"This Land is Your Land..." (Woody Guthrie)
Klappentext:
„Zwischen Zivilisation und Niemandsland – eine herausragende Reportage von der letzten Frontier der USA
Die meisten Amerikanerinnen und Amerikaner haben noch nie vom San Luis Valley gehört: ...
Klappentext:
„Zwischen Zivilisation und Niemandsland – eine herausragende Reportage von der letzten Frontier der USA
Die meisten Amerikanerinnen und Amerikaner haben noch nie vom San Luis Valley gehört: einer flachen, weiten Prärielandschaft mitten im Nirgendwo.
Das riesige Gebiet ist nicht erschlossen, trotzdem leben hier Menschen ihren
Traum vom eigenen Landbesitz – und von einem besseren Leben. Wer sind die Männer und Frauen, die verstreut in Wohnwagen leben, sich ihren Lebensunterhalt mit Marihuana-Anbau oder Goldschürfen verdienen? Und was können sie uns über Amerika erzählen? Ted Conover gilt als einer der größten Journalisten seiner Generation. Über Jahre hinweg lernt er die Bewohner der sogenannten Flats immer besser kennen. Er trifft Veteranen, Kriminelle, Waffen-Liebhaber und religiöse Fundamentalisten. Prepper, Trump-Jünger und Verschwörungstheoretiker. Aber er macht auch die Bekanntschaft von intakten Familien, erlebt Gastfreundschaft und immer wieder ein starkes Gemeinschaftsgefühl. Meisterhaft taucht Ted Conover in seinem neuen Buch in das Leben dieser Einsiedler ein – und kehrt mit einem
unvergesslichen Porträt eines vergessenen Teils der heutigen amerikanischen Gesellschaft zurück. So gelingt ihm nicht weniger als ein atmosphärisches dichtes
Stimmungsbild einer gespaltenen Nation.“
Ja, es ist wohl das „günstigste“, das „billigste“ Land auf dem sie leben. Es ist wie Niemandsland und dennoch leben sie dort. Den Namen dieser Landschaft hat kaum ein US-Bürger je gehört. Aber so ganz unbedeutend ist es nicht. Es ist ein breites Tal südlich der Rocky Mountains und ist das weltweit größte alpine Talbecken. Journalist Ted Conover reiste dort hin nach San Luis Valley um eben jene Bewohner dort kennenzulernen und herausgekommen ist dieses lesenswerte Buch. Conover berichtet von Menschen mit gebrochenen Seelen, von Wünschen und Träumen die wohl nie in Erfüllung gehen werden, von Tagesabläufen die so ganz anders sind als die, die man sonst so kennt. Es sind irgendwie verkappte Existenzen die dort in San Luis Valley leben und es war eine langjährige Reise für Conover dies so niederzuschreiben. Seine Erzählungen, das merkt man schnell, waren nicht mit einem einmaligen Besuch abgetan. Er folgte seiner journalistischen Neugier und sammelte über viele Jahre hinweg eben jene Geschichten die wir hier nun erlesen können. Conovers Schreibstil ist einnehmend und erscheint kurzweilig. Man folgt seinen Zeilen gern. Er ist stets neutral und wertefrei. Er zeigt ganz neutral Menschen auf, die es bewusst und manchmal auch unbewusst eben nach San Luis Valley verschlagen hat. Ja, es sind Einsiedler und es ist ihr Land auf dem sie leben. Conover zeigt ein gesellschaftliches Bild der USA auf, welches wohl kaum einer kennt oder gern benannt wird. Sind es Aussätzige? Vielleicht. Aber es liegt an ihnen selbst es wie sie wollen so für sich zu sehen.
Wer sich gerne für solche politischen und gesellschaftlichen Themen interessiert oder gar bereits von Autorin Joan Didion „verführt“ wurde, die US-amerikanische Gesellschaft besser verstehen zu wollen, ist mit diesem Buch wirklich bestens bedient. Ted Conover hat wirklich ein besonderes Werk geschaffen, welches einerseits Wissen vermittelt, zum nachdenken anregt und offen und ehrlich ist. 5 Sterne hierfür!