Der zweifellos etwas verrückte Cohen der Barbar und seine Graue Horde sind ziemlich verärgert über die Götter und wollen ihnen ihr Feuer zurückbringen - in Form einer kleinen, aber kräftigen Bombe, deren Explosion das Ende der Scheibenwelt wäre. Um das zu verhindern und Cohen samt seiner Mitstreiter zur Vernunft zu bringen, stellt Lord Vetinari ein Team zur Rettung der Scheibenwelt aus drei bewährten Kräften zusammen, als da sind: Rincewind, der beherzte „Zaubberer“; Leonard von Quirm, auch bekannt als Leonard da Quirm, Erfinder, Maler und wohl genialster Mensch weit und breit, allerdings bisher ins Gefängnis verbannt, da Lord Vetinari der Ansichtwar, die Scheibenwelt sei noch nicht reif für Leonards Visionen; und der pflichtbewusste, furchtlose Hauptmann Karotte. Ihnen wird die ehrenvolle Aufgabe zuteil, eine von Leonard erdachte Flugmaschine namens „Milan“ zu besteigen und einen waghalsigen Plan in die Tat umzusetzen. Bei dem „Milan“ handelt es sich um eine Art Schiff, das in der Lage sein soll, sich mit Hilfe von 200 feuerspeienden Drachen in die Lüfte zu erheben. Der Plan besteht nun darin, zunächst über den Rand der Scheibenwelt hinauszufahren. Die enorme Anziehungskraft soll dann das Gefährt unter der Scheibenwelt hindurchziehen und es auf der anderen Seite wieder auftauchen lassen – im Optimalfall in einer Höhe, die es seiner Besatzung erlaubt, am Wohnsitz der Götter zu landen. Die Zauberer werden das Unternehmen von der Erde aus durch ihr Omniskop beobachten, ein hochkompliziertes Gerät, mit dem sich theoretisch in die Zukunft blicken ließe - aber in welche eigentlich?
Cohen und seine Männer - Boy Willie, Kriecher der Unhöfliche, Caleb der Brecher, Herr „Lehrer“ Zervelatwurst, der Alte Vincent und der Irre Polterer in seinem Kampfrollstuhl - bewegen sich derweil unaufhaltsam auf den Götterpalast zu. Unterwegs gelingt es ihnen sogar, einen Spielmann zum Mitreisen zu überreden, damit auch jede Station ihres Abenteuers für die Nachwelt (welche Nachwelt?) in einem feierlichen Epos festgehalten wird. Leider hat der Barde gar keine Erfahrung im Verfassen von Gedichten, aber die wackeren Recken lassen ihn nicht hängen und soufflieren an den richtigen Stellen.
Unterdessen ist der „Milan“ mit seiner dreiköpfigen Besatzung und den Drachen im Beiboot zu seiner gefährlichen Mission ausgelaufen. Wie geplant stürzen sie über den Rand der Scheibenwelt, und es werden den Männern einige unvergessliche Aussichten auf ihre Unterwelt zuteil. Nach etlichen betrüblichen technischen Pannen landet die Mission – fälschlicherweise – auf dem Mond. Karotte hisst sofort die Flagge von Ankh-Morpork, die umgehend von den kleinen Mond-Drachen aufgefressen wird. Diese ernähern sich ansonsten scheinbar prächtig von der merkwürdigen, silbrigen Vegetation des Himmelskörpers, was die Besatzung auf die Idee bringt, auch die eigenen ausgehungerten Drachen weiden zu lassen. Doch verwandelt sich das Mondkraut im Magen der Tiere in pure Energie, und was passiert, als sie zu rülpsen anfangen, sieht von der Scheibenwelt betrachtet so aus, als würde der Mond explodieren. In letzter Sekunde gelingt es dem „Milan“ wieder abzuheben, und knapp vor den Helden der Grauen Horde landet die Mission schließlich doch noch im Götterhof. Cohen ist zwar nach einigen besänftigenden Worten bereit, von seinem Vorhaben abzulassen, aber leider hat Kriecher der Unhöfliche während der etwas unübersichtlichen Verhandlungen den Auslöser gedrückt. Wahre Helden sind nun gefragt, um die Scheibenwelt doch noch zu retten - was sie auch unverzüglich tun, indem sie mit der gezündeten Bombe auf dem Rollstuhl des Irren Polterers den Berg hinabjagen. Die folgende gewaltige Detonation richtet übrigens keine sichtbaren bleibenden Schäden an. Auch wenn „Tilger aller Schmerzen“ dabei wieder mal seine klapprigen Finger in der Geschichte hat...
