Cover-Bild Ein Leben für die Kinder Tibets
36,90
inkl. MwSt
  • Verlag: Wörterseh
  • Themenbereich: Biografien, Literatur, Literaturwissenschaft - Biografien und Sachliteratur
  • Genre: Sachbücher / Politik, Gesellschaft & Wirtschaft
  • Seitenzahl: 288
  • Ersterscheinung: 22.10.2019
  • ISBN: 9783037631096
Tanja Polli

Ein Leben für die Kinder Tibets

Die unglaubliche Geschichte der Tendol Gyalzur
Tendol Gyalzur ist noch ein Kind, als sie 1959 auf sich allein gestellt aus Tibet fliehen muss. Auf dem beschwerlichen Weg über die Pässe des Himalajas verliert sie ihre Eltern und ihren Bruder. Jahre später nimmt sich der Dalai Lama des Waisenmädchens persönlich an, schickt es nach Deutschland, wo es zusammen mit elf anderen tibetischen Waisen in Wahlwies in einem Pestalozzi-Dorf aufwächst. Nachdem Tendol ihren späteren Mann Lobsang Tsultim Gyalzur kennen gelernt hat, kommt sie in die Schweiz. Die beiden heiraten und werden Eltern von zwei Buben. Als die Söhne vierzehn und sechzehn Jahre alt sind, kehrt Tendol zum ersten Mal nach Lhasa zurück. Allein. Sie steht vor dem Potala-Palast und realisiert, dass an diesem heiligen Ort Kinder auf der Straße leben, hungern. Kinder, wie sie eines war. Tendol kann nicht anders, sie bleibt. Mit ihren bescheidenen Ersparnissen eröffnet sie das erste Waisenhaus Tibets. Heute sind Tendol und Lobsang Ersatzeltern von über dreihundert tibetischen und chinesischen Kindern. Ihre Söhne, für die Tendols Entscheid, in Tibet zu bleiben, anfangs schwer zu verstehen war, unterstützen sie heute mit all ihrer Kraft. Der ältere, Songtsen, lebt heute im tibetischen Hochland und hat dort die erste Craft-Beer-Brauerei Tibets eröffnet, die ein Ausbildungs- und Arbeitsort für ehemalige Heimkinder ist. Der jüngere, Ghaden, lebt in der Schweiz und fördert das Projekt von hier aus. Was die beiden an ihrer Mutter besonders schätzen, ist ihr selbstloses Engagement für das Wohl hilfsbedürftiger Kinder.

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 03.11.2019

Ein Leben für die Kinder Tibets

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Ein Leben für die Kinder Tibets
Autor: Tanja Polli

Inhalt: „Tendol Gyalzur ist noch ein Kind, als sie 1959 auf sich allein gestellt aus Tibet fliehen muss. Auf dem beschwerlichen Weg über die Pässe des ...

Ein Leben für die Kinder Tibets
Autor: Tanja Polli

Inhalt: „Tendol Gyalzur ist noch ein Kind, als sie 1959 auf sich allein gestellt aus Tibet fliehen muss. Auf dem beschwerlichen Weg über die Pässe des Himalajas verliert sie ihre Eltern und ihren Bruder. Jahre später nimmt sich der Dalai Lama des Waisenmädchens persönlich an, schickt es nach Deutschland, wo es zusammen mit elf anderen tibetischen Waisen in Wahlwies in einem Pestalozzi-Dorf aufwächst. Nachdem Tendol ihren späteren Mann Lobsang Tsultim Gyalzur kennen gelernt hat, kommt sie in die Schweiz. Die beiden heiraten und werden Eltern von zwei Buben. Als die Söhne vierzehn und sechzehn Jahre alt sind, kehrt Tendol zum ersten Mal nach Lhasa zurück. Allein. Sie steht vor dem Potala-Palast und realisiert, dass an diesem heiligen Ort Kinder auf der Straße leben, hungern. Kinder, wie sie eines war. Tendol kann nicht anders, sie bleibt. Mit ihren bescheidenen Ersparnissen eröffnet sie das erste Waisenhaus Tibets. Heute sind Tendol und Lobsang Ersatzeltern von über dreihundert tibetischen und chinesischen Kindern. Ihre Söhne, für die Tendols Entscheid, in Tibet zu bleiben, anfangs schwer zu verstehen war, unterstützen sie heute mit all ihrer Kraft. Der ältere, Songtsen, lebt heute im tibetischen Hochland und hat dort die erste Craft-Beer-Brauerei Tibets eröffnet, die ein Ausbildungs- und Arbeitsort für ehemalige Heimkinder ist. Der jüngere, Ghaden, lebt in der Schweiz und fördert das Projekt von hier aus. Was die beiden an ihrer Mutter besonders schätzen, ist ihr selbstloses Engagement für das Wohl hilfsbedürftiger Kinder.
Autorin Tanja Polli erzählt in eindrucksvoller Weise die beeindruckende Geschichte der Tibeterin Tendol Gyazur. Diese hat sie in vielen Zusammenkünften sowohl in Tibet als auch in der Schweiz durch Interviews mit deren Familie, allem voran Tendols Ehemann Lobsang und die beiden Söhne Songtsen und Ghaden zusammengetragen.“

