DIE INSEL DES DR. MOREAU - ein Blick auf den Klassiker von H.G. Wells
Im Jahr 1896 wird die junge Ellie Prendick infolge eines Schiffsunglücks auf einer abgelegenen Pazifik-Insel angespült. Hier widmet sich der ebenso fantastische wie brillante Dr. Moreau, der für albtraumhafte Experimente berüchtigt ist, seinen grausamen Studien.
Ellies Anwesenheit verändert alles - für sie selbst, den Doktor und seine bizzaren Schöpfungen...
Wo liegen die Grenzen von Wissenschaft und Hochmut? Eine aufregende Neuinterpretation des topaktuellen Romanklassikers von Science-Fiction-Wegbereiter H.G. Wells (Der Krieg der Welten), inszeniert von Ted Adams und Ausnahmekünsler Gabriel Rodriquez (LOCKE & KEY).
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Ende des 19. Jahrhunderts wird der schiffbrüchige junge Engländer Edward Prendick auf eine abgelegene Insel verschlagen, auf der der geniale, aber skrupellose Dr. Moreau schaurige Experimente durchführt. ...
Ende des 19. Jahrhunderts wird der schiffbrüchige junge Engländer Edward Prendick auf eine abgelegene Insel verschlagen, auf der der geniale, aber skrupellose Dr. Moreau schaurige Experimente durchführt. Sein Ziel ist es, aus Tieren "Menschen" zu machen. Bald jedoch wenden sich die geschundenen Kreaturen gegen ihren Schöpfer ...
Zu einer Zeit, als die moderne medizinische Forschung noch in den Kinderschuhen steckte, sah H. G. Wells, der Autor von "Krieg der Welten" und "Die Zeitmaschine" voraus, wohin ungezügelter Forscherdrang führen kann. Sein Dr. Moreau ist der Inbegriff des "verrückten" Wissenschaftlers, der nur für seine Erkenntnisse lebt und jede ethische oder moralische Überlegung hintanstellt.
Wenn man sich die moderne Gentechnik betrachtet, sind Wells' erschreckende Visionen gar nicht so weit hergeholt. Der Grad zwischen Genie und Wahnsinn ist nach wie vor ein sehr schmaler!
Die berühmte Geschichte »Die Insel des Dr. Moreau« zählt zu den Klassikern der Science-Fiction und wurde dementsprechend häufig in diversen Medienformaten adaptiert und ist längst in das ...
Meine Meinung
Die berühmte Geschichte »Die Insel des Dr. Moreau« zählt zu den Klassikern der Science-Fiction und wurde dementsprechend häufig in diversen Medienformaten adaptiert und ist längst in das Gut der Popkultur eingegangen. Allerdings habe ich mir bisher weder die Romanvorlage von Wells noch eine filmische Adaption zu Gemüte geführt und konnte mich somit dieser monströsen Story unvoreingenommen mit Ted Adams und Gabriel Rodríguez Comicinterpretation nähern.
Im Vorwort wird von Christian Endres auf die populäre Geschichte, die zur nahenden Jahrhundertwende vom 19. ins 20. Jahrhundert mit dem wissenschaftlichen Fortschritt und Experimente an Brisanz gewann und heute immer noch brandaktuell erscheint, ein und verrät die Umwandlung des eigentlichen Hauptprotagonisten Edward in eine Akteurin.
Die Rahmenhandlung ist schnell zusammengefasst, nach einem Schiffbruch auf dem Pazifik landet die Biologin Ellie Pendrick auf einer Insel bei Dr. Moreau und seinem permanent alkoholisierten Handlanger Montgomery. Schnell begreift Ellie, dass sich auf der Insel etwas Unnatürliches abspielt und sie stößt auf die Werke des verrückten Doktors, der mit seinem medizinischen Geschick ungeheuerliche Tier-Mensch-Monster erschaffen hat. Doch die Wesen leiden und Ellie möchte nichts sehnlicher, als dem Schmerz ein Ende zu bereiten.
In rasantem Tempo entwickelt sich die Story zu einem kleinen Horror-Trip, genährt durch die Auswüchse der uneingeschränkten Machtausübung und Nutzung medizinischer Möglichkeiten, der einen erschauern lässt. Allerdings fühlt man sich stellenweise zu schnell durch die Handlung getrieben, sodass sich die Tiefe der Materie nicht richtig entfalten kann. Die oftmals über eine ganze Doppelseite verteilten Panels und die erstklassigen Illustrationen von Gabriel Rodríguez sind eine Augenweide und machen den Comic alleine dadurch absolut lesenswert!
