Cover-Bild Wie ein Flüstern im Wind
9,95
inkl. MwSt
  • Verlag: Francke-Buch
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: allgemein und literarisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Erzählende Literatur
  • Seitenzahl: 556
  • Ersterscheinung: 06.2015
  • ISBN: 9783868275247
Tamera Alexander

Wie ein Flüstern im Wind

Silvia Lutz (Übersetzer)

Seit dem schändlichen Tod ihres Mannes ist Olivia Aberdeen gesellschaftlich ruiniert. Auf der Belle Meade Plantage gerade so geduldet, will sie zeigen, was in ihr steckt. So wie Ridley Adam, der ein dunkles Geheimnis hütet. Würde es ans Tageslicht kommen, würde er alles verlieren – auch die Frau, die er liebt.

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Veröffentlicht am 16.04.2018

Wie ein Flüstern im Wind

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Schauplatz dieses beeindruckenden Südstaatenromans ist Nashville, Tennessee, im Jahre 1863. Dem amerikanischen Bürgerkrieg ist es zu verdanken, dass die Sklaverei offiziell abgeschafft wurde, nicht jedoch ...

Schauplatz dieses beeindruckenden Südstaatenromans ist Nashville, Tennessee, im Jahre 1863. Dem amerikanischen Bürgerkrieg ist es zu verdanken, dass die Sklaverei offiziell abgeschafft wurde, nicht jedoch in den Köpfen der reichen und mächtigen Plantagenbesitzer des Landes, die ihre „Angestellten schwarzer Hautfarbe“ immer noch wie Leibeigene behandeln und die alles dafür tun, die Veränderungen in Amerikas Süden aufzuhalten. Im Zentrum dieses Buches der Autorin Tamera Alexander steht „Belle Meade“, das auch als „Königin der Südstaatenplantagen“ bezeichnet wird. Elizabeth Harding, die sanfte und gutherzige Ehefrau des Plantagenbesitzers, General William Giles Harding, bietet der verwitweten jungen Olivia Aberdeen ein neues Zuhause, nachdem deren Ehemann Charles als Betrüger entlarvt und in einem Komplott auf grausame Art und Weise getötet wurde. Olivias tiefer Schmerz bezieht sich jedoch nicht auf das Ableben ihres Gatten, sondern vielmehr auf die Tatsache, dass die Gesellschaft sie für die Taten ihres Mannes verantwortlich macht und ächtet. Die Einladung, die von der besten Freundin ihrer verstorbenen Mutter ausgesprochen wurde, erscheint Olivia wie ein rettender Anker. Dankbar nimmt sie Elizabeths Stellenangebot als Hausdame der Hardings an. Im vermeintlich rettenden Hafen angekommen, wird ihre Freude jedoch durch die Ablehnung einiger Familienmitglieder getrübt. Lediglich der neue Angestellte der Hardings, Ridley Adam Cooper, bringt Licht in ihren grauen Alltag. Und nach und nach gewinnt sie auch die Herzen der Plantagenbewohner – und entwickelt sich von der zurückhaltenden, alle Etikette strikt einhaltenden Südstaatenlady in eine beherzte und mutige junge Frau, die sich nicht scheut, in Zeiten der Rassentrennung gemeinsame Gottesdienste mit den Angestellten der Plantage zu zelebrieren, ihnen Bildung zu ermöglichen, und auch an ihren Festen teilzunehmen. Olivia begibt sich hierbei auf höchst gefährliches Terrain – und letztendlich muss sie eine schwerwiegende Entscheidung für ihre Zukunft treffen…

„Wie ein Flüstern im Wind“ bietet auf beachtlichen 544 Seiten Unterhaltung auf hohem Niveau. Der flüssige und ansprechende Schreibstil der Autorin sowie die Themenvielfalt bereiteten mir großes Lesevergnügen. Tamera Alexander geht auf den amerikanischen Bürgerkrieg und den Konflikt hinsichtlich der Abschaffung der Sklaverei ein, sie veranschaulicht anhand vieler Alltagsszenen dieser großen Plantage den Umgang der Reichen und Mächtigen mit ihren ehemaligen Sklaven und vermittelt ein detailliertes Bild vom Leben der stolzen Plantagenbesitzer. Die Autorin geht auf die Stellung der Frau in der Gesellschaft Amerikas zur Zeit des Bürgerkriegs ein, sie erzählt von der Aufzucht der Vollblutpferde auf Belle Meade sowie dem Konflikt um das Recht auf Bildung für Schwarze. Dabei werden die historischen Fakten um diese Südstaaten-Plantage mit einer wunderschönen Liebesgeschichte zwischen einer jungen Witwe und einem Mann, dessen Ziel ein Neubeginn im unerschlossenen Colorado ist, verwoben. Die einnehmenden Protagonisten werden mit sehr lebendig dargestellten Nebenfiguren vervollständigt, wobei mir besonders der erste Stallknecht und ehemalige Sklave „Onkel Bob“, die kräuterkundige Schwarze namens Rachel und die warmherzige Angestellte Susanna ans Herz gewachsen sind. Tamera Alexander hat es geschafft, diesen umfangreichen, 60 Kapitel umfassenden Roman, dermaßen lebendig zu gestalten, dass man vollkommen in die Szenerie der Südstaaten dieser Zeit eintaucht. Eine wunderschöne Leseerfahrung, für die ich eine maximale Anzahl an Bewertungssternen vergebe und die ich jedem Liebhaber historischer Romane ans Herz legen möchte.

Anmerkung: das gefällige Coverfoto mit der jungen Witwe im Vordergrund wurde exakt nach den Angaben des Romans gestaltet, was meines Erachtens ebenfalls für die erstklassige Umsetzung seitens Verlags spricht.