Der Schreibstil hat mir sehr gefallen. Er lässt sich sehr flüssig lesen und man bekommt einen sehr guten Eindruck von den jeweiligen Situationen. Hauptaugenmerk ist anfangs Tendols Flucht aus Tibet und später der Aufbau des Kinderhilfswerks in Tibet. Tendol startet mit dem Kinderhilfswerk als gestandene Ehefrau und lässt kurzerhand ihren Ehemann und Söhne allein zurück in der Schweiz. Ihre Hartnäckigkeit hat mich richtig beeindruckt, denn es gibt so viele Situationen, bei denen manch anderer sicher aufgegeben hätte. Auch die Passagen, als ihre inzwischen erwachsenen Söhne zu Wort kommen, empfand ich sehr emotional. Der Familienzusammenhalt, vor allem auch die der vielen ehemaligen Waisenkinder hält bis zum heutigen Tage an.

Des Weiteren bekommt man einen tiefen Einblick in die tibetische Kultur, in deren Traditionen und Bräuche, so hat man viele Entscheidungen, Beweggründe und Situationen besser verstehen können.

Im Mittelteil des Buches befinden sich sehr viele Fotos aus Tibet und der Schweiz der Familie Gyalzur. Das hilft ungemein beim Lesen, vor allem für „die Bilder im Kopf“.

Ich habe Tendol und ihre Familie lesetechnisch sehr gerne begleitet, es war für mich eine Reise auf unbekannten Terrain und ich kann dieses Buch für Menschen, die sich für fremde Länder und deren Kulturen interessieren uneingeschränkt weiterempfehlen.

Veröffentlicht am 17.11.2019

Eine beeindruckende Frau und ein Lebenswerk

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Dieses interessante Buch beschreibt die Geschichte von Tendol. Sie stammt aus Tibet und wuchs seitdem sie 7 Jahre alt ist weit entfernt davon auf. Ich fand es beeindruckend, wie sie ihr Leben gemeistert ...

Dieses interessante Buch beschreibt die Geschichte von Tendol. Sie stammt aus Tibet und wuchs seitdem sie 7 Jahre alt ist weit entfernt davon auf. Ich fand es beeindruckend, wie sie ihr Leben gemeistert hat und was sie daraus gemacht hat. Schön war, mit wieviel Eifer sie es schafft ihr Kinderheim aufzubauen und für sie zu kämpfen. Vor allem völlig unbeeindruckt von den politischen Gegebenheiten. Tendol hat auch eine tolle Familie.Es ist toll geschrieben und das Cover und die Fotos in der Mitte des Buches sind gut und machen nochmal alles ein bisschen deutlicher. Mir fehlten nur an manchen Stellen Jahreszahlen, so dass es manchmal nicht so einfach war, den Verlauf festzustellen.

Veröffentlicht am 17.11.2019

Kinder in Tibel

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Das Cover ist ansprechend.
Der Schreibstil ist okay. Zu Beginn des Buches hatte ich etwas Probleme in das Buch hinein zu kommen. Es war mir zu nüchtern und emotionslos. Dies hat sich zum Glück etwas gebessert ...

Das Cover ist ansprechend.
Der Schreibstil ist okay. Zu Beginn des Buches hatte ich etwas Probleme in das Buch hinein zu kommen. Es war mir zu nüchtern und emotionslos. Dies hat sich zum Glück etwas gebessert als Tendol in Tibet angekommen ist.
Tendol ist energisch, glaubt an sich, mag keine Ungerechtigkeiten und ist aber auch widersprüchlich. Bis zum Schluss wusste ich nicht ganz, was ich von ihr halten soll. Schließlich hat sie ihre Kinder verlassen und ihre Familie verlassen.