Der eigentliche Comic umfasst mit 50 Seiten gerade einmal die Hälfte dieser schicken Hardcover-Ausgabe, die restlichen Seiten wurden mit den Originalzeichnungen von Gabriel Rodríguez gefüllt, die seine blauen Bleistiftzeichnungen vor der Kolorierung durch Nelson Dániel zeigen und einen näheren Einblick in seine künstlerische Arbeit liefern und es gibt noch ein interessantes Gespräch zwischen Adams und Rodríguez, bei dem man mehr über ihre Zusammenarbeit und die Herangehensweise an dieses Projekt erfährt.
Fazit
Diese gelungene Comicadaption von Wells Klassiker brilliert mit den detailverliebten Illustrationen von Gabriel Rodríguez und macht Lust zum Roman zu greifen.
Auch wenn ich gestehen muss weder Buch noch die zahlreichen Filmadaptionen gesehen zu haben, war mir die Handlung rund um „Die Insel des Dr. Moreau“ längst ein Begriff. Kein Wunder also, das ich regelrecht ...
Auch wenn ich gestehen muss weder Buch noch die zahlreichen Filmadaptionen gesehen zu haben, war mir die Handlung rund um „Die Insel des Dr. Moreau“ längst ein Begriff. Kein Wunder also, das ich regelrecht Stielaugen bakam, als ich diese Graphic Novel erblickte.
Schon das Cover lockte mit seinem detailreichen Artwork und der Frage „Wo verläuft die Grenze zwischen Mensch und Tier?“. Die anschließende Entdeckung das dieser Band leicht abgeändert war und statt der männlichen eine weibliche Hauptfigur beinhalten würde, machte das Ganze nur noch interessanter für mich.
Bevor es aber an die Hauptgeschichte ging, erfreute ich mich am Vorwort, welches ein paar interessante Fakten zum Buch und seiner Wirkungskraft in der heutigen Zeit beschrieb. Dann ging es aber los und meine Begeisterung steigerte sich innerhalb kürzester Zeit zu purer Ekstase. Sowohl die Handlung als auch die Illustrationen schafften es, mich in ein Abenteuer zu führen, das neben Spannung und Überraschung, auch Angst und Ekel in mir auslöste.
Wer die Geschichte kennt, dürfte zwar wenige Überraschungen erleben, aber wer wie ich die gesamte Story noch nie gelesen hatte, der dürfte eine Reise durch seine Gefühlswelt erleben.
Leider muss ich auch auf etwas hinweisen, was mir weniger gut gefiel. In vielen Graphic Novels und Comics kann man Variantcover oder Vorzeichnungen verschiedenster Künstler betrachten. Diese liebe ich, da man hier ungeahnte Kunstwerke finden kann. Diese Graphic Novel sprengte aber den Rahmen, in dem man die Vorzeichnungen der gesamten Story abdruckte. Dies war für mich deswegen ärgerlich, da es die Hälfte des Bandes einnahm und für mich als Endverbraucher keinen wirklichen Nutzen hatte. Immerhin hatte man es hier nur mit blauen Vorzeichnungen zutun, zu denen es weder Vermerke noch irgendetwas anderes Sehenswürdiges gab. Somit stellte ich auch das Preis/Nutzen-Verhältnis in Frage, welches hier einfach nicht gegeben war. Da war das Interview am Ende mit Gabriel Rodriguez und Ted Adams auch nur noch ein Tropfen auf einem heißen Stein.
Diese Graphic Novel bot mir die Möglichkeit die schaurige aber auch unglaublich spannende Adaption zu H.G. Wells´ Werk zu genießen. Dafür sorgte aber nicht nur die Story selbst, sondern die geballte Kraft der Illustrationen, welche mich einfach nur begeisterten. Weniger begeistert bin ich allerdings von der Beigabe der Originalseiten, welche die gesamte Story noch einmal als Vorzeichnung präsentierten. Diese fühlten sich mehr wie Füllmaterial an und streckten einfach nur das Buch. Ob dies dann 25 € wert ist, war für mich dann etwas fraglich.