Cover-Bild Der ist ja nicht doof, nur irgendwie hochbegabt
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6,99
inkl. MwSt
  • Verlag: Bastei Lübbe
  • Themenbereich: Lifestlye, Hobby und Freizeit - Humor
  • Genre: Sachbücher / Politik, Gesellschaft & Wirtschaft
  • Ersterscheinung: 20.09.2013
  • ISBN: 9783838726601
Tanja Janz

Der ist ja nicht doof, nur irgendwie hochbegabt

Unkorrigierte Geschichten aus der Nachhilfestunde

Tanja Janz tritt immer dann in Aktion, wenn andere schon aufgegeben haben: Schulen, die nur die nächste Pisa-Prüfung und das Zentral-Abitur interessiert, und Eltern, die am Ende ihrer Kräfte sind, weil sie schon seit der fünften Klasse mitpauken. Janz erlebt jede Menge Erziehungssünden und die Auswüchse der Schulmisere hautnah. Doch während sie die Versetzungsprobleme anderer Leute beseitigt, erlebt sie auch die verrücktesten Dinge und weiß heute, warum ein Nachhilfelehrer oftmals auch Therapeut, Koch, Chauffeur, Putzfrau oder Eheberater sein muss...

Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 27.05.2021

Spannend und schmerzhaft ehrlich

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Inhalt:
Tanja Janz hat sich noch nie für Mathe begeistern können. Ein Nachhilfelehrer nach dem anderen versucht sein Glück mit ihr und will sie durchs Abitur bringen. Wenigstens hat sie in den sprachlichen ...

Inhalt:
Tanja Janz hat sich noch nie für Mathe begeistern können. Ein Nachhilfelehrer nach dem anderen versucht sein Glück mit ihr und will sie durchs Abitur bringen. Wenigstens hat sie in den sprachlichen Fächern keine Schwierigkeiten. Ganz im Gegenteil, Tanja beginnt schon bald, anderen Schülern Nachhilfe in Englisch und Deutsch zu geben und verdient sich so, wie viele andere, ihr erstes Geld. Nach und nach reift in ihr der Wunsch, Lehrerin zu werden. Mit diesem Ziel im Hinterkopf besteht sie ihr Abitur und beginnt sofort, Deutsch und Englisch auf Lehramt zu studieren. Während des Studiums sucht sie sich einen Job als Nachhilfelehrerin und möchte alles anders und besser machen, als die Nachhilfelehrer, bei denen sie selber Unterricht gehabt hat. Dass dies nicht ganz so leicht fällt und dass man häufig immer wieder und wieder bei bei Adam und Eva beginnen muss, wird ihr dann aber ziemlich schnell klar.