Was sie geleistet hat ist aber etwas großartiges. Sie hat das Leben vieler Kinder verändert, von denen es einige sicher nicht ohne sie geschafft hätten. Sie hat mutig und energisch für ihren Traum gekämpft und dies zeichnet sie zu einer außergewöhnlichen Persönlichkeit aus.
Die teilweise farbigen Fotos haben mir gut gefallen.
Zusammenfassend war es ein interessantes Buch.

Veröffentlicht am 16.11.2019

Interessante Einblicke in Kultur Tibets

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"Ein Leben für die Kinder Tibets - Die unglaubliche Geschichte der Tendol Gyalzur" von Tanja Polli ist vor allem eines: interessant.

Als ich auf das Buch aufmerksam geworden bin, war ich sofort fasziniert ...

"Ein Leben für die Kinder Tibets - Die unglaubliche Geschichte der Tendol Gyalzur" von Tanja Polli ist vor allem eines: interessant.

Als ich auf das Buch aufmerksam geworden bin, war ich sofort fasziniert von der Geschichte. Tendol schien eine sehr starke, inspirierende Frau zu sein. Gerade das hat mich an diesem Buch begeistert, mein Interesse geweckt. Es geht nicht um fiktive Figuren, sondern eine reale Frau mit ihren Idealen, Träumen, Ängsten.

Beim Lesen wird dann auch schnell klar, dass Tendol zwar, wie vermutet, stark und inspirierend, aber ganz bestimmt keine Heldin ist. Sie ist ein Mensch wie du und ich mit all den Schwächen, aber auch Stärken, nicht perfekt, aber voller Überzeugung, etwas zurückgeben zu wollen. Denn Tendol hatte Glück im Unglück. Nachdem sie aus Tibet fliegen musste und dabei ihre Familie verloren hat, wurde sie auserwählt in Deutschland ausgebildet zu werden, um dann später dem Wohl Tibets zu dienen. "Vergiss niemals dein Volk [...] Arbeite hart und kehre eines Tages nach Tibet zurück, um jenen zu helfen, die nicht so viel Glück hatten, wie du." Dieser Satz hat sich unbewusst tief eingeprägt. Tendol kehrt tatsächlich zurück nach Tibet und beginnt ihr 'Leben für die Kinder Tibets'. Dafür lässt sie dann auch ihre pubertären Söhne und ihren Mann in der Schweiz zurück. "Heute sei ihr bewusst, dass ihre Entscheidung, sich in der Ferne zu engagieren, für ihre Familie schwierig gewesen sei."

Der Start in das Buch war für mich etwas holprig. Es ist zu Beginn sehr nüchtern gehalten und bringt viele Fakten mit. Da es wenig emotional geschrieben ist, zog es mich nicht so in den Bann, wie ich es vermutet hätte. Nach einigen Seiten wird jedoch klar, dass Tibet eine ganz andere Kultur und Lebensweise vermittelt. Vieles erscheint fremdbestimmt und wenig emotional. Das ist für einen Leser aus einer anderen Kultur ungewohnt. Schnell wurde dadurch jedoch deutlich, dass der Schreibstil dazu gut passt.

Sehr interessant und neu für mich war, etwas darüber zu erfahren, dass Kinder aus Tibet nach Deutschland geschickt wurden. Die Zerrissenheit zwischen den Kulturen wird eindrucksvoll herausgearbeitet. Immer wieder stößt man beim Lesen auf ungewöhnliche Passagen, die mich verwundert zurück gelassen haben. Aber gerade das macht auch den Reiz von Büchern über reale Personen aus. Es ist sehr interessant zu sehen, welche Unterschiede es gibt, wie andere leben und welche Ansichten sie vertreten.

"Ein Leben für die Kinder Tibets - Die unglaubliche Geschichte der Tendol Gyalzur" von Tanja Polli ist durchaus lesenswert und sehr interessant. Ich kann dieses Buch allen empfehlen, die sich für wahre Lebensgeschichten interessieren.

Veröffentlicht am 31.10.2019

Wir sind und bleiben eine Familie.

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Tibet gehört zu den armen Regionen dieser Welt, was aber in den Medien weniger präsent ist. In der 288-seitigen und im Oktober 2019 bei Wörterseh erschienenen Biographie „Ein Leben für die Kinder Tibets. ...