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Cohen, der Barbar, ist mit der Grauen Horde nach Cori Celesti, dem Mittelpunkt der Scheibenwelt, unterwegs, er, der letzte Held, will den Göttern zurückgeben, was der erste Held ihnen gestohlen hat: Das ...
Cohen, der Barbar, ist mit der Grauen Horde nach Cori Celesti, dem Mittelpunkt der Scheibenwelt, unterwegs, er, der letzte Held, will den Göttern zurückgeben, was der erste Held ihnen gestohlen hat: Das Feuer. Das könnte aber das Ende der Scheibenwelt bedeuten, so dass man sich in Ankh-Morpork große Sorgen macht, Lord Vetinari, die Zauberer der Unsichtbaren Universität und die Gildenmeister wollen nicht tatenlos zusehen. Doch Cohen ist dem Mittelpunkt bereits sehr nah und kann kaum noch eingeholt werden. Leonard von Quirm wird beauftragt, eine Lösung zu finden und begibt sich schließlich mit Karotte, dem Hauptmann der Wache, und Rincewind, dem eher glücklosen Zauberer, auf eine gefahrvolle Reise. Auch TOD macht sich Sorgen, denn die Lebensuhr Groß A'Tuins scheint abzulaufen. Einzig die Götter scheinen sorgenfrei …
Diese 27. Scheibenwelt-Geschichte kommt in einem prachtvollen Kleid daher, großformatig und mit vielen wunderschönen farbigen Illustrationen Paul Kidbys, viele davon doppelseitig, geben sie einen guten Eindruck nicht nur der verschiedenen Charaktere, sondern auch ihrer Erlebnisse.
Doch nicht nur optisch ist der Band ein Genuss, auch die Geschichte selbst ist absolut lesenswert. Nicht nur, weil eine ganze Reihe bekannter und beliebter Scheibenweltcharaktere auftauchen, sondern auch, weil sie voll ist mit Terry Pratchetts einzigartigem Humor (den Paul Kidby zudem unnachahmlich in seinen Bildern eingefangen hat) und vielen Anspielungen. Für Kenner der Scheibenwelt ist dieser Band ein einzigartiger Genuss!
Volle Punktzahl und eine Kaufempfehlung für alle Fans des Autors. Wer die Scheibenwelt noch nicht kennt, liest sich vielleicht erst einmal mit den ersten Bänden ein.
Inhalt: Cohen der Barbar und seine Graue Horde haben die Nase voll vom Älterwerden. Nachdem sie das Achatene Reich erobert hatten und Cohen eine Zeitlang Kaiser war, wollen sie nicht eines Kriegers unwürdig ...
Inhalt: Cohen der Barbar und seine Graue Horde haben die Nase voll vom Älterwerden. Nachdem sie das Achatene Reich erobert hatten und Cohen eine Zeitlang Kaiser war, wollen sie nicht eines Kriegers unwürdig am Müßiggang sterben wie der alte Vicent, der sich vom Heldentum zurückgezogen hatte und dann an einer Gurke erstickte. Anschließend noch begraben zu werden, das ist der Horror für die uralten Helden. Und wer hat Schuld an ihrem Leid? Die Götter, die sie haben so lange leben und gebrechlich werden lassen. Wobei gebrechlich relativ ist - immer noch nimmt es die Graue Horde mit allem und jedem auf, auch mit den Göttern. Sie haben vor, dem Göttersitz Cori Celesti einen Besuch abzustatten und den Göttern das Feuer, das ihnen vor Äonen von den Menschen gestohlen wurde, zurückzubringen, mit Zinsen. Im Stadtstaat Ankh-Morpork wurde dieses Vorhaben, das die gesamte Scheibenwelt zerstören würde, offenbar. Lord Vetinari und die Zauberer der Unsichtbaren Universität suchen nach einem Weg, die Graue Horde, die einen gewaltigen Vorsprung hat, zu stoppen. Die Mission ist natürlich lebensgefährlich, und Rincewind, der unmagischste Zauberer der Welt, wird zusammen mit dem genialen Erfinder Leonard da Quirm und dem hünenhaften Polizei-Capitain Karotte geschickt, um den Weltuntergang zu verhindern. Der Roman wurde illustriert von Paul Kidby.