Meine Meinung:
Tanja Janz schreibt sehr ehrlich und einfühlsam über ihren Alltag als Nachhilfelehrerin. Von Schülern, für die niemand mehr Hoffnung sieht, die aber eigentlich gar nicht so viele Defizite haben und von solchen, die von den Müttern als hochbegabt betitelt werden, die aber eigentlich gar nichts können. Nachhilfelehrerinnen haben einen anstrengenden und manchmal aussichtslosen Job. Die gute Bezahlung ist durchaus gerechtfertigt, wenn man sieht, welche Mühen und Probleme Tanja Janz täglich angetroffen hat und um welche Dinge sie sich nebst der Nachhilfe noch kümmern musste.
Manchmal konnte ich fast selber nicht glauben, was ich gelesen habe. Tanja Janz muss eine absolut tolle und beliebte Nachhilfelehrerin sein. Was sie nämlich alles schon erlebt hat und wie sie von "ihren Kindern" erzählt; dieser gute Draht, den sie zu ihren Schülern hat, spricht definitiv für sie.
Ein wichtiges Thema in ihrem Buch sind aber nicht nur die Schüler, sondern auch die Eltern und hier vor allem die Mütter. Von Helikoptermüttern, Müttern, die sich gar nicht interessieren und Müttern, welche die Nachhilfelehrerin gleich für sich selbst in Anspruch nehmen wird berichtet, aber auch von gewalttätigen Vätern und komplett bildungsfernen Familien, wie man sie sonst nur zur besten Sendezeit auf gewissen Kanälen des deutschen Fernsehens findet.
Dieses Buch unterhält in seiner Ehrlichkeit und nicht selten kommen einige unglaublich witzige Anekdoten zusammen. Wenn aber Tanja Janz es wieder einmal mit einem Härtefall zu tun hat, mit Kindern, die eigentlich klug wären, deren Eltern sich aber keine Nachhilfe leisten können, mit Kindern, die in schlimmeren Verhältnissen wohnen, als wir uns das vorstellen können und mit Familien, die durch alle gesellschaftlichen Maschen gefallen sind, dann kommt auch sie an ihre Grenzen. Nicht zu knapp fällt deshalb auch ihre Kritik am deutschen Schulsystem aus. Ich muss dazu sagen, dass ich über diese Zustände in Deutschland ehrlich schockiert war. Ich habe schon selber einiges gehört und weiss auch, dass ich als Schweizerin von einem verhältnismässig absolut funktionierenden Schulsystem profitiere. Was ich aber in diesem Buch gelesen habe, überstieg meine Vorstellung eines nicht funktionierenden Systemes, die ich mir selber schon zusammen gereimt oder aus Erzählungen erfahren hatte. Was hier teilweise geschieht - und ich weiss, dass man diese Erfahrungen nicht generell auf ganz Deutschland übertragen kann, sondern vor allem auf das Erfahrungsgebiet von Tanja Janz, dass man aber trotzdem in gewissen Dingen vom Kleinen aufs Ganze schliessen kann - ist menschen-, ja kinderunwürdig. Ich habe nicht gewusst oder gesehen, dass es wirklich so schlimm ist und ich verstehe nicht, warum nicht ein Aufschrei durch die Menge geht, warum Eltern und Staat diese Zustände akzeptieren (müssen). Tatsächlich kann ich - zwar mit einiger Mühe aber trotzdem gelingt es mir - die Lehrer verstehen, welche irgendwann einmal vor dem System kapitulieren. Lehrer, welche ihre Stunden nur noch absitzen und sich nicht mehr für das Wohl der Schüler einsetzen können, sondern nur noch warten, bis sie in Pension gehen können. Was ich gelesen habe, verletzt teilweise europäisches Kinderrecht und ich bin froh darüber, dass ich meine Ausbildung in der Schweiz gemacht habe, auch wenn hier auch vielles alles andere als rund läuft, und dass es so engagierte Lehrpersonen wie Tanja Janz gibt, die wirklich mitten im Geschehen stehen und sich für die Verlierer des Systemes einsetzen, für die Kinder.

Fazit:
Ein sehr lesenswertes und kurzweiliges Sachbuch, welches fantastische Unterhaltung bietet und auch mit Gesellschaftskritik nicht spart.

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Veröffentlicht am 30.12.2017

3,5 Sterne

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Dieses Buch bot mir eine breite Palette an Gefühlsregungen an:
Viele belustigte Lacher, viele Kopfschüttler, einige Augenbrauen-Hochzieher, wenige Nasenkäuser und unbestimmte Laute.
Cover und Titel passen ...

Dieses Buch bot mir eine breite Palette an Gefühlsregungen an:
Viele belustigte Lacher, viele Kopfschüttler, einige Augenbrauen-Hochzieher, wenige Nasenkäuser und unbestimmte Laute.
Cover und Titel passen gut.
Der Schreibstil ist einfach toll. Herrlich flüssig und amüsant geschrieben, fliegen die Seiten nur so dahin und man erreicht  viel zu schnell das Ende des Buches.
Sehr gut haben mir die einzelnen Kapitelüberschriften gefallen, die perfekt zum Inhalt gepasst haben.
Wir lernen die Autorin als engagierte Nachhilfelehrerin (in spe) kennen, die nicht nur ihren Job erledigt, sondern auch wirklich etwas bewegen will und der ihre Schüler am Herzen liegen und für die sie sich auch einsetzt
. So rettet sie diese auch außerhalb ihrer Dienstzeit und hat immer ein offenes Ohr für deren Probleme, die uns als Leser einen mords-spaß bereiten.
Und natürlich gilt es auch immer wieder zu vermitteln und dabei möglichst neutral zu bleiben...
Denken kann einem ja keiner verbieten
Ich habe hier viele Lieblingsszenen entdeckt.
Konnte manches Verhalten und einige Wohn-und Familiensituationen kaum glauben und war immer bestens unterhalten.
Fazit: Hoch zufrieden über eine so gelungene Leseunterhaltung, die zum amüsieren einfach bestens geeignet ist.