Tibet gehört zu den armen Regionen dieser Welt, was aber in den Medien weniger präsent ist. In der 288-seitigen und im Oktober 2019 bei Wörterseh erschienenen Biographie „Ein Leben für die Kinder Tibets. Die unglaubliche Geschichte der Tendol Gyalzur“ berichtet Tanja Polli über den beherzten Einsatz einer aus Tibet stammenden Schweizerin für die Kinder ihrer Heimat – jenseits aller ethnischen, religiösen und politischen Grenzen.
Tendol ist noch ein Kind, als sie Ende der Fünfzigerjahre aus Tibet flieht. Über Indien und Deutschland, wo sie als eine der ersten Tibeterinnen eine Ausbildung zur Krankenschwester absolviert, kommt sie schließlich in die Schweiz, wo sie heiratet und eine Familie gründet. 1993 fliegt sie erstmals zurück nach Tibet und ist von der dort allgegenwärtigen Armut zutiefst betroffen. Auch wenn sie anfangs bei ihrer Familie auf Unverständnis stößt, kratzt sie ihre letzten Ersparnisse zusammen, um ein Waisenhaus zu gründen. Kurze Zeit später erfolgt die Gründung des Vereins „Kinderhilfswerk Tendol Gyalzur in Tibet“, der später in eine Stiftung umgewandelt werden soll. Fortan setzt sie ihre gesamten Kräfte ein, um den Kindern Tibets eine Zukunft zu bieten – schließlich unterstützt von ihrer Familie und europäischen Förderern.
Im Zentrum des ersten Buchteils stehen Tendols Flucht aus Tibet sowie ihr Einleben in Europa. Als sie nach Tibet zurückkehrt und ihre Hilfsorganisation gründet, stehen die Armut und die sozialen Bedingungen in dieser Himalaya-Region im Mittelpunkt. Der letzte Teil des Buches schließlich widmet sich vor allem bürokratischen und politischen Hürden, die nach und nach in einer Verstaatlichung der Waisenhäuser durch die chinesische Regierung münden, sowie dem Versuch der Familie Gyalzur, in Tibet wieder Fuß zu fassen.
Das Buch beleuchtete einige Episoden in Tendol Gyalzurs Leben detailliert, während andere eher im Nebenbei erwähnt werden. Dabei ist die Sprache flüssig zu lesen und – trotz des an sich bedrückenden Inhalts – eher sachlich. Als Leser/in erhält man einen guten Einblick ins Leben und Wirken dieser Tibeterin, ohne jedoch emotional zu ergriffen zu sein. Und das ist das, was ich von einem Sachbuch bzw. einer Biographie erwarte. Dennoch merkt man auf Schritt und Tritt, dass die Arbeit in Tibet für sie eine Herzensangelegenheit ist: Es ist eindrucksvoll zu lesen, mit welcher Kraft die Familie Gyalzur sich für „ihre“ Kinder einsetzt – egal ob sich Widrigkeiten kultureller oder politischer Natur auftun.
Durch die Probleme, auf die Tendol während ihres Einsatzes stößt, erfahren Leserinnen und Leser zudem Wissenswertes über die tibetische Kultur und Religion, die oft im drastischen Gegensatz zu mitteleuropäischen Empfindungen stehen: „Als (…) Tibeter unterstützt man Klöster und Lamas (…), die Idee der guten Tat aus Barmherzigkeit“ ist eine christliche Idee (S. 91). Auch der Aberglaube und die Angst vor bösen Geistern, wenn z.B. jemand an einer Depression erkrankt ist, erschweren das Helfen. Andererseits war es für mich interessant zu lesen, dass die Familie Gyalzur trotz ihrer Etablierung in Europa doch noch an tibetischen Traditionen hängt, so gibt der jüngere Sohn z.B. an, dass er nie eine Schweizerin ohne den Segen seiner Eltern geheiratet hätte – auch wenn dieser Segen Letzteren schwerfiel.
Bildtafeln im Inneren des Buches illustrieren und verdeutlichen das Gelesene, darüber hinaus bieten sie schöne Einblicke in die tibetische Landschaft.
Vor- und Nachwort der Gyalzur-Söhne lassen das Buch neben einem informativen zu einem sehr persönlichen werden: Hier wird den Leser/innen klar, was Tendols Einsatz auch der Familie, insbesondere den Söhnen, abverlangte; umso erfreulicher, dass die Gyalzurs und die Waisenkinder sich letztlich als eine große Familie verstehen und an einem Strang ziehen.
Leserinnen und Lesern, die einmal über den eigenen Tellerrand hinausschauen möchten und sich nicht nur für die exotischen Schönheiten fremder Länder interessieren, sondern auch gerade vor den Problemen ihre Augen nicht verschließen möchten, kann ich dieses Buch nur wärmstens empfehlen.