Manchmal magisch, aber irgendwie nicht das, was ich mir erhofft hatte
Luisa ist Goldschmiedin und lebt mit ihrem Freund Richard in Berlin. Es könnte alles perfekt sein in ihrem Leben, doch ausgerechnet der Heiratsantrag wirft sie aus der Bahn und so nimmt sie sich eine Auszeit ...
Luisa ist Goldschmiedin und lebt mit ihrem Freund Richard in Berlin. Es könnte alles perfekt sein in ihrem Leben, doch ausgerechnet der Heiratsantrag wirft sie aus der Bahn und so nimmt sie sich eine Auszeit im Ferienhaus der Familie an der Ostsee.
Am Bodden angekommen, trifft sie immer wieder den Kranichexperten Jan und eine alte Dame namens Mary. Beide durchkreuzen ihren festgefahren Weg immer wieder und hinterlassen kleine Botschaften, die Luisa berühren und zum Nachdenken bewegen...
Das traumhafte Cover hat mit gleich auf Fischland Darß-Zingst entführt und verbreitet sofort Urlaubsstimmung. So bin ich gerne in die Geschichte von Tania Krätschmar eingetaucht. Der Schreibstil ist flüssig und angenehme zu lesen und ihre Beschreibungen der Ostseelandschaft sind wirklich traumhaft schön. Ich kann die salzige Ostseeluft einatmen, fühle den Wind in den Haaren und höre die Kraniche, wie sie am Himmel über mir hinwegfliegen.
Leider hält die traumhafte Stimmung nicht immer an, denn Luisa ist eine Protagonistin, mit der ich meine Probleme habe. Anfangs dachte ich noch, dass Luisa nur durch die viele Grüblerei ein wenig verhuscht und naiv ist, aber in Verlauf des Buches habe ich dann festgestellt, dass sie sich leider fernab jeglichen reellen Bildes bewegt. Ihre Ansichten, ihr Verhalten und die Angepasstheit an das Leben, dass sie eigentlich nicht führen will, sind himmelschreiend und lassen mich mehr als einmal kopfschüttelnd zurück.
Ihr Freund Richard ist ein reicher Fatzke, der meint, nur mit dem Finger schnippen zu müssen und alles tanzt nach seiner Pfeife. Das ist zwar alles recht nett gemeint, aber seine überhebliche Art geht mir echt tierisch auf den Zeiger.
Hingegen Jan ist ein echter Schnuckel und sein Part erscheint mir etwas zu kurz. Seine Arbeit als Ranger ist zwar schön hervorgehoben, aber er greift mir zu wenig ins Geschehen ein.
Mary ist eine liebe alte Dame, die auf wundersame Weise immer dann in Luisas Leben eingreift, wenn sie einen dicken Tritt in den Hintern braucht.
Leider hält die magische Stimmung vom Cover nicht an und ich bin ein wenig enttäuscht, dass sich die Protagonistin so sang- & klanglos ins Geschehen eingefügt hat. Ein bisschen mehr Selbstvertrauen und Selbstachtung hätten ihr gut getan.