Bewertung: Eigentlich mag ich Terry Pratchett, die Scheibenwelt und die Cover-Bilder sehr gerne, aber das Buch war nicht wirklich mein Fall. Zunächst fielen natürlich die umfangreichen Illustrationen auf, die allerdings rasch eintötig und eher langweilig auf mich wirkten. Viele Bilder sind in einem Braunton gehalten, es fehlt Farbe und es fehlt Detail. Gerade bei den Doppelseiten fällt dies auf. Direkt nach dem Aufblättern hat man das Bild schon erfasst und ist fertig damit. Ein paar Doppelseiten haben zudem den Fehler, dass man das Motiv durch die Falz beeinträchtigt hat. Da fehlt dann zuviel oder Entscheidendes und das sieht blöd aus. Mich hat überdies die Gleichförmigkeit gestört. In der Grauen Horde sehen fast alle gleich aus. Der Helm ein bißchen anders, der Bart länger oder kürzer - ein echtes, persönliches Gesicht jedoch hat fast keiner. Auf einer Seite wurden verschiedene Arten von Sumpfdrachen dargestellt, darunter eine Beschreibung der einzelnen Arten. Und ich dachte nur: Neeeee, das lese ich jetzt nicht. Weil die eben fast alle gleich aussehen. Die entscheidenden Situationen der Story und ihre Figuren sind zwar abgebildet, aber viele Zeichnungen sagen wenig aus. Dabei hätte der Text Details geliefert beispielsweise für den Rand der Welt. Da ist ein Gully bei Regen fast interessanter. Ich mochte auch nicht, dass Ponder Stibbons wie Harry Potter aussieht.
Mit der Geschichte und dem Schreibstil bin ich auch nicht recht warm geworden. Eigentlich bewundere ich Terry Pratchett dafür, wie kreativ er gedacht hat. Er hat beispielsweise vielen Sprichworten eine neue Bedeutung gegeben und wusste zu überraschen, indem er mit seiner Geschichte unvermutet in eine ganz andere Richtung abbog. In diesem Buch kam es mir jedoch eher vor wie eine bewährte Masche, die man zu lange gestrickt hat. Ich war bald darauf eingestellt, dass meine Erwartung ständig über den Haufen geworfen werden, und deswegen hat bei mir die Überraschung dann nicht mehr so gut gezogen. Die Geschichte war durch die vielen Sprünge zwischen Personengruppen und Orten zu sehr zerrissen. Eine Szene im spannendsten Moment verlassen zu müssen, finde ich außerdem einen billigen Trick, um die Spannung hochzuhalten. Wenn ich dann zur Szene zurückkehrte nach dem Einschub, merkte ich, dass da keine Spannung war, wie es weitergeht. Die Figuren kennt man, wenn man die Scheibenwelt etwas kennt. Und darum hat man sie auch gern. Aber die Einfühlung war anderweitig schon einmal tiefer. Möglicherweise liegt es daran, dass es mir vorkommt, als wäre der Roman nach einem bewährten Muster hergestellt worden. Die Idee an sich, es den Göttern heimzuzahlen, war mir neu. Innovation finde ich gut. Aber insgesamt halte ich dieses Buch für einen der schwächeren Romane von der Scheibenwelt: ⭐️ ⭐️ ⭐️