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11,99
inkl. MwSt
  • Verlag: Gütersloher Verlagshaus
  • Themenbereich: Gesellschaft und Sozialwissenschaften - Gesellschaftliche Gruppen
  • Genre: Sachbücher / Politik, Gesellschaft & Wirtschaft
  • Ersterscheinung: 02.03.2011
  • ISBN: 9783641055967
Tanja Walther-Ahrens

Seitenwechsel

Coming-Out im Fußball
Homosexuelle nicht erwünscht?!- Ein engagierter Appell für mehr Toleranz im Leistungssport- Eine Männerdomäne wird seziertSie alle sind »vom anderen Ufer«: der deutsche Außenminister, der Bürgermeister von Berlin, einige Nachrichtensprecher und viele Künstler und Kulturschaffende. Aber gibt es eigentlich einen schwulen Fußballer? Und was würde wohl geschehen, wenn sich der erste outet?Tanja Walther- Ahrens befasst sich in ihrem Buch mit einem ganz heißen Eisen: Homosexualität im Fußball. Diese Männerdomäne schlechthin ist einer der konservativsten Bereiche unserer Gesellschaft: absolut fortschrittsresistent, von der Norm abweichende Lebensformen finden hier keinen Platz.Mit ihrem Buch will Tanja Walther-Ahrens eine Lanze brechen für mehr Toleranz gegenüber Menschen, deren sexuelle Ausrichtung in weiten Teilen unserer Gesellschaft längst akzeptiert ist.

Lesejury-Facts

  • Dieses Buch befindet sich bei Venatrix in einem Regal.
  • Venatrix hat dieses Buch gelesen.

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 23.11.2019

SChwule Fußballer - nach wie vor geächtet

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Die Autorin und ehemalige Bundesliga-Spielerin Tanja Walther-Ahrens befasst sich in diesem Buch mit einem großen Tabuthema des Fußballs: Homosexualität.

In der Politik, der Kunst oder im „normalen“ Leben ...

Die Autorin und ehemalige Bundesliga-Spielerin Tanja Walther-Ahrens befasst sich in diesem Buch mit einem großen Tabuthema des Fußballs: Homosexualität.

In der Politik, der Kunst oder im „normalen“ Leben sind schwule Männer zumindest akzeptiert. Warum sollte dies für Fußballerinnen und Fußballer nicht gelten?

Warum wird männliche Homosexualität gerade im Fußball so vehement negiert und abgestritten? Weil im Fußball eine ureigene männliche Identifikation innewohnt?

Wenn man sich allerdings die überschwänglichen, oftmals peinlichen Umarmungen oder Gesten nach einem Tor oder gar einem Sieg ansieht, so scheint hier wenig Männliches vorhanden zu sein. Allerdings kommt hier genauso wie bei dem Körperkult mancher Spieler die Doppelmoral zum Tragen. Da wird tätowiert, die Haare gestylt, Zopferl geflochten und die Sixpacks zur Schau gestellt und gleichzeitig die Homosexualität geleugnet.

Man muss sich nur die von der Autorin zitierten Sprüche so mancher Trainer vor Augen führen: besonders widerlich Otto Baric, der ehemalige Trainer der Nationalmannschaft Kroatiens und Österreichs, der folgendes von sich gegeben hat: "Homosexualität ist abnormal. Ich werde niemals Homosexuelle in mein Team berufen. Ich erkenne einen Schwulen innerhalb von zehn Minuten."

Liegt es an den Fans? Auch darüber spekuliert die Autorin und kommt zu keiner schlüssigen Antwort.

Dabei könnte gerade der Fußball einiges zur Akzeptanz von Homosexualität bewirken, denn "Der Ball ist rund und kann deswegen mehr ins Rollen bringen als viele es sich vorstellen können."

Meine Meinung:

Das Buch ist 2011 veröffentlicht worden. In der Zwischenzeit hat sich doch schon einige getan. In den letzten Jahren sind wissenschaftlich fundierte Studien erschienen. Und, es gibt sie nun, die bekannten Fußballspieler, die sich zu ihrer sexuellen Vorliebe bekennen. Allerdings outen sie sich erst nach ihrem Karriereende.

Über dieses Thema zu schreiben ist wichtig und längst überfällig, doch gibt es in diesem Buch einige Schwächen:

Mir ist aufgefallen, dass Frauenfußball und Homosexualität in einen Topf geworfen werden. Das eine hat meiner Ansicht nach nichts mit dem anderen zu tun. Nicht alle Fußballerinnen sind lesbisch und die wenigsten sind Mannweiber, wie das die Öffentlichkeit gerne behauptet. Auch hier wieder die Doppelbödigkeit: weibliche Homosexualität wird eher toleriert als männliche. Warum eigentlich?

Das Buch wirkt ein wenig planlos. SO wird zwar jedes Kapitel mit einer anderen Überschrift versehen, aber im Grunde wird jedes Mal dieselbe Frage aufgeworfen ohne eine entsprechende Antwort zu geben.

Fazit:

Ein sehr wichtiges Thema, doch auf Grund der oben beschriebenen Schwächen, kann ich leider nur 3 Sterne vergeben.