony gibt es etliche Charaktere, denen Handlungsstränge gewidmet sind. Einigen von ihnen folgte ich voller Spannung und Interesse, andere interessierten mich erst nicht wirklich, konnten mich dann jedoch auch von sich überzeugen. Einem Handlungsstrang folgte ich aber besonders gerne: Dem des Funderlings Cherd und seinen Abenteuern mit seinem menschlichen Findelkind Flint.
Die Geschichte besitzt alles, was ein Epos besitzen sollte: Machtkämpfe, Intrigen, Verrat, fantastische Charaktere. Nur die Liebe fehlte mir bisher etwas. Doch was nicht ist, kann ja noch werden. Das Potential ist auf jeden Fall vorhanden und die weiteren drei Bände müssen ja auch mit Inhalt gefüllt werden.
David Nathan ist ein wirklich ausgezeichneter Sprecher. Seine beruhigende Stimme und die unterschiedlichen Arten seiner Stimmlage hauchten den Charakteren leben ein und verliehen jedem eine ganz eigene Stimme. Eine wirklich herausragende Leistung und eine Stimme, der ich immer gerne lausche!